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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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hatte ich mein Gewehr geladen. Es war ein Hinterhalt – ich wusste doch, dass wir ihnen nicht trauen können.« Er wagte sich nicht weiter und zügelte sein Pferd. Wie viele hockten sonst noch mit Speeren bewaffnet im Gebüsch? Myles spürte ein Kribbeln im Nacken und schaute sich verstohlen um. Sein Pferd scheute, es wollte so schnell wie möglich den unheimlichen Ort verlassen, und der Reiter gab nach. Er ritt Yorkey rasch hinterher. Er sah die zerfurchte Erde, wo Yorkey angehalten hatte, dann folgte er weiter der Spur. Sie bog nicht nach links ab, sondern führte in Richtung Schlucht. Myles war alles egal, solange er in Yorkeys Nähe bleiben konnte.
     
    Alle hörten den Schuss, der in der Luft nachhallte und dann einer unheilvollen Stille wich. Instinktiv lenkte Yorkey die Pferde in die Deckung der Bäume, umklammerte Boomi und bedeutete ihm zu schweigen. Wer hatte geschossen? Und warum? Mimimiadie hatte Williams und sein eigenes Gewehr, doch worauf sollten sie schießen? Er wusste nicht, aus welcher Richtung der Schuss gekommen war, und beschloss, eine Weile zu warten. Zweifellos nahm Gopiny bereits eine Abkürzung durch das felsige Terrain, um seinem Anführer die guten Nachrichten zu überbringen. Er war so aufgeregt gewesen und würde wie ein Känguru über die Felsblöcke hüpfen. Mimimiadie hingegen wusste genau, woher der Schuss gekommen war. Seine Ohren waren darin geschult, auch die leisesten Geräusche im Busch wahrzunehmen: Das alles gehörte zu den Fähigkeiten eines Jägers. Er hoffte einen Augenblick, es könne Yorkey gewesen sein, der seine Ankunft anzeigen wollte, doch das ergab keinen Sinn, denn Gopiny war ja dort, um ihn zu empfangen. Und weshalb sollte er einfach so ein Gewehr abfeuern, wenn er einen kleinen Jungen dabei hatte, der sich ängstigen würde? Vielleicht war es auch nur ein Weißer auf der Jagd. Mimimiadies Gefühl sagte ihm, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Er hatte zahllose Gefahren überstanden und irrte sich nur selten. Er drehte sich zu Garradji, um dessen Reaktion zu sehen. Zu seinem Erstaunen rannte der Alte bergauf, so schnell ihn seine mageren Beine trugen, er schaute sich nicht einmal um. Plötzlich schien es ihm gar keine Mühe mehr zu machen, das sichere Plateau zu erreichen. Diese Ratte. Er wusste etwas, was konnte das sein? Mimimiadie entriss einem der Wachposten das Gewehr, mit dem dieser wild in der Luft herumfuchtelte. »Geh runter und sieh nach, wer da ist! Los!« Mimimiadie trat ihm in den Hintern, um die Dringlichkeit zu betonen. Dann wartete er in den langen Schatten des Nachmittags, während die Sonne hinter dem Plateau versank. Er schaute zu Oatley hinauf, dem es gelungen war, sich hinzusetzen, den Rücken gegen den Baum gelehnt, mit hängendem Kopf. Er konnte sich glücklich schätzen, dass er Garradji erlaubt hatte, die Halsfessel zu lösen, sonst hätte er nicht einmal trinken können. Nun, sein Wärter war verschwunden und niemand mehr da, der sich um ihn kümmern konnte. Mimimiadie fand es unerträglich, dass ein erwachsener Mann so lange untätig warten sollte, beinahe wie im Gefängnis. Nie wieder würde er an diesen Ort zurückkehren, nie wieder. 
     
    Nichts geschah. Yorkey fragte sich, ob Zack ihm folgte. Zuzutrauen wäre es ihm. Doch weshalb sollte er ein Gewehr abfeuern? Weil er sich ihm anschließen wollte? Schließlich entschied er, dass er ebenso gut weiterreiten könnte. Er kehrte auf den Pfad zurück, voller Sorge um Boomi, der so erschöpft war, dass sein Kopf hin und her rollte. »Bald sind wir da«, sagte er, »hoffe ich jedenfalls.« Er war erst eine halbe Meile geritten, als er Hufschlag hinter sich hörte. Erregt drehte er sich um in der Annahme, Zack zu sehen, doch es war Oatleys Sohn Myles. Dieser Ehebrecher mit den zwei Gesichtern, der seinem Vater nicht gut gesonnen war. »Was machen Sie hier? Verschwinden Sie!« »Hast dich wohl für schlau gehalten, was? Ich habe dir von Anfang an nicht getraut. Steckst wohl mit dieser Horde unter einer Decke, was?« »Seien Sie nicht so dumm! Sie machen sofort kehrt, ich weiß, was ich tue.« »Von wegen. Wie kommt es denn, dass mir dieser Schwarze vors Pferd gelaufen ist und mich töten wollte? Warum sollte er einen Unschuldigen angreifen? Was hast du zu verbergen?« »Wer hat Sie angegriffen? Gopiny?« »Du kennst natürlich ihre Namen. Kein Wunder, sind wohl Freunde von dir.« »Was ist passiert? Wo ist Gopiny? Himmel, waren Sie das mit dem Schuss?« Myles grinste. »Ja, er war nicht

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