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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Neuigkeiten?«
    »Myles Oatley ist endlich nach Hause gekommen. Ihr braucht also nicht lange zu fragen, wo eure Tochter steckt.«
    »Das sind wirklich gute Neuigkeiten.« Er küsste Sibell. »Aber jetzt muss ich los, der Reverend wartet draußen auf mich.«
    »Was macht der hier?«, wollte Maudie wissen.
    »Er hat uns vom Bahnhof hergebracht«, antwortete Sibell. »Geh nur, Zack, sei aber vorsichtig. Bis jetzt hast du dich gut gehalten, solltest es aber nicht übertreiben.«
    »Wo will er hin?«, bohrte Maudie, als Zack gegangen war.
    »Zu Yorkey. Ich ziehe mir nur eben die warmen Sachen aus, dann erkläre ich dir alles. Eine Tasse Tee wäre übrigens herrlich, die Zugfahrt war einfach grauenhaft.«
     
    Während Reverend Walters Zack in seinem Gig zum Gefängnis von Fanny Bay brachte, erfuhr er die Geschichte über den Schwarzen, der unterwegs zusammengeschlagen worden war. Allerdings reagierte er vollkommen entsetzt, als Zack ihn bat, mit ins Gefängnis zu kommen.
    »Als Mann der Kirche flößen Sie den Menschen mehr Respekt ein, Reverend. Ich muss unbedingt erfahren, was mit Yorkey geschehen ist. Er hat mir immerhin das Leben gerettet.«
    »Aber Sie haben selbst gesagt, er sei ein Krimineller.«
    »Das gibt niemandem das Recht, ihn zu verprügeln. Er war in sehr schlechter Verfassung.«
    »Zack, das geht mich nichts an. Ich kann mich da nicht einmischen.«
    »Als Christ können Sie das sehr wohl. Sie können verlangen, ihn zu sehen.«
    »Und was sollte ich dann tun?«
    »Eins nach dem anderen.«
    »Bedauere, Zack, aber es geht nicht. Ich habe mein Bestes getan. Ich werde Sie hier absetzen.«
    »Zum Teufel noch mal! Wissen Sie eigentlich, wem das Grundstück gehört, das hinter dem Land liegt, auf dem Sie Ihre Kirche bauen wollen? Das mit den beiden Cottages?«
    »Doch, darin wohnen zwei Familien, die Miete bezahlt die Telegrafengesellschaft.«
    »Stimmt, aber sie hat das Land von mir gepachtet. Es gehört mir, Reverend. Eine Hand wäscht die andere, daher sollten Sie von Ihrem hohen Ross steigen, solange es noch geht.«
    »Wollen Sie mir etwa drohen, Sir?«
    »Da haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen, Reverend. Kommen Sie nun mit oder nicht?«
     
    Sie fanden Yorkey im Schmutz des Schwarzenlagers. Als man sie einließ, riefen die anderen Gefangenen um Hilfe und lenkten die Aufmerksamkeit auf den armen Kerl, den man zum Sterben hineingeworfen hatte.
    Die Wärter gaben den Besuchern die Schuld an der Unruhe und verlangten, sie sollten das Gefängnis umgehend verlassen, doch Zack kniete neben Yorkey nieder. Er war zornig, weil man keinerlei Versuch unternommen hatte, dem Mann zu helfen. Nur die anderen Gefangenen hatten sich bemüht, seinen gebrochenen Arm mit Stofffetzen zu bandagieren.
    Er sprang auf und beschimpfte die Wärter, verlangte ihren Vorgesetzten zu sehen und war überrascht, dass Walters ihn lautstark unterstützte. Zack begriff, dass der Reverend das Gefängnis wohl noch nie von innen gesehen hatte, obwohl es in seiner Gemeinde lag. Der Mann schien aufrichtig schockiert über die Zustände. Dreck und Gestank waren überwältigend; Yorkey würde es unter diesen Umständen nicht lange machen.
    Der Aufseher, den Zack als fetten, geschwätzigen Angeber titulierte, kam herunter und beklagte sich bei den beiden Männern, er habe Probleme mit den finanziellen Mitteln, es herrsche Raumnot, und das Krankenrevier sei nur für weiße Gefangene bestimmt.
    »Dann muss ein Arzt herkommen«, brüllte Zack.
    »Ärzte kommen nicht zu Schwarzen«, gab der Wärter zurück.
    »Und ob. Ich hole einen. Sie bleiben hier, Reverend, und passen auf, dass man ihn nicht umbringt, während ich weg bin.«
    Walters sprang erschreckt in die Höhe, sah dann aber zu dem jungen Schwarzen hinüber, der keuchend in der Ecke lag, den Körper blutverkrustet, und sein Mitleid gewann die Oberhand.
    »So darf ihn der Arzt nicht sehen«, sagte er zu dem Aufseher, »sonst wird man Sie zur Verantwortung ziehen. Bringen Sie Seife und heißes Wasser her, dann können ihn die beiden Gefangenen dort waschen. Na los!«
     
    Der Arzt war mit Zack befreundet und kam bereitwillig mit, nachdem er erfahren hatte, dass Yorkey Zack das Leben gerettet hatte. Er ließ den Schwarzen ins Krankenrevier bringen, das aus einer Reihe verschmutzter, von Läusen wimmelnder Matratzen bestand, richtete den gebrochenen Arm und die Finger, tastete besorgt die Rippen ab, verband die Wunden und schüttelte dann den Kopf. »Sieht nicht gut aus. Er hat innere

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