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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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fürchtete, dass einige Finger gebrochen waren, wagte aber nicht, sie versuchsweise zu bewegen.
    Er hörte, wie die Männer an der offenen Tür standen und einander aufforderten hinauszuspringen, während der Zug immer schneller wurde. Dann waren sie weg, und er vernahm nur noch das Rattern der Räder unter sich. Langsam und unter Schmerzen versuchte er sich hochzustemmen, besann sich dann aber eines Besseren. Sein linker Arm versagte ihm den Dienst, er musste gebrochen sein. Seltsam, der Schmerz in den Fingern war schlimmer.
    Auch mehrere Rippen waren gebrochen, das Atmen fiel ihm schwer. Er spürte, wie er das Bewusstsein verlor, wollte dagegen ankämpfen …
     
    Der Wachposten fand sich in Ketten neben dem Schwarzen wieder, der furchtbare Prügel bezogen hatte. Sein eigener Kopf dröhnte von dem Hieb, doch der arme Kerl war weitaus schlimmer dran. Die anderen Gefangenen waren natürlich auf und davon, und er lag hier, so weit von dem Verletzten entfernt, dass er ihm nicht einmal helfen konnte.
    »Alles klar?«, rief er, erhielt jedoch keine Antwort. Er sah die Blutlache auf den Bodenbrettern und fragte sich, ob der junge Schwarze bereits tot sei. Ein Wunder wäre das nicht.
     
    Uniformierte Polizisten riefen einander wütend etwas zu. Der Lokführer drängte sich durch die Menge zu ihnen. Männer halfen dem Wachposten aus dem Wagon, ein junger Polizist wollte ihm helfen, doch der Mann beschimpfte ihn derart unflätig, dass die Menge in entsetztes Gemurmel verfiel. Sie hoben einen Schwarzen heraus, dessen Kleidung blutgetränkt war.
    »Ist er tot?«, fragten die Leute im Flüsterton.
    »Sieht ganz so aus«, meinte jemand.
    Sie gingen behutsam mit ihm um, übergaben ihn an Helfer, die ihn in eine lange Schubkarre betteten. Da erkannte Sibell den Mann!
    Zack hörte ihre Schreie und rannte zu ihr hin. Einige Umstehende bemerkten, das sei zu viel für die Damen, die Polizei dürfe Frauen nicht einem derartigen Anblick aussetzen. Eine andere Frau fiel in Ohnmacht. Zack packte Sibell und zog sie an sich, um sie zu beruhigen. »Schon gut, Sibell, ganz ruhig. Schon gut.«
    »Sie haben ihn umgebracht«, schluchzte sie. »Sie haben Yorkey auch umgebracht!«
    »Nein, nein, Missus«, sagte eine Frau. »Ich habe ihn aus der Nähe gesehen. Er ist nicht tot.«
    Ein Mann fügte hinzu: »Das stimmt, Madam, er lebt noch. Kein Grund zur Aufregung.«
    Zack führte sie weg. Sie setzten sich auf eine Bank, während sich der Bahnhof allmählich leerte. Der Stationsvorsteher erkannte sie und brachte Sibell ein Glas Wasser, das sie mit zitternden Händen entgegennahm.
    »Tut mir Leid, dass du es mit ansehen musstest«, sagte Zack. »Aber du hast gehört, was die Leute sagen, er ist nicht tot. Sie bringen ihn ins Krankenhaus.«
    Sibell riss sich von ihm los. »Zack, sie bringen einen schwarzen Mann nicht ins Krankenhaus, du musst der Sache nachgehen.«
    »Gut, aber zuerst fahren wir zum Haus.«
    Normalerweise wären sie vom Bahnhof aus zu Fuß gegangen, da es in Darwin keine Mietkutschen gab, doch Sibell duldete nicht, dass Zack das Gepäck trug. Er löste das Problem, indem er vor dem Bahnhof den nächstbesten Wagen anhielt.
    Das Gig wurde von Reverend Walters gelenkt, der ihnen bereitwillig half. Auf der kurzen Fahrt zu ihrem Strandhaus erkundigte er sich, ob Zack bei seinem Freund, William Oatley, ein gutes Wort für ihn einlegen könne.
    »Was ist denn mit William?«, fragte Sibell.
    »Er wehrt sich dagegen, dass wir unsere Kirche an der Esplanade bauen, gleich neben seinem Haus. Als wenn eine Kirche eine Störung darstellte! Er macht mir ungeheure Schwierigkeiten.«
    »Sagten Sie, gleich neben seinem Haus?«, fragte Sibell mit unterdrücktem Lachen.
    »Ja. Ich finde seine Haltung unerträglich. Sie sprechen doch mit ihm, Zack, nicht wahr?«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.« Er deutete nach vorn. »Da lang, Reverend, rechts. Das Haus liegt hinter den Bäumen.«
     
    Maudie freute sich, sie zu sehen, sorgte sich aber noch um ihren Bruder. »Wie geht es dir? Alles in Ordnung mit ihm, Sibell? Er hat sich doch nicht überanstrengt, oder? Zack, du musst dich jetzt ausruhen. Ich setze Wasser auf, dann trinken wir in aller Ruhe Tee.«
    Er grinste. »Mir geht es prima. Ich muss nur für eine Weile den Speeren aus dem Weg gehen. Trink mit Sibell eine Tasse Tee, ich muss los. Es dauert nicht lange.«
    »Du willst weg? Du bist doch gerade erst angekommen. Und du hast meine Neuigkeiten noch gar nicht gehört.«
    »Welche

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