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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Ordnung rufst, wird sich der ach so elegante Mr. Cornford bei euch auf Black Wattle einnisten. Er hat bei Lucy einen Stein im Brett, weil er ihr schöne Augen macht und sie zu dumm ist, um es zu merken.«
    »Das reicht, ihr beiden«, warf Sibell entschlossen ein. »Lass sie in Ruhe, Maudie. Nur weil Mr. Cornford Lucys derzeitiger Begleiter ist, will sie ihn noch lange nicht heiraten.«
    »Warum denn nicht?«, rief Lucy. »Ihr habt mich glauben machen, dass Myles mein Verehrer sei, und er hat sich als Mistkerl erwiesen. So viel zu eurem Urteilsvermögen. Ich werde nie wieder auf euch hören.«
    Maudie sank in ihren Sessel. »Siehst du, ich habe es dir doch gesagt! Sie muss nur den Finger krümmen, schon kommt Cornford mit dem Trauring angelaufen. Ihr vier werdet euch gut auf der Station machen. Kann er überhaupt einen Ochsen von einer Färse unterscheiden?«
    Sibell zögerte. Sie machte sich Sorgen um Harriet und William und hegte allmählich den schlimmen Verdacht, dass die Gerüchte über seine Frau und seinen Sohn der Wahrheit entsprachen. Sie sah noch die Angst in Harriets Augen, als sie gesagt hatte, »falls er zurückkommt«. Was hatte Harriet damit andeuten wollen?
    Dann traf sie die Erkenntnis … falls? Falls Myles es nun vorzog, dass sein Vater nicht zurückkehrte? Dann wäre der Weg für ihn frei.
    »Du verstehst es nicht. Du verstehst es einfach nicht«, hatte sie gerufen.
    Nein, sie hatte keine Ahnung gehabt. Und sie selbst hatte darauf bestanden, dass Myles zur Rettung seines Vaters beitrug! Hatte verlangt, dass Zack in Pine Creek bleibt. O Gott, hatte William sich deshalb an Zack um Hilfe gewandt?
    Eigentlich müsste sie zurückgehen und die Wahrheit aus Harriet herausholen. Doch was nützte es jetzt noch? Es war zu spät, Zack wartete in Pine Creek, und Myles war Yorkey und dem Jungen gefolgt.
    »O Gott«, sagte sie laut, was Lucy missverstand.
    »Was kümmert es dich?«, schrie sie. »Du wirst ja nicht mehr hier sein. Du interessierst dich nicht die Bohne für mich oder Daddy. Von dir aus könnte ich glatt den nächsten Straßenkehrer heiraten!«
    »Das stimmt nicht«, warf Sibell ein, doch Maudie fiel ihr ins Wort.
    »Was soll das heißen, sie ist nicht mehr hier?«
    »Ach, wusstest du das noch nicht?«, fragte Lucy hämisch. »Meine Mutter verlässt uns. Verlässt mich und Daddy. Sie langweilt sich auf der Station und bricht zu neuen Ufern auf.«
    Maudie war verblüfft. »Wie bitte? Ich dachte, dieser Unsinn sei endgültig vom Tisch.«
    »O nein, sag es ihr, Mutter. Sag ihr, dass du fortgehst. Sag ihr, dass du Daddy das Herz brichst und er keinen Finger rührt, um dich zu halten.«
    »Das meinst du doch nicht ernst?«, fragte Maudie.
    Sibell wich zurück. »Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen. Ich bin müde.«
    Doch Maudie war schon aufgesprungen und folgte ihr zu ihrem Zimmer. Sie war ehrlich besorgt. »Sibell, bitte, sag mir doch, was los ist. Ich dachte, du und Zack, ihr wärt so glücklich …«
    »Bitte, Maudie, lass mich in Ruhe.«
    »Nein, erst wenn du mir geantwortet hast. Stimmt es?«
    »Ja! Bist du nun zufrieden?«
    Maudie ging in die große Landhausküche, die gleichzeitig als Esszimmer diente. Sie starrte Lucy, die noch immer schmollend am Tisch saß, fassungslos an.
    »Himmel, was ist nur los mit euch? Wir fahren in die Stadt, um uns zu amüsieren, und überall sehe ich lange Gesichter. Und du Göre«, schnaubte sie, »genießt es auch noch, deine Mutter zu beschimpfen. Wenn sie sich tatsächlich zum Aufbruch entschlossen haben sollte, bist du ihr keine große Hilfe.«
    »Was soll ich denn machen?«, jammerte Lucy.
    »Dich heraushalten.«
    »O ja, das musst du gerade sagen!«

17. Kapitel
    G opiny beobachtete Numingas Signal, erleichtert, dass alles in Ordnung war. Er rannte zurück in die Höhle, holte seine Speere und machte sich an den Abstieg. Falls alles nach Plan verlief, müsste Yorkey unterwegs sein, zusammen mit dem Jungen. Was würde es für Feiern geben, wenn sie im Triumph zu ihren Leuten heimkehrten, den Weißen gezeigt hatten, dass auch andere ihr Spiel beherrschten. Sie würden Helden sein!
    Nachdem er ein Stück auf der Straße gegangen war, blieb er stehen und hielt Ausschau nach einem Reiter. Was für ein Tag! Er setzte sich hin, während seine Augen weiter die spärlich bewaldete Landschaft nach Bewegungen absuchten oder dem Glitzern des Metalls, wenn ein Sonnenstrahl auf das Zaumzeug eines Pferdes fiel.
    Schließlich bemerkte er ein gelegentliches

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