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Tallinn-Verschwörung

Tallinn-Verschwörung

Titel: Tallinn-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Marni
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zu und streckte ihm die zu Krallen gespreizten Hände entgegen.
    Torsten richtete die Waffe auf sie. »Marsch zurück ins Glied, Schwester. Oder bist du scharf auf ein drittes Nasenloch? «
    »Tu es, Claudi! Der Kerl ist imstand und schießt uns alle über den Haufen.« Der Anführer der Gruppe packte das Mädchen am Hosenboden und zog es zurück. Auch seine Kumpel legten jetzt einige Meter zwischen sich und den Fremden, der mit einem Mal so kalt wirkte wie ein professioneller Killer.
    »Es war doch alles bloß Spaß, Meister«, rief einer beschwörend.
    Die Rauferei hatte Torstens Kopf geklärt und er war froh, dass er mit dem Haufen auf diese Weise fertiggeworden war. Ein paar Verletzte oder gar Tote hätten Andrea auch nicht wieder lebendig gemacht, aber ihn selbst in Teufels Küche bringen können. Die Kerle hier waren Rabauken, die ein Feiling als nützliche Idioten über den Marienplatz marschieren ließ oder am Geburtstag von Rudolf Hess nach Wunsiedel schickte, um dort Stunk zu machen. Für Anschläge oder gar Morde bediente der Mann sich zuverlässigerer Leute wie Hajo Hoikens, der einst sein Kamerad und Freund gewesen war. Aus diesem Grund beschloss er einzulenken.
    »Dann wollen wir sehen, ob ihr friedlich bleibt.« Die Sphinx verschwand wieder im Schulterhalfter. Torsten verschränkte die Arme vor der Brust und fixierte die Bande.

    »Du bist wohl ein ganz großes Tier, was?« Der Anführer spürte, dass er etwas für seine schwindende Autorität tun musste, und schlug einen kumpelhaften Ton an.
    »Eher ein kleines Rädchen in einer ganz großen Maschinerie«, antwortete Torsten.
    »Aber verdammt schlagkräftig. Und verrückt dazu! Ich kenne keinen, der sich mit einem Dutzend Männer auf einmal anlegt.«
    Torsten spürte die Bewunderung, begriff aber auch, dass er etwas für dessen Ego tun musste. »Wenn ihr nüchtern gewesen wärt, hätte ich es wohl nicht getan. Aber ihr habt jetzt selbst gesehen, wohin der Alkohol euch führt.«
    Der Anführer nickte, meinte dann aber, dass er dringend etwas zu trinken bräuchte. Claudi lief los und brachte ihm ein frisches Glas. Ihr Anführer trank einen Schluck und sah dann Torsten an.
    »Warum setzen wir uns nicht und unterhalten uns wie vernünftige Menschen?«
    »Eine gute Idee.« Torsten glaubte nicht, dass es noch einmal Schwierigkeiten geben würde. Er setzte sich neben den Anführer, ließ sich ein Glas Bier in die Hand drücken und stieß mit den Kerlen und dem Mädchen an.
    »Du bist wohl wegen der Moschee unterwegs?«, fragte ihn der Anführer.
    »Welcher Moschee?« Torsten hob interessiert den Kopf.
    »Die neue in Sendling. Ich hab läuten hören, dass ein paar Leute heute Nacht einen Molotowcocktail werfen wollen.«
    Torsten winkte ab. Ihn interessierten weder die Moschee noch ein paar Hitzköpfe, die wahrscheinlich bereits in dem Augenblick von der Polizei geschnappt wurden, wenn sie mit einem Brandsatz in der Hand auch nur in die Nähe des Moscheegeländes kommen würden.
    »Kennt ihr Feiling?«

    Der Anführer sah ihn mit großen Augen an. »Den neuen Führer? Gehört habe ich von ihm. Persönlich kenne ich ihn aber nicht.«
    »Hast du eine Ahnung, wo er sich aufhalten könnte?«
    Die Antwort bestand aus einem Kopfschütteln. »Nö, keinen Dunst.«
    »Kennst du Leute aus seinem Umfeld?«, bohrte Torsten weiter.
    »Nö! Es kann sein, dass mir der eine oder andere über den Weg gelaufen ist, aber es hat sich keiner offen zu Rudi Feiling bekannt. Ich würde es auch nicht tun, wenn ich zu ihm gehören würde. Dafür sind die Bullen zu scharf hinter ihm her.«
    »Es gibt noch einen, für den ich mich interessiere. Er heißt Hajo Hoikens und ist nicht zu verkennen. Er ist etwas kleiner als ich und sieht aus wie Brad Pitt mit Bürstenhaarschnitt.«
    »Ich habe Brad Pitt in Troja gesehen. Da war er echt süß!« Claudi rollte verzückt mit den Augen.
    Torsten hatte den Film vor ein paar Jahren bei der Truppenbetreuung im Sudan gesehen und für nicht besonders gut befunden. Er gab jedoch keinen Kommentar ab und wartete gespannt auf die Antwort des Anführers.
    Der überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. »Von dem habe ich noch nie etwas gehört. Wer soll das sein?«
    »Ein hohes Tier bei Feiling, vielleicht sogar dessen Stellvertreter. Wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, so erzählt euren Freunden, dass Torsten Renk hinter Hoikens her ist und nicht eher aufgeben wird, bis er ihn vor der Knarre hat.«
    Es war ein Risiko, doch Torsten fand, dass er so

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