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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Lieblingstier. Kurz, nachdem Ki in die Feste gekommen war, hatte Tobin ihm ein kleines Holzpferd als Glücksbringer geschenkt, das Ki immer noch an einer Schnur um den Hals trug. Tobins Können hatte sich seither verbessert, und er hatte bereits mehrmals angeboten, ein besseres zu schnitzen, doch Ki wollte davon nichts hören.
    Tobin wurde gerade damit fertig, die Mähne mit den Fingernägeln zu kennzeichnen, als er jemanden an der Tür spürte. Iya lächelte ihn an, als er aufschaute, und er vermutete, dass sie schon einige Zeit dort stand.
    »Darf ich dir Gesellschaft leisten?«
    Tobin zuckte mit den Schultern. Iya fasste dies als Einladung auf, zog sich einen Stuhl herbei und beugte sich vor, um das Pferd zu betrachten. »Du bist darin sehr gut. Willst du das einem der Götter widmen?«
    Tobin nickte; er wollte tatsächlich eine Opfergabe im Hausschrein darbringen. Allerdings war der Kopf des Pferdes zu lang geraten. Er zwickte ein Stück von der Nase ab und formte sie neu, doch nun war sie zu klein. Tobin gab es auf und rollte das ganze Ding zu einer Kugel zusammen.
    »Ich will einfach so bleiben, wie ich bin!«, flüsterte er.
    »Und das wirst du noch eine ganze Weile.«
    Tobin berührte sein Gesicht, fuhr die vertrauten Züge nach. Das Antlitz, das Lhel ihm gezeigt hatte, war weicher, an den Wangen runder, als hätte ein Bildhauer dort ein wenig Wachs hinzugefügt und es mit den Daumen geglättet. Aber die Augen – sie waren immer noch die seinen gewesen. Und die halbmondförmige Narbe an seinem Kinn.
    »Könnt … könnt Ihr … sie sehen?« Er konnte sich nicht dazu überwinden ›mich‹ zu sagen. Seine Finger schlossen sich wieder um das Wachs und kneteten es unruhig.
    Iya schmunzelte. »Nein. Du bist völlig sicher.«
    Tobin wusste, dass sie sicher vor König Erius und dessen Zauberern meinte, er jedoch hatte nicht sie im Sinn gehabt. Was würden Korin und die anderen Jungen sagen, wenn sie es herausfänden? Mädchen war es nicht gestattet, als Gefährten zu dienen.
    Iya erhob sich zum Gehen, dann hielt sie inne und blickte auf das neue Pferd hinab, das in seinen Händen Gestalt anzunehmen begann. Sie griff in einen Beutel an ihrem Gürtel, schüttelte ein paar weiche, gelbbraune Federn heraus und reichte sie dem Jungen.
    »Eule«, sagte Tobin, der das Muster erkannte.
    »Ja. Für Illior. Vielleicht möchtest du dem Lichtträger ja ab und an eine Opfergabe darbringen. Leg sie einfach aufs Feuer.«
    Tobin erwiderte nichts, doch nachdem Iya gegangen war, begab er sich hinab in die Halle, füllte ein kleines Opferbecken aus Messing mit Glut aus dem Kamin und stellte es auf die Ablage des Hausschreins.
    Er flüsterte ein Gebet an Sakor, Ki wieder stark zu machen, legte das Wachspferd auf die glühenden Kohlen und blies darauf, bis das Wachs schmolz. Selbst der letzte Rest der kleinen Opfergabe wurde verzehrt, ein Zeichen dafür, dass der Gott zugehört hatte. Dann holte er eine der Eulenfedern hervor, drehte sie zwischen den Fingern und überlegte, welches Gebet angemessen sei. Er hatte nicht daran gedacht, sich danach zu erkundigen. So legte er die Feder einfach auf die Kohle und flüsterte: »Lichtträger, hilf mir! Und hilf Ki.«
    Die Feder schwelte einen Lidschlag lang. Eine Ranke beißenden Rauchs stieg davon auf, dann fing sie Feuer und ging in einer jäh aufzüngelnden, grünen Flamme auf. Ein plötzlicher Schauder erfasste Tobin und ließ ihn mit leicht zittrigen Knien zurück. Dies war eine deutlichere Antwort, als er sie je von Sakor erhalten hatte. Eher verängstigt als beruhigt kippte Tobin die Kohle zurück in den Kamin und eilte nach oben.
     
    Der folgende Tag verlief ähnlich und verstrich noch langsamer. Ki schlief weiter, und für Tobins besorgte Augen wirkte er noch blasser, wenngleich Nari das Gegenteil behauptete. Tobin fertigte dreiundzwanzig Pferde an, beobachtete aus dem Fenster, wie Laris die Männer auf dem Kasernenhof exerzieren ließ, und döste auf dem Sessel. Er spielte sogar müßig mit den kleinen Booten und Holzmännchen der Spielzeugstadt, obwohl er inzwischen eigentlich viel zu alt dafür war und stets hastig davon aufstand, wenn er hörte, dass sich jemand näherte.
    Tharin brachte das Mittagsmahl auf einem Tablett und blieb, um mit ihm zu essen. Tobin war immer noch nicht besonders danach zumute, sich zu unterhalten, dennoch war er froh über die Gesellschaft. Nach dem Essen spielten sie auf dem Boden Bakshi.
    Sie waren gerade mitten in einem Wurf, als eine leichte

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