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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Caliel.
    »Ja, aber das waren die Kinder von Königinnen«, erinnerte ihn Nikides.
    »Na und?«, knurrte Urmanis. »Bei Bilairys Hintern, musst du ständig so ein Besserwisser sein?«
    Nikides errötete und verstummte.
    »Nein, Nik hat Recht«, sagte Caliel. »Mach schon, erklär es ihm, wenn er zu dumm ist, es zu erkennen.«
    »Eine Frau weiß immer, dass ein Kind von ihr ist, also kann einer Königin niemand ein Kuckucksei ins Nest legen«, sagte Nikides zu Urmanis. »Selbst wenn sie nicht sicher ist, welcher ihrer Liebhaber der Vater ist, wie es bei Klie der Fall war. Aber Korin hat nur Aliyas Wort und das der Drysier, dass es sein Kind ist. Es wäre wirklich sicherer, es nicht anzuerkennen und Korin anständig zu vermählen.«
    »Aber ihm könnte doch auch von einer rechtmäßigen Gemahlin ein Kuckucksei untergejubelt werden«, gab Ki zu bedenken.
    Bevor sie dies erörtern konnten, erregte das Geräusch sich nähernder Schritte ihre Aufmerksamkeit.
    Allerdings war es weder Korin noch Porion, sondern Moriel. Seit dem Zwischenfall mit Tobin und den Mädchen hatten sie die Kröte kaum zu Gesicht bekommen. Vermutlich hatte er Wind davon bekommen, dass Tobins Freunde die Absicht hegten, ihm seinen Verrat heimzuzahlen.
    Er sah nicht allzu erfreut darüber aus, sich nun hier zu befinden. »Der König möchte, dass ihr alle mit ihm im Palast speist. Ihr sollt sofort mit mir kommen.«
    »Was ist mit Korin?«, verlangte Caliel zu erfahren.
    Moriel verneigte sich leicht vor ihm. »Ich bin nur der Bote.«
    Die säuerliche Miene der Kröte ließ Ki ahnen, dass Moriel mehr wusste, als er sagte. »Es müssen gute Neuigkeiten für uns sein«, flüsterte er und stupste Tobin, als sie losmarschierten. »Wäre der König wütend auf uns, weil wir Korin nicht gebändigt haben, sähe die Kröte nicht aus, als hätte sie Magenkrämpfe.«
     
    Die Höfe des Neuen Palasts wurden von Hunderten Gängen miteinander verbunden, ein Irrgarten für jemanden, der nicht dort lebte. Die meisten Gefährten waren bislang nur im öffentlichen Flügel gewesen, der selbst ein Gewirr von prunkvollen Audienz- und Amtssälen, Wandschränken, Schatzkammern, frei zugänglichen Gärten, Tempeln und Höfen mit Springbrunnen bildete.
    Moriel kannte den Weg und führte sie in ein kleines Esszimmer im Flügel des Königs. Hohe Fenster mit gemustertem Buntglas wiesen auf einen Garten mit goldenen Springbrunnen und rankenüberwucherten Mauern hinaus. Kohlenbecken brannten an dem langen Esstisch, auf dem ein kaltes Abendessen bereitstand. Moriel zog sich unter Verbeugungen zurück.
    Die Jungen standen unsicher da und wagten ohne Erlaubnis des Königs nicht, das Essen anzurühren. Schließlich trat Erius in Begleitung von Korin, Porion und Rabe ein. Sie alle wirkten sehr ernst.
    »Ich vermute, ihr habt die Neuigkeiten über meinen Sohn und Fürstin Aliya schon gehört«, brummte der König und bedachte jeden der Gefährten mit einem scharfen Blick.
    »Ja, Majestät«, antworteten alle und nahmen Habachtstellung ein.
    Er ließ sie noch einen Augenblick länger zappeln, ehe er ein breites Grinsen aufsetzte. »Tja, dann bringt ein Trankopfer und einen Trinkspruch für Korin, seine Fürstin und mein künftiges Enkelkind dar!«
    Tobin küsste seinen Onkel pflichtbewusst auf beide Wangen und nahm den Platz zu seiner Linken ein. Die Knappen schlüpften hastig in die Rolle von Dienern, da sonst keine zugegen waren.
    Als Luchs den Wein einschenkte, kippten sie die ersten Tropfen auf die Steinplatten des Bodens, dann tranken sie nacheinander auf die üblichen Wünsche für Gesundheit und Segen.
    »Es ist zu lange her, seit wir zuletzt eine schlichte Mahlzeit zusammen eingenommen haben«, meinte Erius, als der erste Gang aufgetragen wurde.
    Während sie aßen, hielt er die Unterhaltung auf gewöhnliche Dinge wie die Jagd und ihre Fortschritte bei der Ausbildung gerichtet. Porion und Rabe zeigten sich beide ung ewöhnlich überschwänglich in ihrem Lob der Jungen.
    Als Ki und Barieus die letzten Tabletts mit Süßspeisen herumreichten, stand Erius auf und lächelte in die Runde. »Also, Jungs, seid ihr junge Krieger und bereit, euch an einem ersten richtigen Kampf zu versuchen?«
    Einen Lidschlag lang glotzten ihn alle mit geweiteten Augen an, wagten kaum zu glauben, was sie soeben gehört hatten. Dann brachen sie in Jubel aus, rissen ihre überschwappenden Kelche hoch und salutierten vor dem König. Ki schleuderte sein Tablett mit einem Freudenschrei empor und erstickte Tobin

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