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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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gegen ausgebildete Soldaten an«, warnte Porion wiederholt. »Man kann sich nicht darauf verlassen, dass sie sich an Angriffsregeln halten werden.«
    »Vermutlich werdet ihr nie mehr als die Hälfte von ihnen gleichzeitig zu sehen bekommen«, fügte Tharin hinzu. »Sie werden in Bäumen hocken oder aus Büschen auf euch schießen. Unsere besten Aussichten bestehen darin, sie nach Möglichkeit zu überraschen, bevor sie Zeit haben, sich zu zerstreuen.«
     
    Das Meer schimmerte jeden Tag grünlich unter der fahlen Sonne. Das Wetter blieb klar, und sie hatten die ganze Zeit über einen guten achterlichen Wind. Am dritten Morgen gingen sie bei einem Fischerdorf vor Anker und verbrachten den Tag damit, die Pferde und ihre Ausrüstung zu entladen. Die Küste präsentierte sich rauer als in Ero, und der Wald reichte nah bis ans Meer heran.
    Das Dorf erwies sich als kleine, einsame Ortschaft ohne Palisade, Marktplatz oder Schänke. Die Gefährten verbrachten die Nacht auf Pritschen im mit Reet überdachten Astellus-Tempel, der zugleich als Herberge für Reisende diente. Die Männer lagerten am Strand in Unterständen aus Segeltuch. Am Morgen darauf brachen sie bei Sonnenaufgang auf und folgten einer gewundenen Straße in die Hügel hinauf.
    Auch die Berge erwiesen sich als anders. Sie waren niedriger und rundlicher, wie abgewetzte Zähne, und fast bis zu ihren Kuppen bewaldet. Die felsigen Gipfel ragten wie kahle Schädel über den Bäumen auf. Die breiten Täler dazwischen waren üppig bewässert und mit Gehöften und ummauerten Dörfern gesprenkelt.
    Die Feste von Rilmar stand am Beginn eines der größeren Dörfer und bewachte eine wichtige Straße. Tobin hatte etwas in der Art seines alten Heims in Alestun erwartet, doch Rilmar bestand aus einem einzigen, großen runden Steinturm, umgeben von einem Erdwall und einer verwitterten Palisade. Den Turm krönten eine mit Zinnen versehene Terrasse und ein kegelförmiges Holzdach. Das Banner, das dort wehte, zeigte zwei grüne, ineinander verflochtene Schlangen auf einem roten und gelben Feld.
    »Das muss das neue Wappen deines Vaters sein«, meinte Tobin und wies Ki darauf hin.
    Ki erwiderte nichts und lächelte auch nicht, während er den Blick über die Mauern wandern ließ. Tobin konnte die Köpfe eines halben Dutzends Männer ausmachen, die sie von dort aus beobachteten. Sein Banner und jenes Korins hätten den Wachen verraten müssen, wer sich näherte, aber niemand rief ihnen zu oder kam herbei, um sie zu begrüßen.
    Ki spähte empor und schirmte die Augen ab.
    »Siehst du jemanden aus deiner Familie?«, fragte Tobin, der es kaum erwarten konnte, die Leute kennen zu lernen, über die er so viele Geschichten gehört hatte.
    »Niemanden, den ich erkennen könnte.«
    Von drinnen kläfften warnend Hunde, als sie sich den Toren näherten.
    Ein schmutziger, einäugiger Wärter ließ sie hinein. Er salutierte vor Korin und Tobin, dann betrachtete er den Rest des Trosses mürrisch und mit verkniffenen Augen. Ki schien er nicht zu kennen.
    Jenseits des Tores gelangten sie auf einen kahlen Hof. Männer und Frauen, die selbst mehr wie Banditen denn wie die Krieger eines Fürsten aussahen, arbeiteten dort, beschlugen Pferde und hackten Holz. Ein Schmied schuftete an einer Esse neben der Innenmauer. Andere Männer lungerten ungezwungen herum. Zwei gestromte Hunde so groß wie Kälber rannten auf die Neuankömmlinge zu und bellten wild, bis einer der Müßiggänger sie mit ein paar gezielten Steinwürfen winselnd flüchten ließ. Tobin fiel auf, dass sich Tharin und Porion ob solcher Schlampigkeit mit geschürzten Lippen umsahen. Er hörte, wie jemand unter den Gefährten kicherte, doch Korin brachte denjenigen rasch mit einem finsteren Blick zum Verstummen.
    Zwei Jungen, etwas älter als Ki und in anständige Lederrüstung gekleidet, kamen von dem wackeligen Laufsteg der Mauer herabgerannt.
    »Bist du's, Ki?«, fragte der Größere. Er hatte Kis dunkle Augen und Haare, war jedoch breiter gebaut und wirkte eher wie ein Bauer als wie ein Krieger.
    »Ich bin es, Amin«, antwortete Ki, und seine Miene hellte sich ein wenig auf, als er aus dem Sattel glitt, um seinen Bruder zu begrüßen.
    Der ältere Junge knuffte ihn nicht allzu freundlich in den Arm. »Du bist zu lang weg gewesen, kleiner Bruder. Ich bin Dimias. Das ist Amin.«
    Amin sah Ki noch ähnlicher. »Schau ihn sich einer an, den kleinen Ritter!«, rief er aus und zog Ki in eine grobe Umarmung.
    Beide sprachen mit dem zähen

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