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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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halb mit einer Umarmung, während rings um sie Quittentörtchen herabregneten.
    »Allerdings gibt es eine Einschränkung«, fuhr Erius fort und zwinkerte Korin zu. »Es würde sich für Korin nicht geziemen zu heiraten, bevor er seine Feuertaufe hinter sich hat, aber seine Fürstin lässt uns keine Zeit, den Krieg wieder aufzunehmen, daher werden wir uns mit dem begnügen müssen, was Skala zu Hause zu bieten hat.«
    Alle lachten. Tobin warf einen dankbaren Blick zu Porion, da er sicher war, der alte Krieger hatte letztlich einen Weg gefunden, ihr Anliegen durchzubringen.
    Nachdem der Tisch abgeräumt war, breitete Korin eine Landkarte aus. Tobin beugte sich neben ihm vor und erkannte einen Abschnitt der nördlichen Küste.
    »Hierhin werden wir reisen«, erklärte Korin und deutete auf eine Stelle im Landesinneren in den Bergen. »Aus der Gegend der Ausläufer nördlich von Colath wird eine gefährliche Bande von Banditen gemeldet. Vater möchte, dass sie noch vor dem Winter ausgelöscht wird.«
    »Wie viele sind es?«, fragte Lutha erwartungsvoll.
    »Etwa fünfzig laut den Berichten, die uns vorliegen«, krächzte Rabe.
    »Allem Anschein nach sind sie ein ungeordneter Haufen. Bisher waren sie ständig in Bewegung und haben ohne Vorwarnung nachts angegriffen. Ihre Ziele sind kleine Dörfer.
    Derzeit schlagen sie ein Winterlager in den Hügeln auf, sie sollten also recht einfach aufzuspüren sein.«
    »Wir reisen zu einer Festung, die sich unweit von dort befindet, in Rilmar.«
    »Rilmar?«, rief Ki aus.
    Erius kicherte. »Ich fand, es sei an der Zeit, dass sich dein Vater angemessen bei seinem jungen Wohltäter bedankt. Und ich könnte mir denken, du hast auch nichts dagegen, deine Familie wiederzusehen, oder? Soweit ich weiß, liegt eure letzte Begegnung eine Weile zurück.«
    »Ja, Majestät. Vielen Dank.« Allerdings hörte sich Ki dabei nicht erfreut an. Alle anderen waren zu aufgeregt, um es zu bemerken, aber Tobin musterte seinen Freund besorgt. Früher hatte er es geliebt, Geschichten über seine Verwandtschaft zu erzählen. Sie hörte sich nach einer wilden, heißblütigen Sippe an, und Tobin hatte sich immer gewünscht, sie einmal kennen zu lernen. Inzwischen jedoch redete Ki nicht mehr so häufig von seiner Familie, ausgenommen von Ahra.
    »Also treten wir gegen fünfzig Mann an?«, fragte Lutha gespannt.
    »Nun, Tobin und ich nehmen unsere Garde mit, das sind vierzig Mann und ihr alle«, erklärte Korin. »Fürst Larenth kann wohl noch zwanzig weitere Krieger beistellen, aber das wird unsere Schlacht. Und keine Sorge«, fügte er hinzu, zerzauste Tobin das Haar und sah die jüngeren Gefährten an. »Wir gehen alle.«
    »Bei Tagesanbruch können wir bereit sein!«, rief Caliel aus.
    Erius kicherte. »Ein wenig länger wird es schon dauern. Die Schiffe müssen erst noch seeklar gemacht und die Vorräte gepackt werden. Ihr Jungen helft im Rahmen eurer Ausbildung dabei, die Vorbereitungen zu überwachen. Zwei Tage, das ist auch noch früh genug.« Damit legte der König Korin die Hand auf die Schulter und drückte sie liebevoll. »Sobald du mit Blut auf den Wangen zurückkehrst, kündigen wir deine Vermählung an.«

 
K APITEL 32
     
    Die dreitägige Reise war Tobins erste Erfahrung an Bord eines Schiffes. Ihre Gefährte, zwei tiefbäuchige Karacken mit roten Segeln, waren groß genug, um ihre Pferde zu befördern.
    Tobin verspürte einen Anflug von Furcht, als sich das Schiff unter seinen Füßen in Bewegung setzte, doch als sie die Hafenmündung hinter sich hatten, fühlte er sich bereits fast wie ein Matrose. Hinter ihm funkelte die Stadt in der Morgensonne und erinnerte ihn an die Spielzeugstadt über dem gemalten Hafen. Erst da, viel zu spät, wurde ihm klar, dass er in all der Aufregung der Vorbereitungen Bruder völlig vergessen hatte. Die alte Lumpenpuppe lag noch in ihrem Versteck im Ankleideraum.
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Ki, als er es ihm anvertraute. »Dort oben staubt nie jemand ab, und in der Schlacht könntest du Bruder ohnehin nicht gebrauchen.«
    Porion galt nun als ihr Unteroffizier, Tharin und Melnoth waren ihre Hauptleute. Korin verbrachte etliche Stunden mit den Männern, stellte ihnen Hundert Fragen und lauschte Geschichten über vergangene Gefechte. Der Rest der Jungen fand sich ebenfalls zu dieser Form von Unterricht ein, und als sie die Landspitze bei Graukopp umrundeten, hatten sie die bevorstehende Schlacht bereits ein Dutzend Mal in Gedanken gefochten.
    »Ihr tretet nicht

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