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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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»Es wird nicht immer so sein«, versicherte er ihr. »Deinetwegen wird Skala wieder eine Königin haben.«
    Lhel blickte in die Schatten über ihnen empor. »Ja, und zwar bald. Es ist an der Zeit, dass ich mein Versprechen einlöse.«
    »Welches Versprechen?«, fragte er.
    »Ich muss dir zeigen, wie man Tobin von Bruder trennt.«
    Arkoniel setzte sich auf. Darauf wartete er seit Jahren. »Ist es schwierig? Dauert es lange, es zu erlernen?«
    Lhel beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr. Arkoniel starrte sie an. »Das ist es? Das ist wirklich alles? Aber … warum dann all die Geheimniskrämerei? Du hättest uns das vor Jahren sagen und dir dieses Exil ersparen können!«
    »Nicht allein deshalb hat mir die Mutter geboten zu bleiben. Das Lösen der Bindung mag einfach sein, aber wer hätte die neue Bindung gewoben, als es notwendig wurde? Und du hättest vielleicht noch deinen ganzen Finger, hättest du nicht diese Magie entwickelt. Die Mutter hat all das vorausgesehen, und ich bin geblieben, wo ich sein musste.«
    »Verzeih mir. Ich habe geredet, ohne nachzudenken.«
    »Und was die Schlichtheit des Lösens der Bindung angeht, sie ist nur umso mehr Grund für Verschwiegenheit. Würdest du dem unglücklichen Kind ein solches Wissen anvertrauen?«
    »Nein.«
    »Und lass dich nicht täuschen«, sagte sie und schmiegte sich in die Decken. »Die Tat mag einfach sein, aber sie zu vollbringen, wird allen Mut erfordern, den sie besitzt.«
     
    Lhels Worte suchten Arkoniel heim, doch vorerst gab es dringendere Sorgen.
    »Erst unlängst hat der Metzgerjunge zu mir gemeint, dass wir jetzt viel mehr Fleisch bestellen«, warnte Köchin eines Abends, als sie bei einem geräuschvollen Essen in der Halle saßen. »Und so hoch, wie der Schnee auf der Weide liegt, werden wir bald Futter für die Pferde kaufen müssen. Ich glaube, dass hat deine Meisterin nicht berücksichtigt; und es wird noch schlimmer, wenn weitere eintreffen. Dabei denke ich noch nicht einmal an Spitzel, falls es welche gibt.«
    Arkoniel seufzte. »Was können wir tun?«
    »Gut für dich, dass ich Soldatin war, bevor ich Köchin wurde«, erwiderte sie kopfschüttelnd. »Zunächst müssen wir aufhören, so viel in Alestun einzukaufen. Die Männer können jagen, aber das hilft uns nicht, um Gemüse zu beschaffen. Mein Garten reicht dieses Jahr nicht aus, also müssen wir in weitere Ferne schweifen. Zweikrähenfurt liegt mit dem Karren nur eine Tagesreise entfernt, und dort kennt uns niemand. Schick diesmal ein paar Männer hin, die sich als Händler ausgeben, nächstes Mal andere. Tobins Großvater hat diese Vorgangsweise einmal angewendet, als wir uns ins Winterlager in der Nähe von Plenimar begeben mussten.«
    »Es besteht fürwahr ein Unterschied zwischen Zauberern und Soldaten. Mir wäre dergleichen niemals eingefallen. Betrachte dich als unsere Quartiermeisterin.« Als sie sich abwandte, um in die Küche zurückzukehren, kam Arkoniel plötzlich ein Gedanke, und er legte ihr eine Hand auf den rissigen, geröteten Unterarm. »All die Jahre, die ich dich kenne, habe ich dich nie nach deinem richtigen Namen gefragt.«
    Sie lachte. »Willst du damit sagen, du weißt nicht, was jeder Händler in Alestun weiß?« Sie musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue, lächelte dabei aber. »Er lautet Catilan. Früher Unteroffizierin Cat der Bogenschützen der Königin. Für den Schwertkampf bin ich inzwischen etwas zu alt, aber ich kann immer noch eine Bogensehne spannen. Wenn ich Zeit dafür finde, bleibe ich in Übung.«
    »Wieso hast du als Köchin geendet?«, fragte er, ohne nachzudenken.
    Sie schnaubte. »Was denkst du wohl?«

 
K APITEL 38
     
    Aliyas Fehlgeburt verzögerte die königliche Rundreise um fast einen Monat, und am Palatin munkelte man, einige der Berater des Königs wollten, dass Korin sie verstoße; die Einzelheiten der Fehlgeburt ließen sich nicht gänzlich vertuschen. Aber eine Scheidung hätte zu viel Aufmerksamkeit auf die Gründe gelenkt, abgesehen davon, dass Korin sie aufrichtig zu lieben schien, wenngleich Tobin und die anderen Gefährten nicht nachvollziehen konnten, weshalb, denn ihr Verhalten ihnen gegenüber hatte sich nicht gebessert.
    »In trauter Zweisamkeit muss sie wohl ganz anders sein«, murrte Ki, nachdem sie ihn eines Tages in der Halle geschmäht hatte.
    »Das sollte sie besser sein, wenn man bedenkt, was sie zu verlieren hat«, pflichtete Nikides ihm bei. »Und sie ist klug genug, das zu begreifen. Sieh dir nur an, wie sie

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