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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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vorübergehen würden und niemand sie bemerkte. »Ja, leidenschaftlich, wie seine liebe Mutter. Die arme Ariani … man hat mir gesagt, sie habe sich selbst getötet …«
    Kein Wunder, dass sich General Rheynaris so erleichtert angehört hatte, als er die Abreise des Königs vom Schlachtfeld meldete. Im vergangenen Jahr waren seine geheimen Schreiben voll von solchen Zwischenfällen gewesen. Der Bericht über Oruns Tod hatte den König in einen dermaßen heftigen Tobsuchtsanfall gerissen, dass es des Trankes eines Drysiers bedurft hatte, um ihn zu beruhigen. Eigenartig, zumal seine Wertschätzung des Mannes in den letzten Jahren spürbar abgenommen hatte. Darauf hatte Niryn sorgsam hingearbeitet und Erius schließlich davon überzeugt, ihn von der Vormundschaft zu entbinden. Oruns Einfluss auf den Jungen hatte sich mühelos als Hochverrat darstellen lassen. Warum also sollte der Tod des Mannes ihn erregt haben?
    Erius rieb sich die Augen. Als er aufschaute, wirkten sie wieder völlig klar und vernünftig. »Ich habe den Jungs eine Botschaft geschickt, dass wir uns in Atyion treffen.« Er kicherte. »Mein Sohn hat mir unlängst einen recht bemerkenswerten Brief geschrieben, in dem er mich dafür schalt, dass ich seinen Vetter seine Besitztümer nicht sehen ließ.«
    »Das war natürlich Oruns Werk«, erwiderte Niryn. »Er hat den Verwalter dort durch einen eigenen Mann ersetzt und hatte bereits begonnen, sich die Taschen zu füllen.«
    »Der habgierige Narr hat mir den Aufwand erspart, ihn hinzurichten.« Der König setzte sich auf und klopfte Niryn auf die Schulter. »Anscheinend hattet Ihr Recht, was ihn betrifft. Er hat sich letztlich übernommen. Ich weiß, ich hätte schon früher auf Euch hören sollen, aber während der dunklen Zeiten meiner Mutter war er ein guter Freund.«
    »Eure Treue ist weithin bekannt, Majestät. Allerdings hat sein Tod gewisse Schwierigkeiten aufgeworfen. Atyion kann nicht ohne einen Vogt bleiben.«
    »Natürlich nicht. Ich habe den Posten Solari übertragen.«
    »Fürst Solari, mein König?« Niryns Herz sank, als er sich an den jungen Mann erinnerte, den er auf dem Deck gesehen hatte.
    »Herzog Solari mittlerweile. Ich habe ihn zum Vogt von Atyion gemacht.«
    Niryn ballte in den Falten seiner Robe die Hände zu Fäusten und versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen. Er hatte erwartet, dass sich Erius mit ihm über die Entscheidung des Nachfolgers beratschlagen würde. Nun war das Prunkstück des Königreichs jenseits seines Zugriffs gelandet.
    »Ja, er ist eine wesentlich bessere Wahl als Orun. Er war einer von Rhius' Generälen; durchaus treu, aber auch ehrgeizig.« Erius' Mund verkniff sich zu einer freudlosen, schmalen Linie. »Die Garnison in Atyion vertraut ihm. Tobin ebenfalls. Ich habe Solari vorausgeschickt, damit er sich dort einrichtet.«
    »Ich sehe die Weisheit in Eurer Entscheidung, aber ich frage mich, was Tharin dazu sagen wird. Vielleicht hatte er selbst Hoffnungen in diese Richtung.«
    Erius schüttelte den Kopf. »Tharin ist ein guter Mann, war aber noch nie von Ehrgeiz beseelt. Ohne Rhius wäre er immer noch ein landbesitzloser dritter Sohn, der in Atyion Pferde züchtet. Ich glaube nicht, dass wir uns den Kopf darüber zerbrechen müssen, was er denkt.«
    »Allerdings ist er sehr fürsorglich dem Prinzen gegenüber. Er wird sich nicht von ihm trennen lassen.«
    »Armer Bursche. Alles, woran ihm je etwas gelegen hatte, war Rhius. Ich vermute, er wird seine Tage damit beenden, den Jungen zu umschwirren und alte Erinnerungen zu hüten.«
    »Und ist Solari dem Prinzen gegenüber ebenso treu ergeben?«
    Das harte Lächeln kehrte zurück. »Er ist mir treu ergeben. Solari wird den Prinzen beschützen, solange das meinem Dafürhalten entspricht. Sollte sich dieses Dafürhalten aus irgendeinem Grund ändern, wage ich zu behaupten, dass wir mit ihm einen Mann haben, der bereit ist, seinem König zu dienen. Und nun – was sind das für Gerüchte, dass Korin mit einem Zimmermädchen herummacht? Wisst Ihr etwas davon?«
    »Nun … ja, Majestät, es stimmt, aber ich wollte Euch damit nicht belasten, bis Ihr zurückkehrt.« Ausnahmsweise wurde Niryn völlig überrascht. Er hatte selbst erst vor einigen Wochen dank einem seiner aufmerksameren Spitzel unter den Bediensteten des Alten Palasts davon erfahren. Korin wusste nichts davon; das Mädchen war zu klug gewesen, um damit zu prahlen, wer der Vater des Kindes war. »Wie Ihr sagt, ist sie von niederer Geburt. Ich glaube, ihr

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