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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Name ist Kalar.«
    Erius beobachtete ihn nach wie vor eingehend und fragte sich zweifellos, warum sein Hofzauberer ihn nicht davon in Kenntnis gesetzt hatte.
    »Darf ich offen sprechen, Majestät?« Niryns Verstand raste, war bereits dabei, die Lage zu seinem Vorteil zu nutzen.
    »Ihr wisst, dass ich mich auf Euren Rat verlasse.«
    »Ich bin weder ein Vater noch ein Krieger, daher verzeiht bitte, falls ich aus Unwissenheit die falschen Worte wähle, aber ich mache mir zunehmend Sorgen um Prinz Korin. Ihr wart zu lange weg, kennt den jungen Mann kaum, zu dem er herangewachsen ist. Diese Mädchen, die er in sein Bett holt, und seine Trinkgelage …«
    Er setzte ab, achtete auf Warnzeichen, aber Erius bedeutete ihm nur mit einem Nicken fortzufahren.
    »Er ist mittlerweile ein Mann, stark und gut ausgebildet. Mehr als einmal habe ich von Meister Porion gehört, dass junge Krieger wie prächtige Hetzhunde sind; hält man sie vom Feld fern, werden sie entweder fett und verlieren ihr Gespür, oder sie werden bösartig. Lasst ihn der Krieger sein, den ihr aus ihm habt machen lassen, und der Rest erledigt sich von selbst. Er lebt dafür, Euch zu erfreuen.
    Aber mehr noch, mein König, das Volk muss ihn als einen würdigen Nachfolger betrachten. Seine Ausschweifungen kursieren bereits als Klatsch durch die Stadt, und ohne die Kraft von Heldentaten, um dies auszugleichen …« Bedeutungsvoll verstummte er kurz. »Und nun zeugt er Bastarde. Gewiss erkennt Ihr, wohin dies führen könnte. Ohne rechtmäßigen Erben könnten sich selbst um einen unehelichen Balg Verfechter scharen. Besonders, falls das Kind ein Mädchen sein sollte.«
    Erius' Knöchel traten weiß hervor, doch Niryn wusste, wie er dieses Blatt zu spielen hatte. »Der Gedanke, dass Eure uralte Linie durch solch gemeines Blut besudelt werden könnte …«
    »Ihr habt natürlich völlig Recht. Tötet die Schlampe, bevor sie wirft.«
    »Ich werde mich persönlich darum kümmern.« Das hätte er ohnehin getan; seine Nalia konnte keine Mitbewerberinnen gebrauchten, nicht einmal den Balg eines Dienstmädchens mit königlichem Blut in den Adern.
    »Ah, Korin, Korin, was soll ich nur mit dir machen?« Erius schüttelte den Kopf. »Er ist alles, was ich habe, Niryn. Ich lebe in der ständigen Angst, ihn zu verlieren, seit seine arme Mutter und die anderen Kinder gestorben sind. Seither ist es mir nicht gelungen, mit einer anderen Frau ein Kind zu zeugen. Jedes Einzelne war entweder eine Totgeburt oder eine Abscheulichkeit, die nicht leben durfte. Dieser Balg …«
    Niryn brauchte den Geist des Königs nicht zu berühren, um zu wissen, was ihm auf dem Herzen lag, welche Worte er sich nicht überwinden konnte auszusprechen. Was, wenn meines Sohnes Kinder auch Ungeheuer sind? Das wäre der endgültige Beweis, dass Illiors Fluch auf seiner Linie lastete.
    »Er ist bald alt genug, um zu heiraten, Majestät. Vermählt ihn mit einer gesunden Frau aus guter Familie, und er wird euch prächtige, stramme Enkelkinder schenken.«
    »Wie immer habt Ihr Recht.« Der König seufzte tief. »Was würde ich ohne Euch tun, hm? Ich danke den Vieren, dass Zauberer so lange leben. Ihr seid noch ein junger Mann, Niryn. Das Wissen, dass Ihr noch in etlichen Generationen dem Thron von Skala beistehen werdet, ist mir ein großer Trost.«
    Niryn verneigte sich tief. »Ich lebe für nichts anderes, Majestät.«

 
K APITEL 17
     
    Das Land nördlich von Ero bildete eine hügelige Mischung aus Wäldern und offenem Ackerland, die sich vom Rand des Meeres bis zu den Bergen erstreckte, die sich im Westen abzeichneten. Die Bäume begannen erst auszuschlagen, wie Ki auffiel, aber auf den schlammigen Feldern und in den Straßengräben blühten bereits Krokusse und Brandschöpfe. In den Dörfern, durch die sie gelangten, zierten Kränze der Blumen für die Dalna-Feierlichkeiten die Tempel und Schreine am Wegrand.
    Der Ritt nach Atyion war lang. Die Gefährten und ihre Garde unterhielten einander mit Liedern und Geschichten, um sich die Zeit zu vertreiben. Für Tobin war alles völliges Neuland, Ki hingegen hatte die Straße bereits zuerst mit seinem Vater, später mit Iya bereist, als sie ihn zur Feste im Süden brachte.
    Früh am zweiten Tag geriet vor ihnen eine große Inselkette in Sicht, die sich wie mächtige, auftauchende Wale am Horizont abzeichnete. Als sie die Geschwindigkeit verlangsamten, um den Pferden Erholung zu gönnen, trugen Porion, Tharin und Korins Hauptmann, ein dunkler, verwitterter

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