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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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ausruhen und erfrischen könnt, Hoheit«, sagte Illardi. »Meine Dienerschaft wird Euch alles bringen, was Ihr braucht.«
    »Ich sorge dafür, dass die Männer untergebracht werden«, erklärte Tharin und zog sich taktvoll zurück, um sie mit Ki alleine zu lassen. »Komm, Baldus.«
    Der Page blickte panisch drein, und Tamír nickte ihm zu. »Du bleibst bei mir.«
    Der Junge bedachte sie mit einem dankbaren Blick, als er sich hastig zu ihr und Ki gesellte.
    Ungeachtet der Feuchtigkeit strahlten die Wandbehänge eine warme Farbenpracht aus, und die Laken erwiesen sich als sauber und rochen nach Sonnenschein und Wind.
    Baldus sah sich in dem unvertrauten Zimmer um. »Was soll ich tun, Herrin? Ich habe noch nie ein Mädchen bedient.«
    »Ich habe keine Ahnung. Hilf mir fürs Erste mit den Stiefeln.«
    Sie setzte sich auf die Bettkante und kicherte, während sich der Junge mit dem Schuhwerk abmühte. »Ich glaube, in diesem Bett könnten wir deine ganze Familie unterbringen, Ki.«
    Der Knappe ließ sich auf einen Stuhl plumpsen und grinste. »Und die Hunde dazu.«
    Baldus versetzte dem ersten Stiefel einen letzten Ruck und wankte rücklings. Schlamm verschmierte seinen ohnehin schmutzigen Kittel.
    Tamír betrachtete ihre dreckigen Strümpfe und den Rest der besudelten Kleidung mit einem schiefen Lächeln. »Ich sehe nicht besonders nach einer Dame aus, oder?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Königin Ghërilain nach ihren großen Schlachten wesentlich anders ausgesehen hat«, meinte Ki, während Baldus ihrem anderen Fuß den zweiten Stiefel abrang.
    »Und ich stinke.«
    »Damit bist du nicht allein.«
    Kis Haar hing ihm in schmutzigen Strähnen um das abgehärmte, unrasierte Gesicht, und die Jacke über dem Kettenhemd war fleckig. Sie rochen beide nach Blut und Kampf.
    Baldus eilte zum Waschtisch und goss Wasser in die Schüssel. Tamír wusch sich das Gesicht und die Hände. Das kühle Wasser duftete nach Rosenblüten, doch als sie fertig war, hatte es sich rostig verfärbt. Baldus leerte die Schüssel zum Fenster hinaus und goss frisches Wasser für Ki ein.
    »Vielleicht sollte er das nicht tun«, warnte Ki. »Es könnte für die Leute unschicklich aussehen, wenn er auch deinen Knappen bedient.«
    »Die Leute können mir gestohlen bleiben«, schnaubte Tamír. »Wasch dir die verdammten Hände.«
     
    Bocktische wurden auf die Terrasse gebracht. Tamír und ihr Gefolge speisten mit dem Herzog und dessen beiden jungen Söhnen, Lorin und Etrin. Bei ihren früheren Besuchen hatte Ki mit ihnen gespielt und empfand sie als anständige, brave und kluge Burschen.
    Lorin war ein großer, stiller Junge und einige Jahre jünger als Tamír. Sein Bruder, genauso alt wie Baldus, starrte sie die gesamte Mahlzeit hindurch mit großen Augen an, als erwarte er, dass sie sich erneut verwandle.
    Auch hier erfüllte Baldus unerschütterlich seine Pflichten, bis es Tamír gelang, ihn zu überreden, sich zu ihr auf die Bank zu setzen und ein paar Bissen von ihrem Teller zu essen.
    Sobald das Mahl beendet war, räumten Bedienstete das Geschirr ab, und Illardi breitete auf dem Tisch Karten des Hafens aus, um den Schaden abzuschätzen.
    »Die Plenimarer verstehen ihr Handwerk. Während die Landstreitkräfte die Küste angriffen, haben ihre Seeleute brennendes Pech auf jedes Schiff in ihrer Reichweite gegossen und die Festmacher durchschnitten. Ich fürchte, all Eure Kriegsschiffe liegen mittlerweile auf dem Grund der Bucht oder brennen auf ihrer fernen Seite. Nur einige kleine Karacken blieben verschont. Siebenundzwanzig feindliche Schiffe wurden gekapert.«
    »Ist bekannt, wie viele Schiffe entkommen sind?«, fragte Tamír.
    »Die Ausgucke am Großkopf behaupten höchstens zehn.«
    »Genug, um die Kunde von ihrer Niederlage in die Heimat zu tragen«, merkte Jorvai an.
    »Allerdings auch genug, um von Eros Schwäche zu berichten«, warnte Iya. »Wir können es uns nicht leisten, uns noch einmal überraschen zu lassen. Ich lasse das Meer zwar von einigen meiner Zauberer beobachten, aber ohne zu wissen, wo sie Ausschau halten müssen, könnten sie den Feind übersehen. Sagt den Ausguckern, sie sollen wachsam sein, besonders bei schlechtem Wetter.«
     
    Schließlich gingen Illardi und die anderen. Während des Essens war eine große Badewanne hereingetragen und gefüllt worden. Ki betrachtete sie sehnsüchtig. Sie hatten tagelang im Sattel gelebt.
    »Baldus, geh hinaus auf den Flur und halte eine Weile zusammen mit den Soldaten Wache«,

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