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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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mir leid, dass Ihr so traurig seid, Meister.«
    Arkoniel zog den Jungen an sich und vergrub das Gesicht in seinem Haar. »Danke. Sie wird mir fehlen.«
    Er vermochte keinen rechten Appetit aufzubringen. Als er sein unangetastetes Brot ins Feuer warf, trat Tamír ein, ohne anzuklopfen.
    »Guten Morgen.« Er versuchte ein Lächeln, doch es fiel ihm nicht leicht; zu sehr schmerzte sein Herz noch darüber, wie sie Iya behandelt hatte. »Wythnir, die Königin und ich müssen uns unter vier Augen unterhalten. Beende dein Frühstück im großen Raum.« Sogleich kletterte der Junge aus dem Bett, nur mit einem langen Nachthemd bekleidet. Arkoniel wickelte ihn in Iyas Mantel und ließ ihn gehen.
    Tamír schloss die Tür hinter ihm und lehnte sich dagegen, die Arme vor der Brust verschränkt. »Ich habe Una und einige Reiter zur Musterung zu den südlichen Ländereien geschickt. Sobald wir Atyion erreichen, bereite ich mich auf den Krieg vor.«
    »Das ist gut.«
    Eine Weile stand sie nur da, dann seufzte sie. »Weißt du, es tut mir wegen Iya nicht leid. Bruder wollte, dass ich sie töte. Sie wegzuschicken, war das Beste, was ich für sie tun konnte.«
    »Ich weiß. Sie hat das verstanden.«
    »Aber ich denke … Nun, ich bin froh, dass du noch hier bist, auch wenn wir keine Freunde mehr sein können.«
    Ein Teil von ihm wollte sie beschwichtigen, doch die entsprechenden Worte weigerten sich, über seine Lippen zu dringen. »Bist du deshalb hier?«
    »Nein. Iya sagte, ich sollte dich wegen der Vision behalten, die du hattest. Ich möchte mehr darüber erfahren.«
    »Ah. Eigentlich war es Iya, die besagte Vision eines weißen Palastes erfuhr. Aber sie hat mich dort gesehen. Ich war ein greiser Mann und hatte einen jungen Lehrling an der Seite. Das große Gebäude strotzte vor Zauberern und magisch begabten Kindern. Sie alle waren dort vereint, um zu lernen und ihre Macht gefahrlos zum Wohl des Landes zu teilen.«
    »Deine Dritten Orëska.«
    »Ja.«
    »Wo soll das sein? In Atyion?«
    »Nein. Iya sagte, sie habe eine neue, wunderschöne Stadt auf einem hohen Felsen am Meer gesehen, hoch über einem tief darunter liegenden Hafen.«
    Darob schaute sie auf. »Dann glaubst du, dass es diese Stadt noch nicht gibt?«
    »Ja. Wie gesagt, ich war in ihrer Vision ein sehr alter Mann.«
    Die Königin wirkte enttäuscht.
    »Was ist, Tamír?«
    Abwesend rieb sie die kleine Narbe an ihrem Kinn. »Ich träume fortwährend davon, auf einer Klippe zu stehen und auf einen Hafen tief darunter hinabzublicken. Der Ort befindet sich irgendwo an der Westküste, aber es gibt dort keine Stadt. Ich habe ihn so oft gesehen, dass ich das Gefühl habe, tatsächlich dort gewesen zu sein, allerdings weiß ich nicht, was das zu bedeuten hat. Manchmal erspähe ich in der Ferne einen Mann, der mir zuwinkt. Ich konnte noch nie erkennen, wer es ist, aber jetzt denke ich, dass du es sein könntest. Auch Ki kommt in dem Traum vor. Ich …« Sie verstummte, wandte den Blick ab und presste die Lippen zu einer schmalen Linie aufeinander. »Glaubst du, Iya und ich haben denselben Ort gesehen?«
    »Vielleicht. Hast du das Orakel darauf angesprochen?«
    »Ich habe es versucht, erhielt aber nur die Antwort, von der ich dir bereits erzählt habe. Das war wenig hilfreich, oder?«
    »Unter Umständen hilfreicher, als du denkst. Iya hatte damals auch keine Ahnung, was ihre Vision bedeuten sollte. Erst jetzt beginnt sie, einen Sinn zu ergeben. Aber es ist ermutigend, wenn du und sie denselben Ort gesehen haben. Und ich vermute, dass es so ist.«
    »Hasst du mich dafür, dass ich sie weggeschickt habe?«
    »Natürlich nicht. Ich vermisse sie, aber ich verstehe es. Hasst du mich?«
    Traurig lachte sie. »Nein. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich sie hasse. Eigentlich hat ja Lhel Bruder getötet, nur sie kann ich überhaupt nicht hassen! Sie war so gut zu mir und hat mir geholfen, als ich alleine war.«
    »Ihr liegt sehr viel an dir.«
    »Ich frage mich, wann ich sie wiedersehen werde. Vielleicht sollten wir auf dem Rückweg zur Feste reisen und nach ihr suchen. Glaubst du, sie ist noch dort?«
    »Ich habe damals nach ihr gesucht, als ich hinritt, um nach deiner Puppe zu suchen, konnte sie aber nicht finden. Du weißt ja, wie sie ist.«
    »Was für eine Vision hattest du, als du zuletzt hier warst?«
    »Ich sah mich selbst mit einem kleinen, dunkelhaarigen Kind in den Armen. Mittlerweile weiß ich, das warst du.«
    Er sah, wie ihre Lippen zitterten, als sie flüsterte: »Das ist

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