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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Erste, der es erfährt.« Mit der geübten Geste eines Beschwörers ließ er zwei Goldsester aus der Luft erscheinen und reichte ihr die Münzen. »Um des Königs willen!«
    Tomara nahm sie entgegen und zwinkerte ihm zu. »Wie Ihr wünscht, Herr.«
     
    Tomara hielt Wort und schaute nicht einmal in die Richtung des Zauberers, als sie Korin am nächsten Morgen aufsuchte, während er Hof hielt.
    Er war gerade dabei, sich die Berichte seiner Generäle anzuhören, schaute jedoch überrascht auf, als er sie um diese Zeit hier erblickte. »Ja, was ist? Hast du eine Nachricht für mich von deiner Herrin?«
    Tomara knickste. »Ja, Majestät. Ihre Hoheit hat mich gebeten, Euch mitzuteilen, dass sie in anderen Umständen ist.«
    Einen Augenblick starrte Korin sie an, dann stieß er ein glückliches Jauchzen aus und klopfte Alben und Urmanis auf den Rücken. »Da! Das ist unser Zeichen. Meister Porion, benachrichtigt all meine Generäle. Wir marschieren endlich gen Atyion!«
    Die Männer im überfüllten Saal stimmten Jubel an. Niryn trat an Korins Seite. »Seid Ihr sicher, dass die Zeit günstig dafür ist?«, murmelte er zu leise, um von anderen gehört zu werden. »Schließlich kann sie höchstens im ersten oder zweiten Mond sein. Wäre es nicht klüger, noch etwas zuzuwarten, um sicher zu sein?«
    »Verdammt, Niryn! Ihr seid schlimmer als ein altes Weib«, rief Korin und entfernte sich von ihm. »Hört ihr mich, meine Herren? Mein Zauberer denkt, wir sollten noch einen oder zwei Monde warten. Warum nicht gleich bis nächstes Frühjahr? Nein. Der Schnee wird bald Einzug halten und die See wird rau. Wenn wir jetzt losziehen, überraschen wir sie vielleicht sogar noch mit den Ernten auf den Feldern. Was sagt ihr, meine Herren? Haben wir nicht lange genug gewartet?«
    Erneut erhob sich tosender Jubel, während sich Niryn hastig und verlegen vor Korin verneigte. »Ich bin sicher, Ihr wisst es am besten, Majestät. Ich sorge mich nur um Eure Sicherheit und die des Throns.«
    »Mein Thron steht in Ero!«, rief Korin und zückte das Schwert. »Bevor die Herbsternte eingebracht ist, werde ich auf dem Palatin stehen und es ordnungsgemäß verkünden. Auf nach Ero!«
    Der Rest der Gesellschaft stimmte in den Ruf mit ein, und bald wurde er von Kehle zu Kehle hinaus auf die Höfe der Festung und weiter zu den Lagern getragen.
    Niryn wechselte einen zufriedenen Blick mit Moriel. Sein kleines Schauspiel hatte die gewünschte Wirkung erzielt.
    Niemand würde abstreiten können, dass es der Wille des Königs gewesen war, voranzuschreiten, nicht der des Zauberers.
    Nalia vernahm das Gebrüll und eilte hinaus auf den Balkon, um zu sehen, ob man ihre Neuigkeiten feierte.
    Korins Armee breitete sich zu beiden Seiten der Festung aus, ein riesiges Meer von Zelten und Pferchen. Sie sah, wie Boten ausschwärmten und Männer in ihrem Gefolge aus Zelten gerannt kamen.
    Eine Weile lauschte sie und versuchte, die als Sprechgesang gerufenen Worte zu verstehen. Als es ihr gelang, verspürte sie einen Anflug von Groll.
    »Nach Ero? Ist das alles, was es für ihn bedeutet?« Sie wandte sich wieder ihren Handarbeiten zu.
    Wenig später jedoch vernahm sie Korins vertraute Schritte auf der Turmtreppe.
    Er platzte herein, und zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, leuchteten seine dunklen Augen voll echter Freude. Tomara trat hinter ihm ein und zwinkerte Nalia über seine Schulter hinweg glücklich zu.
    »Ist es wahr?«, fragte er und starrte sie an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. »Du trägst mein Kind im Leib?«
    Unser Kind!, dachte Nalia, aber sie lächelte sittsam und hielt eine Hand auf den noch flachen Bauch. »So ist es, Herr. Allen Anzeichen nach seit zwei Monaten. Das Kind wird im Frühling geboren werden.«
    »Oh, das sind wundervolle Neuigkeiten!« Korin sank zu ihren Füßen auf die Knie und legte die Hand auf die ihre. »Die Drysier werden über dich wachen. Es wird dir an nichts mangeln. Du brauchst nur einen Wunsch zu äußern, schon wird er dir erfüllt!«
    Erstaunt starrte Nalia auf ihn hinab. So hatte er noch nie mit ihr geredet – er hörte sich an, als betrachte er sie wirklich als seine Gemahlin. »Danke, Herr. Mehr als alles andere wünsche ich mir mehr Freiheit. Ich fühle mich hier so eingeengt. Könnte ich nicht ein richtiges Zimmer unten in der Festung bekommen?«
    Um ein Haar scheute er darob, doch sie hatte einen günstigen Augenblick gewählt. »Natürlich. Du sollst das hellste, freundlichste Zimmer in diesem umnachteten

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