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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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streckte sich. »Nun, die Dinge ändern sich.«, meinte er leise und bedachte Ki mit einem Blick, den dieser nicht recht zu deuten vermochte. »Manchmal muss man sich einfach in Geduld üben. Gehen wir zurück. Es ist kalt.«
     
    Ki musste auf dem Weg zu seinem Zimmer an Tamírs Tür vorbei und daher Luchs’ anklagenden Blick über sich ergehen lassen. Später, als er auf seiner schmalen Pritsche lag und wusste, dass er keinen Schlaf finden würde, wünschte er, mehr Vertrauen in Tharins Worte haben zu können. Aber manche Dinge ließen sich einfach nicht ändern, ganz gleich, wie sehr man es wollte.

Kapitel 35
     
    Arkoniel verbrachte den Rest der Nacht auf einem Stein an der Straße sitzend. In Iyas Mantel gehüllt beobachtete er, wie die Sterne über den Himmel wanderten und verblassten.
    Die ersten Anzeichen von Tageslicht tauchten die verschneiten Gipfel in einen rosigen Schimmer, als er hinter sich das Geräusch von Reitern hörte.
    Es waren die Aurënfaie. Sie trugen Mäntel und die schlichten, weißen Sen’gai, die sie zum Reisen benutzten.
    »Ihr seid früh auf, Zauberer«, begrüßte ihn Solun.
    »Ihr auch«, gab Arkoniel zurück und erhob sich auf steife Beine. »Reist Ihr schon ab?«
    »Ich wollte bleiben«, meldete sich Arengil sogleich ein wenig verdrossen zu Wort. »Tamír hat mir einen Platz unter den Gefährten angeboten.«
    »Mir auch«, sagte Corruth, der ebenso unglücklich aussah.
    Sylmai bedachte beide mit einem tadelnden Blick. »Das haben eure Eltern zu entscheiden.«
    »Viel habt Ihr von Tamír nicht gesehen«, stellte Arkoniel besorgt fest.
    »Wir haben genug gesehen«, versicherte ihm Solun.
    »Wird Aurënen ihren Anspruch anerkennen?«
    »Diese Entscheidungen muss jeder Klan für sich fällen, aber ich werde den Bôkthersa nahelegen, Tamír als wahre Königin anzuerkennen.«
    »Ich werde dasselbe in Gedre tun«, fügte Sylmai hinzu.
    »Ihr wisst, dass sie vorhat, Korin den Krieg zu erklären.«
    »Das werden wir berücksichtigen. Unsere Schiffe sind flink, sollte sich die Notwendigkeit ergeben«, gab Sylmai zurück. »Wie werdet Ihr uns benachrichtigen?«
    Arkoniel führte ihr den Pfortenzauber vor. »Wenn es mir gelingt, Euch zu finden, kann ich auf diese Weise mit Euch sprechen, aber Ihr dürft die Pforte nicht berühren.«
    »Dann sucht in Gedre nach mir. Lebt wohl und viel Glück.« Die anderen nickten ihm zu, ritten weiter und verschwanden rasch im morgendlichen Nebel. Arkoniel fiel auf, dass der Khatme keine Worte der Unterstützung von sich gegeben hatte.
    Beunruhigt ging er langsam zurück zum Gästehaus.
    Tamír und die Gefährten saßen um die große Feuerstelle beim Frühstück. Weder sie noch Ki wirkten ausgeruht, aber zumindest saßen sie beisammen. Tamír schaute auf, als Arkoniel eintrat, allerdings rief sie ihm nicht zu, sich zu ihr zu gesellen. Missmutig fragte er sich, ob sie es sich mit seiner Verbannung womöglich anders überlegt hatte. Mit einem innerlichen Seufzen trat er zur Anrichte, bediente sich an Brot und Käse und begab sich damit in sein Zimmer.
    Das Feuer war erloschen, und in der winzigen Zelle herrschte Grabeskälte. Wythnir schlief noch eingerollt unter den Decken. Arkoniel legte einige Scheite auf die Feuerstelle und wob einen Zauber. Er vergeudete selten Magie für Alltägliches wie das Entfachen eines Feuers, doch er fühlte sich zu niedergeschlagen, um sich mit Feuerstein und Zunder zu plagen. Die Scheite entzündeten sich, und eine grelle Flamme erwachte zum Leben.
    »Meister?« Mit besorgtem Blick setzte sich Wythnir auf. »Hat die Königin Iya wirklich weggeschickt?«
    Arkoniel ließ sich auf der Bettkante nieder und reichte dem Jungen einen Teil seines Frühstücks. »Ja, aber das ist schon in Ordnung.«
    »Warum hat sie das gemacht?«
    »Das erkläre ich dir ein anderes Mal. Iss. Wir brechen bald auf.«
    Gehorsam knabberte Wythnir an dem Käse.
    Arkoniel trug immer noch Iyas Mantel. Ihr Geruch haftete an der Wolle. Dies und der abgewetzte, alte Beutel, der neben seinem Bett lag, schienen alles zu sein, was ihm von einem gemeinsamen Leben mit ihr geblieben war.
    Natürlich hatte Iya Recht. Unter gewöhnlichen Umständen hätte er sie nach seiner Ausbildung verlassen und hätte eigene Wege eingeschlagen; aber die Ereignisse hatten sie zusammengeschweißt, und irgendwie hatte er gedacht, es würde immer so bleiben, besonders, nachdem sie angefangen hatten, andere Zauberer um sich zu scharen.
    Eine kleine Hand legte sich auf die seine. »Es tut

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