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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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ehe sie sich aufs Bett fallen ließ, ohne auf ihre dreckigen Stiefel zu achten. Ringelschweif sprang neben sie und rollte sich auf ihrer Brust zusammen. »Bei Bilairys Hintern, so ist es schon besser!« Sie streichelte das dichte Fell des Katers. »Also, was gibt es?«
    »Majestät, einige der Gefährten sind in Eurer Abwesenheit eingetroffen. Sie hatten eine beschwerliche Reise hinter sich …«
    »Una? Ist sie verletzt?« Erschrocken setzte sich Tamír auf. Ringelschweif fauchte und huschte davon.
    »Nein, Majestät. Es handelt sich um Fürst Caliel, Fürst Lutha und dessen Knappen. Ich habe sie in einem der Gästegemächer in diesem Turm untergebracht.«
    Tamír sprang auf die Beine. Die Neuigkeit stimmte sie glücklicher, als sie es auszusprechen vermochte. »Dank sei den Vieren! Warum waren sie nicht unten, um mich zu begrüßen? Die anderen werden außer sich sein vor Freude, sie zu sehen.«
    »Ich denke, Ihr und Fürst Ki möchtet vielleicht zuerst alleine mit ihnen sprechen. Es ist noch jemand bei ihnen.«
    »Wer?«, fragte sie bereits an der Tür.
    Die Gefährten warteten draußen. Lytia blickte in ihre Richtung, dann sagte sie leise: »Das erzähle ich Euch auf dem Weg nach oben.«
    Verwirrt nickte Tamír. »Ki, komm mit. Ihr anderen wartet hier.«
    Lytia ging zu einem anderen Flur auf der gegenüberliegenden Seite des Turms voraus. Kurz hielt sie inne und flüsterte: »Der Fremde bei ihnen gehört anscheinend zum Hügelvolk. Fürst Lutha behauptet, er sei ein Hexer.«
    »Ein Hexer?« Tamír wechselte einen überraschten Blick mit Ki.
    »Deshalb dachte ich, Ihr solltet zunächst alleine heraufkommen«, erklärte Lytia hastig. »Bitte verzeiht, falls es falsch war, ein solches Geschöpf hereinzulassen, aber die anderen wollten sich nicht von ihm trennen lassen. Ich musste sie unter Bewachung stellen. Zum Glück kamen sie nachts an, und nur wenige Bedienstete und Gardisten haben sie gesehen. Niemand von ihnen wird reden. Ich habe ihren Eid darauf, bis Ihr eine Entscheidung getroffen habt.«
    »Gibt dieser Mann zu, ein Hexer zu sein?«, fragte Tamír.
    »O ja. Er macht keinen Hehl daraus. Als sie ankamen, war er entsetzlich dreckig – nun, das waren sie eigentlich alle –, und er scheint mir ein etwas einfältiger Bursche zu sein, aber die anderen verbürgen sich für ihn und behaupten, er habe ihnen geholfen. Sie wurden grausam gepeinigt.«
    »Von wem?«
    »Das wollten sie nicht sagen.«
    Vier bewaffnete Gardisten standen vor dem Gästezimmer Wache, und der alte Vornus sowie Lyan saßen auf einer Bank gegenüber der Tür, die Zauberstäbe auf den Knien bereit, als rechneten sie jeden Augenblick mit Schwierigkeiten. Als sich Tamír näherte, standen sie auf und verbeugten sich.
    »Könnt ihr mir sagen, was hier los ist?«, fragte sie.
    »Wir wachen über Eure ungewöhnlichen Gäste«, erwiderte Vornus. »Bislang wussten sie sich zu benehmen.«
    »Wir haben keine von ihm ausgehende Magie gespürt«, fügte Lyan hinzu und schob ihren Zauberstab in ihren Ärmel hoch. »Eure Leute scheinen völlig verängstigt zu sein, aber ich nehme keine böse Absicht in ihm wahr.«
    »Danke für euren Wachdienst. Bitte setzt ihn vorläufig fort.«
    Die Wachen traten beiseite, und Tamír klopfte an die Tür.
    Sie schwang weit auf, und vor ihr stand Lutha, barfuß und mit einem langen Hemd über einer Hose bekleidet. Er war dürr und blass, und die Zöpfe waren ihm abgeschnitten worden, doch der Ausdruck in seinem Gesicht, als er Tamír erkannte, mutete nachgerade komisch an. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums lag Caliel bäuchlings auf einem großen Bett. Barieus kauerte auf einem Sessel neben ihm. Beide starrten sie an, als hätten sie einen Geist gesehen.
    Lutha japste. »Bei den Vieren! Tobin?«
    »Der Name lautet jetzt Tamír«, klärte Ki ihn auf.
    Eine angespannte Pause folgte, dann setzte Lutha ein tränenreiches Grinsen auf. »Also ist es wahr! Bei Bilairys Hintern, seit wir aus Ero aufgebrochen sind, haben wir Gerüchte gehört, aber Korin wollte es nicht glauben.« Er wischte sich über die Augen. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer, dass ich verdammt froh bin zu sehen, dass ihr beide am Leben seid!«
    »Was ist mit euch geschehen?«
    »Kommt zuerst herein und lasst euch von den anderen richtig ansehen.«
    Er ging zum Bett voraus, und Tamír fiel auf, wie steif er sich bewegte, als habe er Schmerzen.
    Caliel stemmte sich mit verzogenem Gesicht hoch, als sie und Ki sich ihm näherten. Barieus

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