Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin
haben Augen, die sehen.«
»Er redet mit Geistern?«, murmelte Barieus. »Davon hat er uns gegenüber nie etwas erwähnt. Er hat lediglich behauptet, dass er sie in einer Vision oder dergleichen gesehen hat und mit uns kommen soll.«
»Du ängstlich.« Mahti kicherte, dann deutete er auf Tamír. »Sie nicht.«
»Wie seid ihr euch zum ersten Mal begegnet?«, verlangte Tamír zu erfahren.
»Sie mir in Vision erschienen. Da schon tot.«
»Er hat auch nie etwas von jemandem namens Lhel gesagt. Wer ist das?«, wollte Lutha wissen.
»Schon gut. Ich denke, ich verstehe.«
Der Hexer nickte traurig. »Lhel dich lieben. Sie mir ganze Zeit sagen, zu dir gehen.«
»Du meinst, ihr Geist hat es dir gesagt?«, hakte Ki nach.
Mahti nickte. »Ihr Mari mir erscheint, wenn ich machen Traum mit Oo’lu .«
»So nennt er sein Horn«, erklärte Barieus. »Er wirkt Magie damit, wie ein Zauberer.«
»Korin hat Fährtensucher und Zauberer hinter uns hergeschickt, aber Mahti spielte auf diesem Horn, und keiner von ihnen konnte uns sehen, obwohl wir ungeschützt mitten auf der Straße waren«, fügte Lutha hinzu.
»Außerdem kann er mit dem Horn und seinen Kräutern hervorragend heilen. So gut wie ein Drysier«, ergänzte Barieus. »Und er kennt eine Abkürzung durch die Berge.«
»Ohne ihn hätte ich die Reise hierher nicht überlebt«, gestand Caliel. »Was immer man sonst von ihm halten mag, er hat sich gut um uns gekümmert.«
»Danke, dass du meinen Freunden geholfen hast, Mahti«, sagte Tamír und streckte die Hand aus. »Ich weiß, wie gefährlich es für dich ist, dich so weit in unser Gebiet vorzuwagen.«
Mahti berührte leicht ihre Hand und kicherte erneut.
»Keine Gefahr für mich. Mutter Shek’met mich beschützt, und Lhel mich führt.«
»Trotzdem werde ich dafür sorgen, dass du sicheres Geleit zurück zu deinen Hügeln erhältst.«
»Ich zu dir kommen, Mädchen, das Junge war. Ich kommen, um zu helfen.«
»Helfen? Wobei?«
»Ich helfen, wie Lhel gehelft hat. Vielleicht mit deine Noro’shesh ? Er immer noch nicht schlaft.«
»Nein, tut er nicht.«
»Wovon redet er?«, fragte Lutha.
Tamír schüttelte müde den Kopf. »Ich sollte euch wohl besser alles erzählen.«
Sie zog sich einen Stuhl ans Bett, und Ki und Lutha setzten sich vorsichtig neben Caliel. Während Tamír berichtete, was sie wusste, hockte sich Mahti auf den Boden und lauschte aufmerksam. Dabei runzelte er die Stirn, während er versuchte, ihren Worten zu folgen.
»Dein Bruder wurde getötet, damit du seine Gestalt annehmen konntest?«, hakte Caliel nach, als sie geendet hatte. »Ist das nicht Totenbeschwörerei?«
Mahti schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Lhel gemacht Fehler, als Kind sterben machen. Hätte nicht sollen …« Er verstummte und suchte nach dem richtigen Wort, dann holte er tief Luft und deutete auf seine Brust. »Lhel dir das sagen?«
»Lhel hat mir nie erzählt, wie er gestorben ist. Ich habe es erst vor wenigen Tagen von Zauberern erfahren, die dabei waren.«
»Iya?«, fragte Caliel.
»Ja.«
»Nicht atmen. Erster Atem. Bringt Mari in …« Abermals zögerte Mahti, dann kniff er die Haut seines Handrückens zusammen.
»In den Körper?«, half ihm Ki und berührte seine Brust.
»Körper? Ja. Kein Atem in Körper, kein Leben. Kein Mari, ihn so zu machen. Schlecht. Kein Atem für Körper, Mari kein zu Hause.«
» Mari muss Geist bedeuten«, dachte Ki laut nach.
»Ich will niemandem zu nahe treten, Tob … Tamír, aber womöglich versteht er nicht, was Totenbeschwörerei ist«, warnte Caliel. »Wer außer Totenbeschwörern gebietet über Geister und Dämonen?«
»Nicht Totenbeschwörerei!«, beharrte Mahti entrüstet. »Ihr Skalaner, ihr nicht verstehen Retha'noi !« Erneut hob er das Horn an. »Nicht Totenbeschwörerei. Gute Magie. Euch geholfen, ja?«
»Ja«, räumte Caliel ein.
»Warum wollte er uns helfen, wenn er böse ist, Cal?«, gab Lutha zu bedenken, und für Tamír klang es so, als hätten sie sich darüber schon einmal gestritten. »Tamír, könnte uns nicht deine Freundin Frau Iya sagen, ob er ein Totenbeschwörer ist oder nicht?«
»Iya ist nicht mehr bei mir, aber ich habe andere, die mich beraten können. Ki, lass Arkoniel holen. Er weiß mehr als jeder andere über Mahtis Volk.«
Caliel wartete, bis Ki gegangen war, dann sagte er: »Ich sollte dir gestehen, Tamír, dass ich nicht aus freien Stücken hier bin. Als ich dich zuvor aufsuchen wollte, sollte es einer Unterredung im Namen Korins
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