Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin
Arbeit geleistet. Vorläufig ist Caliel deine Pflicht.«
Tanil wischte sich über die Augen. »Es tut mir leid wegen Mylirin, aber ich bin froh, dich wiederzusehen, Caliel. Korin wird sich so sehr darüber freuen, dich nicht auch verloren zu haben!«
Caliel wechselte einen betrübten Blick mit Tamír. Vorerst würden sie Tanil gestatten, sich an seine Hoffnungen zu klammem.
Eine Weile unterhielten sie sich noch miteinander und tauschten Neuigkeiten aus, dann ließen sie Tanil bei Caliel und begaben sich in Nikides’ Zimmer.
»Weißt du, Caliel wird seine Meinung nicht ändern«, offenbarte ihr Lutha, als sie sich den Weg zu den Unterkünften der Gefährten bahnten. »Wäre er nicht so schwer verletzt gewesen, er wäre wirklich zurückgegangen.«
»Er wird tun, was er tun muss. Ich werde ihn nicht davon abhalten.«
Tharin war bei den jungen Knappen und hieß Lutha und Barieus freudig willkommen. Tamír harrte noch eine Zeit lang bei ihnen aus, dann erhob sie sich zum Gehen. Ki setzte dazu an, ihr zu folgen, aber sie lächelte und bedeutete ihm zu bleiben.
An der Tür hielt sie inne und freute sich unaussprechlich, ihre Freunde wieder zusammen zu sehen. Auch wenn Caliel sich ihnen nicht anschließen würde, so lebte er doch wenigstens noch.
Kapitel 41
Arkoniel brachte den Hügelhexer über Nebengänge und Bedienstetentreppen in sein Zimmer. Die Menschen, denen sie begegneten, schenkten dem Fremden wenig Beachtung, da sie daran gewöhnt waren, dass Arkoniel Streuner aller Art ins Schloss brachte.
Sein Zimmer war mit Abstand das prächtigste, das er je gehabt hatte, eingerichtet mit erlesen geschnitzten, alten Möbeln und bunten Behängen.
Der Rest der Zauberer bewohnte ähnliche Gemächer entlang des kleinen Hofs. Tamír hatte ihr Versprechen gehalten und ihnen sowohl großzügige Mittel aus der Schatzkammer als auch Platz im Schloss zum Üben und Unterrichten gewährt.
Wythnir war noch, wo Arkoniel ihn zurückgelassen hatte. Er kauerte auf der tiefen Laibung des Fensters und beobachtete die anderen Kinder beim Spielen draußen im Zwielicht. Als Arkoniel und Mahti eintraten, sprang er sogleich zu Boden. Unverhohlen neugierig und – zu Arkoniels Überraschung – ohne seine übliche Scheu starrte er zu Mahti empor.
»Du bist ein Hexer, nicht wahr? Genau wie Frau Lhel, stimmt’s? Sie hat mir erzählt, dass auch Männer Hexen sein können.«
Mahti lächelte auf den Jungen hinab. »Ja, Keesa .«
»Sie war sehr nett zu uns. Sie hat uns gezeigt, wie man im Wald etwas zu essen findet und wie man verhindert, von anderen Menschen entdeckt zu werden.«
»Du sein Orëskiri , Kleiner? Ich spüren Magie in dir.« Mahti verengte ein wenig die Augen. »Ah, ja. Kleines wenig Retha'noi -Magie auch da.«
»Lhel hat den Kindern und einigen der älteren Zauberer ein paar kleine Banne beigebracht. Ich denke, dank ihr wirst du bei den meisten meiner Leute freundlicher aufgenommen werden.«
»Ich machen Magie damit.« Er hielt Wythnir das Oo’lu entgegen und ermutigte ihn, das Horn zu ergreifen. Wythnir suchte bei Arkoniel Zustimmung, dann nahm er es entgegen und sackte unter dem Gewicht leicht zusammen.
»Der hier hat keine Angst vor mir«, stellte Mahti in seiner Sprache fest und beobachtete, wie Wythnir seine kleine Hand in den eingebrannten Handabdruck am Ende des Oo’lu legte. »Vielleicht können du und er andere lehren, mein Volk nicht zu fürchten und ihre Magie mit uns zu teilen, wie es Lhel getan hat.«
»Das wäre für alle von Vorteil. Sag, woher kommst du?«
»Aus den Bergen im Westen. Ohne Lhel und meine Visionen hätte ich den Weg hierher nicht gefunden.«
»Das ist fürwahr äußerst seltsam.«
»Du beherrschst meine Sprache sehr gut, Orëska. So ist es einfacher für mich, weil ich mich klarer ausdrücken kann.«
»Wie du möchtest.« Auf Skalanisch sprach er: »Wythnir, geh raus und spiel mit deinen Freunden, solange es noch hell ist. Ich bin sicher, sie vermissen dich schon.«
Der Junge zögerte, dann senkte er den Blick und setzte sich in Richtung der Tür in Bewegung.
»Es widerstrebt ihm, von dir getrennt zu sein«, bemerkte Mahti. »Warum lässt du ihn nicht bleiben? Er versteht meine Sprache ohnehin nicht, oder? Und selbst wenn doch, ich habe nichts zu sagen, was ein Kind nicht hören dürfte.«
»Wythnir, du kannst bleiben, wenn du möchtest.« Arkoniel nahm am Kamin Platz. Wythnir hockte sich neben seine Füße und faltete die Hände im Schoß.
»Er ist gehorsam und klug,
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