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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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rappelte sich langsam auf und schenkte ihr ein unsicheres Lächeln. Erstaunen und Verwirrung rangen in seinem Blick miteinander.
    »Ja, es ist Tobin«, versicherte ihm Ki. »Nur ist sie jetzt Königin Tamír.«
    Barieus schaute von Tamír zu Ki. »Habt ihr zwei euch geprügelt? Tamír – dein Kinn? Ki, was ist mit deiner Wange geschehen?«
    »Ich bin gestürzt, und Ki wurde von einem Drachen gebissen. Tatsächlich wurden wir das beide.«
    »Von einem Drachen?«
    »Nur einem kleinen«, schränkte Ki ein.
    Lutha lachte. »Anscheinend haben wir einiges verpasst.«
    Es tat gut, ihn lächeln zu sehen, doch ihr Gesamterscheinungsbild sowie Lytias Bemerkung jagten ein Gefühl düsterer Vorahnung durch Tamír. Allen dreien fehlten die Zöpfe.
    »Wie ist das möglich?«, fragte Caliel, der sie fassungslos anstarrte. Verblasste Blutergüsse überzogen sein hübsches Gesicht, und sein Blick wirkte geheizt.
    Tamír seufzte, umriss knapp die Einzelheiten der Verwandlung und beobachtete, wie sich die Augen ihrer Freunde weiteten.
    »Ich weiß, es hört sich wie etwas aus dem Lied eines Barden an, aber ich habe die Verwandlung mit eigenen Augen bezeugt, hier in Atyion und zusammen mit etwa tausend weiteren Leuten«, sagte Ki.
    »Und jetzt erzählt mir, was euch drei widerfahren ist«, forderte Tamír sie auf.
    Lutha und Barieus drehten ihr den Rücken zu und hoben die Hemden an. Caliel zögerte kurz, ehe er es ihnen gleichtat.
    »Bei Bilairys Hintern!«, entfuhr es Ki.
    Über Barieus’ und Luthas Rücken zogen sich kreuz und quer halb verheilte Peitschenstriemen, aber Caliel musste bis auf die Knochen aufgerissen worden sein, denn seine Haut glich vom Hals bis zur Hüfte einem Gewirr von Schorfen und zornig rotem Narbengewebe.
    Tamírs Kehle fühlte sich schlagartig staubtrocken an. »Korin?«
    Lutha ließ sein Hemd herunter und half Caliel, dasselbe zu tun. Alle wirkten verlegen, als Lutha stockend von ihrer Zeit in Cirna und davon berichtete, wie Tamírs Brief an Korin aufgenommen worden war.
    »Wir wussten nur, was Niryns Spitzel über dich meldeten, und denen vertrauten wir nicht«, erklärte Caliel. »Ich wollte mich mit eigenen Augen überzeugen, aber Korin verbat es mir.«
    »Und du bist trotzdem gegangen«, sagte Tamír.
    Caliel nickte.
    »Niryn ließ uns von seinen Spitzeln beobachten.« Lutha klang verbittert. »Erinnerst du dich an Moriel, der unbedingt statt Ki dein Knappe werden wollte?«
    »Die Kröte? Sicher«, murmelte Ki. »Sag bloß, er ist immer noch bei Korin.«
    »Mittlerweile dient er als Niryns Spürhund, und er hat für seinen Herrn jede unserer Bewegungen beobachtet«, erwiderte Caliel.
    »Oh, meine Freunde«, flüsterte Tamír, zutiefst bewegt von deren Vertrauen in sie. »Also, was sagt ihr nun, da ihr mich gesehen habt?«
    Caliel betrachtete sie eine Weile, und dieser gehetzte Ausdruck kehrte zurück. »Nun, wahnsinnig wirkst du jedenfalls nicht. Den Rest versuche ich noch, mir zusammenzureimen.« Er schaute zu Ki. »Ich denke mal, du würdest bei all dem nicht mitmachen, wenn es Totenbeschwörerei wäre, oder?«
    »Nicht Totenbeschwörerei. Bindung mit Retha'noi «, meldete sich eine tiefe, belustigte Stimme zu Wort.
    Tamír war über den Zustand ihrer Freunde so erschrocken gewesen, dass sie den Hügelhexer völlig vergessen hatte. Als er sich von einer Pritsche in der Ecke erhob und vortrat, sah sie, dass er sich zwar wie ein skalanischer Bauer kleidete, dennoch war unverkennbar, was er verkörperte. »Das ist Mahti«, stellte Lutha ihn vor. »Bevor du wütend wirst, solltest du wissen, dass wir es nur dank ihm überhaupt hierher geschafft haben.«
    »Ich bin nicht wütend«, murmelte Tamír und musterte den Mann neugierig. Er war klein und dunkel wie Lhel, besaß dieselbe olivfarbene Haut und dieselben langen, schwarzen Locken, die im ungezähmt über die Schultern hingen, und er stand mit denselben rauen, dreckigen nackten Füßen vor ihr. Er trug eine Halskette und Armbänder mit Tierzähnen und hielt ein langes, aufwendig verziertes Horn.
    Der Mann kam näher und lächelte sie breit an. »Lhel mir sagt, dich aufsuchen, Mädchen, das Junge war. Du kennen Lhel, ja?«
    »Ja. Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Nacht vor heute. Sie sagt, du kommen.«
    Ki runzelte die Stirn und stellte sich dichter zu Tamír. »Das ist unmöglich.«
    Mahti bedachte Tamír mit einem wissenden Blick. » Du wissen, dass Tote nicht aufhören zu kommen, wenn sie wollen. Sie mir auch erzählt von deine Noro’shesh . Du

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