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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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nicht weg, als Korin dem Pferd die Sporen gab, sondern stand einfach da und lachte.
    Er lachte ihn aus.
     
    »Korin?«
    Mit einem Ruck erwachte Korin und erblickte Urmanis, der über ihn gebeugt stand. Es war noch dunkel. Die Wachfeuer draußen warfen lange Schatten über die Wände seines Zeltes. »Was ist?«, schnarrte er.
    »Eine der südlichen Kundschaftergruppen hat Tobin entdeckt.«
    Einen Augenblick starrte Korin ihn an und fragte sich, ob er noch träumte.
    »Bist du wach, Kor? Ich sagte, wir haben Tobin gefunden! Er hält sich etwa einen Tagesmarsch südlich auf.«
    »An der Küste?«, murmelte Korin.
    »Ja.« Urmanis bedachte ihn mit einem merkwürdigen Blick, als er ihm einen Becher mit verwässertem Wein reichte.
    Es war eine Vision, dachte Korin und stürzte den morgendlichen Trank hinunter, ehe er die Decken abschüttelte und nach seinen Stiefeln griff.
    »Er ist durch die Berge gekommen, wie uns gesagt wurde«, fuhr Urmanis fort und reichte Korin einen Wappenrock.
    »Wenn er versucht, nach Cirna zu marschieren, können wir ihn hier mühelos abfangen.«
    Korin spähte durch die offene Zeltklappe hinaus und sah, dass es kurz vor der Morgendämmerung war. Porion und die Gefährten standen wartend draußen.
    Korin ging zu ihnen. »Wir hocken nicht länger herum und warten auf ihn. Garol, lass die Trompeter zum Abbrechen des Lagers blasen. Vorbereitung zum Marsch.«
    Der Knappe rannte los.
    »Moriel, ruf meine Adeligen.«
    »Sofort, Majestät!« Die Kröte eilte von dannen.
    Korin trank den Rest des Weins aus und gab Urmanis den Becher zurück. »Wo sind die Kundschafter, die ihn gesichtet haben?«
    »Hier, Majestät.« Porion führte ihm einen blonden, bärtigen Mann vor. »Hauptmann Esmen, Majestät, aus Herzog Wethrings Haus.«
    Der Mann salutierte vor Korin. »Meine Reiter und ich haben gestern an der Küste eine große Streitmacht entdeckt, kurz vor Sonnenuntergang. Ich bin persönlich vorgerückt und habe die Wachposten bespitzelt, sobald es dunkel war. Es handelt sich eindeutig um Prinz Tobin. Oder Königin Tamír, wie wir gehört haben«, fügte er mit einem Grinsen hinzu.
    Wethring und die übrigen Adeligen schlossen sich ihnen an, und Korin ließ den Kundschafter die Neuigkeit wiederholen. »Wir groß ist die Streitmacht?«
    »Ich bin nicht sicher, Majestät, aber ich würde sagen, erheblich kleiner als die Eure. Sie besteht vorwiegend aus Fußsoldaten. Die Reiterei ist verschwindend gering und macht vielleicht zweihundert Pferde aus.«
    »Hast du irgendwelche Banner gesehen?«
    »Nur das von Prinz Tobin, Majestät, aber die Männer, die ich reden hörte, haben Fürst Jorvai erwähnt. Außerdem konnte ich belauschen, dass sie sich darüber beklagten, hungrig zu sein. Ich habe keine Anzeichen von einem Gepäckzug gesehen.«
    »Das würde erklären, wie er die Berge so rasch überqueren konnte«, meinte Porion. »Allerdings war es töricht, mit so wenig Unterstützung ins Feld zu ziehen.«
    »Wir haben reichlich Vorräte und sind gut ausgeruht«, sagte Korin zufrieden. »Wir nützen unseren Vorteil. Versammelt meine Reiterei und gebt das Zeichen für einen raschen Marsch.«
    Hauptmann Esmen verbeugte sich. »Bitte um Verzeihung, Majestät, aber ich habe noch mehr zu berichten. Es wurde auch von Zauberern gesprochen.«
    »Ich verstehe. Sonst noch etwas?«
    »Nein, Majestät, aber einige meiner Männer sind zurückgeblieben, um mich zu benachrichtigen, falls er Richtung Norden weiterzieht.«
    »Gut gemacht. Alben, sorge dafür, dass dieser Mann belohnt wird.«
    »Werdet Ihr einen Herold vorausschicken, König Korin?«, erkundigte sich Wethring.
    Korin lächelte düster. »Mehr Vorwarnung als den Anblick meiner Standarte wird mein Vetter von mir nicht erhalten.«
     
    Mahti hatte Recht gehabt, was das Wetter anging. Nebelschwangerer Regen rollte während der Nacht vom Meer herein, dämpfte die Wachfeuer und durchnässte die erschöpften Soldaten. Barieus hatte den ganzen Abend gehustet, wenngleich er sich bestmöglich bemühte, es zu überspielen.
    »Schlaf heute Nacht in meinem Zelt«, forderte Tamír ihn auf. »Das ist ein Befehl. Ich brauche dich morgen bei vollen Kräften.«
    »Danke«, stieß er hervor und unterdrückte hinter vorgehaltener Hand ein weiteres Husten. Lutha bedachte ihn mit einem besorgten Blick. »Nimm meine Decken. Während ich Wache halte, brauche ich sie nicht.«
    »Du solltest dich auch ausruhen, so gut du kannst«, sagte Ki zu Tamír.
    »Das werde ich, aber noch nicht. Erst

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