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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Essen. Wenn wir morgen verlieren, werden wir vermutlich nicht mehr stark genug sein, um noch einmal zu kämpfen.
     
    Eine auffrischende Brise kündigte den bevorstehenden Sonnenaufgang an, doch die Sonne selbst blieb hinter einer dunklen Wolkenbank verborgen.
    Tamír scharte ihre Zauberer, Marschälle und Hauptleute um sich und brachte eine letzte Opfergabe dar. Arkoniel schloss sich ihnen an. Von den Aurënfaie fehlte nach wie vor jede Spur.
    Alle träufelten die Reste aus ihren Weinschläuchen auf den Boden und warfen Wachspferde oder ähnliche Opfergaben ins Feuer. Tamír fügte eine Handvoll Eulenfedern und ein großes Bündel Weihrauch hinzu, das sie von Imonus erhalten hatte.
    »Illior, wenn es dein Wille ist, dass ich herrsche, dann beschere uns heute den Sieg«, betete sie, während der süßliche Rauch emporwallte.
    Als die Gebete beendet waren, betrachtete Tamír die abgezehrten Gesichter. Einige wie Herzog Nyanis und die Männer aus Alestun kannte sie seit ihrer Kindheit. Andere wie Grannia folgten ihr erst seit wenigen Monaten, doch sie erkannte in jedem Antlitz dieselbe Entschlossenheit.
    »Keine Sorge, Majestät«, sagte Jorvai, der ihre Miene falsch deutete. »Wir kennen das Gelände, und Ihr habt die Götter auf Eurer Seite.«
    »Wenn Ihr gestattet, Majestät, meine Zauberer und ich haben einige Banne vorbereitet, die helfen sollen, euch heute zu schützen«, ergriff Arkoniel das Wort. »Das heißt, falls Ihr nicht der Meinung seid, das käme einem Wortbruch gegenüber Korin gleich.«
    »Ich habe nur versprochen, keine Magie unmittelbar gegen ihn einzusetzen, also denke ich, Schutzbanne zählen nicht, oder? Nur zu.«
    Die Zauberer traten an die einzelnen Marschälle und Gefährten heran und woben Banne, um ihre Rüstung zu sichern und den Hunger zu besänftigen, der in ihren Bäuchen wütete. Anschließend taten sie dasselbe bei den Hauptleuten.
    Zuletzt kam Arkoniel zu Tamír und hob den Zauberstab an, doch sie schüttelte den Kopf. »Ich habe allen Schutz, den ich brauche. Spar dir die Kraft für andere.«
    »Wie du wünschst.«
    Tamír wandte sich ihren Marschällen zu. »Es ist Zeit.«
    »Gebt uns den Befehl, Majestät«, forderte Nyanis sie auf.
    »Gewährt nur jenen Gnade, die sich bedingungslos ergeben. Sieg oder Tod!«
    Manies öffnete ihr Banner und schüttelte es in den Wind, der es flatternd erfasste, als der Ruf aufgegriffen wurde. Ihr Trompeter blies eine kurze, gedämpfte Tonfolge, und das Zeichen wurde von den anderen übernommen.
    Arkoniel umarmte Tamír, dann hielt er sie vor sich, als wolle er sich ihre Züge einprägen. »Das ist der Augenblick, für den du geboren wurdest. Mögen dich Illiors Glück und Sakors Feuer begleiten.«
    »Schau nicht so verkniffen drein«, schalt sie ihn. »Wenn die Götter wahrlich eine Königin wollen, was gibt es dann zu befürchten?«
    »Ja, was eigentlich?«, gab Arkoniel zurück und versuchte zu lächeln.
    Als Nächstes umarmte ihn Ki und flüsterte: »Falls die Dinge aus dem Ruder laufen, kümmern mich Korin und seine Ehre einen Dreck. Dann wirst du etwas unternehmen!«
    Hin- und hergerissen, konnte Arkoniel die Umarmung nur erwidern.
     
    Tamírs Armee verdichtete sich wie ein mächtiges, erwachendes Tier und begab sich in die Ausgangsstellung. Speere und Piken stachen aus den Rängen hervor. Niemand sprach, doch das Klirren und Schaben von Rüstung, das Klappern Tausender Pfeile in Hunderten Köchern und die Schritte Tausender Füße auf feuchtem Gras erfüllten die Luft.
    Tamír und die Gefährten schulterten ihre Schilde und Bögen und begaben sich in die Mitte der vordersten Linie. Die Pferde blieben bei den jungen Burschen im Lager zurück; zu Beginn würden sie zu Fuß kämpfen.
    Der Nebel kräuselte sich in losen Fetzen um ihre Füße, als sich die beiden Hauptflügel formierten. Auch in den nahen Bäumen hing er wie Qualm, als die Standarten auf ihren langen Stangen ausgerollt wurden.
    Tamír und ihre Garde nahmen die Mitte ein. Zu beiden Seiten befand sich je eine Kompanie von Bogenschützen aus Atyion, unmittelbar dahinter gingen drei Kompanien von Soldaten in Stellung. Kyman übernahm die linke Flanke und hatte die Klippen zur Linken. Nyanis’ Flügel erstreckte sich zu den Bäumen. Beide Gruppen hatten Bogenschützen außen und Fußsoldaten in der Mitte, die Tamírs Bogenschützen säumten.
    Jorvais Krieger bildeten hinten einen Rückhalt, aber seine Bogenschützen würden ihre Pfeile über die Köpfe jener vor ihnen hinwegschnellen

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