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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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sich Porion zu. »Gebt den Befehl, Zelte aufzustellen und warmes Essen auszuteilen. Heute Nacht ruhen wir uns trocken aus.«
     
    Tamír versammelte ihre Marschälle und Hauptleute vor ihrem Zelt, um sich Korins Erwiderung anzuhören. Alle schwiegen eine Weile, nachdem er geendet hatte.
    »Caliel ist nicht in der Verfassung zu kämpfen!«, sorgte sich Lutha. »Und Tanil ebenso wenig. Was denkt er sich bloß dabei?«
    »Das liegt nicht mehr in unseren Händen.« Tamír seufzte. Auch sie entsetzte der Gedanke, den beiden im Kampf zu begegnen. »Ich wünschte, ich hätte sie in Atyion eingekerkert, bis alles vorüber ist.«
    »Damit hättest du ihnen keinen Gefallen getan«, entgegnete Luchs. »Sie sind, wo sie sein wollten. Der Rest liegt bei Sakor.«
    »Glaubst du seiner Behauptung, keine Zauberer dabei zu haben?«, fragte sie Arkoniel. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Niryn zurückgelassen hat.«
    »Wir haben noch keinerlei Anzeichen von ihm oder von Magie um Korin entdeckt, abgesehen von den Bannen, mit den Niryn ihn seit Monaten umgibt«, antwortete Arkoniel. »Augenblick! Du hast doch nicht etwa vor, seine Bedingung zu beherzigen?«
    »O doch.«
    »Tamír, nein! Du bist ohnehin in der Unterzahl …«
    »Wie viel könntet ihr schon wirklich ausrichten?«, fiel sie ihm ins Wort und ließ den Blick über die Zauberer wandern. »Ich habe nicht vergessen, was ihr vor den Toren von Ero für mich getan habt, aber ihr habt mir selbst gesagt, dass für einen großen Angriff eure gesamte, vereinte Kraft notwendig war. Ich habe gesehen, wie es euch erschöpft hat.«
    »Und was ist mit einem gebündelten Angriff wie während des zweiten Überfalls der Plenimarer?«
    »Wollt ihr etwa anbieten, Korin auf dem Schlachtfeld für mich zu meucheln?« Sie schüttelte in das Schweigen der Zauberer hinein den Kopf. »Nein. So werde ich die Krone nicht erlangen. Ihr seid mir bereits eine große Hilfe gewesen. Ohne euch wäre ich nicht hier. Aber Illior hat mich als Kriegerin auserwählt. Ich werde Korin ehrenvoll entgegentreten und ehrenvoll gewinnen oder verlieren. Das bin ich den Göttern und Skala schuldig, um die Sünden meines Onkels reinzuwaschen.«
    »Und wenn er lügt und doch Zauberer hat?«, gab Arkoniel zu bedenken.
    »Dann handelt er unehrenhaft, und ihr könnt tun, was ihr wollt.« Sie ergriff seine Hand. »In all den Träumen und Visionen, die ich hatte, mein Freund, kam keine Magie vor, die mir zum Sieg verhalf. ›Durch Blut und Prüfungen‹, hat das Orakel gesagt. Korin und ich sind zusammen als Krieger aufgewachsen. Es ist nur recht und billig, wenn wir diese Angelegenheit auf unsere Weise schlichten.«
    Damit zog Tamír ihr Schwert und streckte es empor. »Ich habe vor, diese Klinge morgen gegen das Schwert Ghërilains einzutauschen. Herold, sag Prinz Korin, dass ich ihm im Morgengrauen entgegentrete und meinen Anspruch untermauern werde.«
    Der Mann verneigte sich und stapfte zu seinem Pferd davon.
    Erneut ließ Tamír den Blick über die anderen wandern. »Sagt meinen Leuten, sie sollen sich bestmöglich ausruhen und Opfergaben für Sakor und Illior darbringen.«
    Als sie salutierten und getrennter Wege von dannen gingen, beugte sie sich zu Ki und murmelte: »Und sie sollen zu Astellus beten, dass er diese verfluchten Schiffe aus Gedre zu uns führt!«
     
    Saruel und Malkanus zogen Arkoniel vom Wachfeuer weg, um sich ungestört mit ihm zu unterhalten.
    »Du willst doch nicht wirklich, dass wir tatenlos zusehen, oder?«, fragte die Khatme ungläubig.
    »Ihr habt doch gehört, was sie gesagt hat. Wir dienen der Königin. Ich kann hierbei nicht gegen ihren Willen handeln, ganz gleich, was ich empfinden mag. Die Dritten Orëska brauchen ihr Vertrauen. Wir dürfen keine Magie gegen Korin einsetzen.«
    »Es sei denn, er tut es umgekehrt gegen Tamír. So habe ich sie verstanden«, meldete sich Malkanus zu Wort.
    »Mag sein«, pflichtete Arkoniel ihm bei. »Aber selbst wenn dem so wäre, besitzen wir, wie sie richtig sagte, nicht die Macht, um mehr als ein Strohfeuer an Angriffskraft zu bewirken.«
    »Sei dir da nicht so sicher«, entgegnete Saruel verheißungsvoll.
     
    Bei Einbruch der Nacht trafen die Fußsoldaten und der Gepäckzug ein, und Korin befahl, Wein unter den Männern zu verteilen.
    Er speiste an jenem Abend mit seinen Generälen und Gefährten um ein wärmendes Feuer, und sie labten sich an Brot, das aus dem Norden hergebracht worden war, Wildbret und gebratenen Birkhühnern, während sie die

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