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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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lassen.
    Alle Marschälle und Hauptleute hatten eigene Banner. Sobald die Schlacht im Gange war, würde sich jede Kompanie um ihre Standarte scharen, um sich inmitten der unweigerlichen Wirren als Einheit zu bewegen.
    Tamírs vordere Reihe hielt sich ein Stück außerhalb der Bogenreichweite des Hügels. Die Geräusche von Korins herannahender Armee waren zu hören.
    »Bogenschützen – Pfähle setzen«, sagte Tamír, und die Hauptleute gaben den Befehl beide Seiten der Linie entlang weiter.
    Die Hälfte der Bogenschützen in jeder Kompanie rammte angespitzte Pfähle dem Feind zugewandt in schrägem Winkel in den Boden. So bildeten sie den so genannten ›Igel‹, eine Art lückigen Zaun aus tödlichen Spitzen, die sich wie Stacheln in einem Fell zwischen den Rängen verbargen.
    Die Männer waren gerade damit beschäftigt, den Pfählen einen letzten Feinschliff zu geben, als sich in den hinteren Reihen Geschrei erhob.
    »Wir werden umgangen! Sagt der Königin, dass wir umgangen werden!«
    »Haltet die Stellungen!«, brüllte Tamír, ehe sie sich nach hinten in Bewegung setzte.
    »Verdammt, er muss Leute durch den Wald geschickt haben«, stieß Ki hervor, der Tamír folgte, als sie sich einen Weg durch die Ränge bahnte.
    Der Nebel hatte sich gelichtet. Sie sahen die dunkle Masse einer sich nähernden Armee, der vier Reiter im Galopp vorauseilten.
    »Könnten Herolde sein«, meinte Ki. Er und Lutha traten dennoch vor Tamír, um sie mit ihren Schilden zu schützen.
    Alsbald jedoch erkannte sie den vordersten Reiter. Es war Arkoniel, der winkte und etwas brüllte. Die anderen hatte sie noch nie gesehen, aber sie waren bewaffnet.
    »Lasst sie durch«, befahl Tamír, als sie bemerkte, dass einige Bogenschützen Pfeile anlegten.
    »Sie sind eingetroffen!«, rief Arkoniel und zügelte das Pferd. »Die Aurënfaie – sie sind hier!«
    Die anderen Reiter nahmen zackig ihre Helme ab. Es waren Solun von Bôkthersa, Arengil und ein älterer Mann.
    Der Fremde verbeugte sich im Sattel. »Seid gegrüßt, Königin Tamír. Ich bin Hiril í Saris von Gedre. Ich habe den Befehl über Gedres Bogenschützen.«
    »Ich habe eine Kompanie aus Bôkthersa dabei. Verzeiht unsere späte Ankunft«, sagte Solun. »Die Schiffe aus Gedre haben für uns angehalten, als wir auf der Überfahrt in schlechtes Wetter gerieten.«
    »Wir wurden vom Kurs verweht und sind erst gestern ein Stück unterhalb Eurer Bucht an der Küste gelandet«, erklärte Hiril.
    »Wir haben Lebensmittel, Wein und zweihundert Bogenschützen von jedem Klan mitgebracht«, fügte Arengil hinzu. Er holte eine kleine Schriftrolle aus seinem Wappenrock hervor und reichte sie Tamír mit einem stolzen Grinsen. »Und ich habe die Erlaubnis meines Vaters und meiner Mutter, ein Gefährte zu werden, falls Ihr mich noch haben wollt, Königin Tamír.«
    »Mit Freuden, aber ich denke, heute wäre es besser, wenn du bei deinen Leuten bleibst.«
    Darüber wirkte Arengil zwar etwas betrübt, doch er presste nach skalanischer Art die Hand auf die Brust.
    Rasch erklärte Tamír Solun und Hiril ihren Plan und ließ sie ihre Bogenschützen in der Mitte des dritten Ranges aufstellen.
    Als sie und die Gefährten zu ihrem Platz in der vordersten Linie zurückkehrten, ertönten vom Hügel die Geräusche einer mächtigen Truppenbewegung. Korins Männer schlugen auf ihre Schilde und brüllten Kriegsschreie, als sie in Stellung gingen. Es war ein einschüchternder Lärm, der lauter wurde, als die ersten Ränge aus dem morgendlichen Nebel auftauchten.
    »Gebt Antwort!«, rief Tamír.
    Ki und die anderen zogen die Schwerter, schlugen damit gegen ihre Schilde und schrien »Für Skala und Königin Tamír!«
    Der Schlachtruf breitete sich über die Reihen aus und schwoll zu einem ohrenbetäubenden Tosen an, das sich fortsetzte, während Korins Armee sich über ihnen scharte.
    Als das Gebrüll erstarb, standen sich die beiden Heere letztlich gegenüber. Korins Banner wehte an vorderster Front seiner Linie, und Tamír konnte seinen roten Wappenrock erkennen.
    »Ist das da drüben nicht Herzog Ursaris’ Banner?«, fragte Ki. »Den du weggeschickt hast?«
    »Ja«, bestätigte Lutha. »Und auf der linken Seite ist Fürst Wethring. Rechts haben wir Herzog Syrus und seine Bogenschützen. Allerdings wird sich Korin zweifellos vorwiegend auf Pferde und seine Schwertkämpfer verlassen, denn davon hat er am meisten.«
    »Wo ist General Rheynaris?«, erkundigte sich Ki.
    »Der ist in Ero gefallen. Laut Caliel ist keiner

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