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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Thronräubers winden.
    Nein!, dachte sie. Dazu muss es nicht kommen. Ich kann ihn dazu bringen, mir zuzuhören. Bruder hat uns zusammengeführt, damit wir die Sache klären können. Lächelnd streckte sie die Hand aus.
     
    »Korin, schlagt zu. Ihr habt die größere Streitkraft«, bedrängte ihn Porion. »Tut es jetzt!«
    »Ja! Wir können Tobin ein für alle Mal den Garaus machen«, flüsterte Alben.
    Caliel berührte Korin am Arm. Er schwieg, doch aus seinem Blick sprach Flehen.
    Tamír ließ den Helm fallen und drängte sich an Ki und Luchs vorbei. »Es kann hier und jetzt enden, Korin«, sagte sie und streckte ihm unverhindert die Hand entgegen. »Gib mir das Schwert Ghërilains, und …«
    Gib mir das Schwert …
    Korin erkaltete am ganzen Leib. Dieselben Worte hatte er in jener Nacht in Ero zu seinem Vater gesagt; die Erinnerung daran, wie sich die Hände seines Vaters um das Heft verkrampften und sich sein Blick verhärtete, ließ Korins Wangen immer noch vor Scham brennen. Nur eine Hand führt das Schwert Ghërilains, und solange noch Atem in mir steckt, bin ich der König. Begnüg dich vorerst damit, dich der Klinge als würdig zu erweisen. Korins Hand umklammerte den Griff, und all die alten Gefühle der Wut, der Schuld und des Kummers stürmten auf ihn ein, verdrängten jeden Zweifel, jede Liebe. »Nein, ich bin der König!«
     
    Tamír spürte die verheerende Veränderung. Ihr blieb gerade noch Zeit, den Helm aufzuheben und sich ihn auf den Kopf zu stülpen, bevor Korins Männer über ihre Gruppe herfielen. Nur Korin und Caliel hielten sich zurück.
    Tamír überraschte es nicht, dass sie inmitten des Gefechts an Alben geriet. Zwischen ihnen hatte nie große Freundschaft geherrscht, und nun, als er auf sie zukam, entdeckte sie in seinen Augen nicht einmal Ansätze davon. Er war von jeher ein schwieriger Gegner gewesen, und Tamír hatte Mühe, sich gegen ihn zu behaupten. Entschlossen focht sie gegen ihn und sah in seinen Augen keinerlei Bedauern, als sie aufeinander einhieben.
    Mittlerweile strotzte die Lichtung vor Kämpfern, sodass wenig Platz für kunstvolle Schwertführung blieb. Stattdessen droschen sie wie Holzhacker aufeinander ein. Irgendwann tauchte ein Dolch in Albens linker Hand auf, und er versuchte, ihn ihr in die Rippen zu stoßen, als sich die Parierstangen ihrer Schwerter ineinander verhakten. Ihr Kettenhemd wehrte die Spitze der Klinge ab, und sie rammte ihm den Ellbogen so heftig ins Gesicht, dass sie ihm die Nase brach. Er taumelte zurück, und sie hieb ihm das Knie in den Schritt, wodurch sie ihn zu Boden schickte.
    »Tamír, hinter dir!«, brüllte Ki, der gerade einen knüppelschwingenden Mann abwehrte.
    Tamír duckte sich im Umdrehen und vermied so knapp, von Moriel am Kopf getroffen zu werden.
    »Dämonenschlampe!« Er trat ihr heftig gegen das Knie, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und holte mit der Klinge aus, um erneut zuzustoßen.
    Vor Schmerzen knurrend rappelte sich Tamír auf und riss die Spitze ihres Schwerts hoch, um sie ihm in die Kehle zu rammen, als er heranpreschte, aber Moriel wich ihrem linkischen Versuch aus.
    Lutha löste sich aus dem Kampfgewirr, sprang Moriel an, rang mit ihm und schlug ihn von Tamír weg.
    Sie wandte sich von den beiden ab und hielt nach Alben Ausschau, sah sich jedoch stattdessen plötzlich Caliel gegenüber. Er hatte das Schwert angriffsbereit gezückt, rührte sich jedoch nicht.
    »Ich will dein Blut nicht, Cal.«
    »Und ich nicht das deine«, gab er zurück, und sie hörte den Schmerz hinter den Worten, als er die Klinge anhob, um damit zuzuschlagen.
    Tamír riss das eigene Schwert hoch, um den Streich abzufangen, doch bevor sich ihre Waffen kreuzten, nahm sie eine verschwommene Bewegung von links und das Aufblitzen von Stahl wahr. Caliels Helm flog ihm vom Kopf, und er sackte mit ausdruckslosen Augen zu Boden. Nikides stand über ihm und umklammerte mit beiden Händen seine blutige Klinge. Seine Brust hob und senkte sich heftig. »Tamír, hinter dir!«
    Ohne zu wissen, ob Caliel noch lebte oder tot war, wirbelte sie herum und wehrte den Angriff eines hochgewachsenen Kriegers ab. Als sie ihn festhielt, tauchte Ki unter der Deckung des Mannes hindurch und stach ihm in die Kehle, dann presste er den Rücken gegen den ihren und umklammerte heftig keuchend mit beiden Händen sein Schwert. »Bist du verletzt?«
    »Noch nicht.« Sie verlagerte das Gewicht auf das Knie, vor das Moriel sie getreten hatte, um sich zu vergewissern, dass es

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