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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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sie nicht im Stich lassen würde. »Wo ist Korin?«
    »Ich sehe ihn nicht.«
    Dort, Schwester, zischte ihr Bruder ins Ohr. Sie drehte sich nach und erspähte Korins Banner in der Nähe des Rands der Lichtung.
    Ein Pikenstreiter griff sie an, kippte jedoch schlagartig tot um. Bruder stand mit einem hämischen Grinsen über ihm.
    »Das ist mein Kampf!«, brüllte Tamír, nutzte aber dennoch den Vorteil der Öffnung, die er für sie geschaffen hatte.
    Schulter an Schulter erkämpften sie und Ki sich einen Weg auf das Banner zu.
     
    Korin sah, wie Caliel unter Nikides’ Klinge fiel.
    »Verräter! Ich bringe dich um!« Bevor er zu Nikides gelangen konnte, sprang ein junger Knappe, der Tobins Bandelier trug, aus dem Getümmel hervor und versperrte ihm den Weg. Mit einem einzigen Hieb schlug er dem Jungen das Schwert aus den Händen, dann durchbohrte er ihn. Nikides schrie auf und stürzte sich auf ihn, doch Porion ging dazwischen und drängte ihn zurück.
    Korin wollte dem alten Schwertmeister gerade zu Hilfe eilen, als er über dem Geschehen nur ein Stück entfernt einen gekrönten Helm erblickte.
    »Tobin gehört mir!«, brüllte Korin. Ki versuchte einzuschreiten, aber Porion warf sich zwischen sie und fing Kis Klinge mit der eigenen ab.
    Korin stürzte sich mit aller Kraft auf Tobin, angetrieben von seinem wiedererwachten Gefühl, verraten worden zu sein. Als er ihm – ihr – endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, erkannte er in ihren Augen echten Kummer, dennoch zögerte sie nicht.
     
    Ki versuchte, Tamír aus den Augenwinkeln im Blickfeld zu behalten, während er sich Meister Porion stellte. »Ich will nicht gegen Euch kämpfen«, sprudelte es aus ihm heraus, während er Verteidigungsstellung wahrte.
    »Ich gegen dich ebenso wenig, Junge, aber so ist es nun mal«, gab Porion zurück. »Komm und lass sehen, was du im Unterricht gelernt hast.«
     
    Tamír hatte erst einmal gegen Korin gekämpft, und zwar an dem Tag, an dem er sie ihre Wut darüber ausleben ließ, dass sie Ki auspeitschen musste. Damals war er älter, kräftiger und ihr deutlich überlegen gewesen. Seither war sie stärker geworden, trotzdem verkörperte er einen gefährlichen Gegner. Und die Heftigkeit seines Angriffs war beängstigend.
    Hieb um Hieb ließ er auf sie einprasseln und zwang sie, zu parieren und zurückzuweichen. So um wirbelten sie einander, bis sie beinah die Bäume erreichten. Korin trieb sie weiter zurück zu einem Gewirr aus hohem Farn. Der Duft der Pflanzen stieg rings um sie auf, als ihre Füße sie zertrampelten, und sie hörte nah hinter sich das Geräusch fließenden Wassers.
    »Tamír!«, brüllte Ki aus weiterer Ferne.
    »Hier bin …«, setzte sie an, doch Korin drängte sie abermals zurück, und sie beging einen Fehltritt, verfing sich mit der Ferse an etwas und kippte rückwärts.
    Der Boden erwartete sie nicht, wo sie damit gerechnet hatte. Stattdessen stürzte sie über den Rand einer kleinen Rinne hinter dem Farn und kullerte eine felsige Böschung hinab. Im Fallen schlug sie sich den linken Ellbogen an einem Stein wund und verlor irgendwo das Schwert. Sie kam im kalten Schlamm am Ufer eines Bachs zu liegen. Als sie versuchte, sich zusammenzureimen, wo sie sich befand, wurde ihr klar, dass es sich um denselben Bach handeln musste, der quer durch das Schlachtfeld verlief.
    Sie rappelte sich auf, hielt sich den auf geschundenen Arm und sah sich nach ihrem Schwert um. Es lag auf halbem Weg die Böschung hinauf, wo es sich an einer freiliegenden Baumwurzel verheddert hatte. Tamír setzte sich in Bewegung, um es zu holen, dann erstarrte sie, als sie sich ihrer Umgebung bewusst wurde, die fast völlig dem Ort aus ihrer Vision glich.
    Das Banner – wo ist das Banner?
    Stattdessen kam Korin mit Mordlust in den Augen über den Böschungsrand hinter ihr hergehetzt. Ihr Schwert befand sich zu weit entfernt, um es rechtzeitig zu erreichen.
    »Illior!«, rief sie, zog ihr Messer und wappnete sich dafür, sich Korin zu stellen.
    »Tamír!« Ki sprang mit bleichem, blutverschmiertem Antlitz in Sicht. Ohne zu zögern, hechtete er die Böschung hinab und stürzte sich auf Korin, bevor er sie erreichen konnte. Die beiden stürzten zusammen und landeten wenige Schritte entfernt im Schlamm, wobei Ki unten zu liegen kam.
    »Hol dein Schwert!«, brüllte Ki, während er mit Korin rang.
    Tamír kletterte die Böschung hinauf und packte ihre Waffe. Als sie sich umdrehte, sah sie voll Entsetzen, wie Korin plötzlich aufstand

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