Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
Kämpfen eine Hose anlegst«, sinnierte Iya. »Ist das nicht möglich, weil du überrascht wirst, dann versuch das.« Sie hob die rechte Seite des langen Rocks an und stopfte ihn unter den Gürtel. »So kannst du auch leichter rennen.«
    Tamír stöhnte, als sie sich ein von Kleidern behindertes Leben ausmalte.
    »Kommt mit, Hoheit. Euer Hof erwartet Euch«, wurde Iya wieder förmlich. »Lasst die Menschen ihre Königin sehen und die Kunde verbreiten.«

Kapitel 6
     
    Tamírs erste offizielle Audienz fand auf dem Hof des Anwesens statt. Gesäumt von ihren Freunden und ihrer neuen Garde betrat sie die vom Winter braunen Gärten, wo sie eine unruhige Menge von Kriegern, Zauberern und verängstigten Gildenmeistern vorfand, die ihrer harrten und Neuigkeiten hören wollten.
    Sie sah sich um, hielt Ausschau nach vertrauten Gesichtern und erblickte Nikides, der auf einem Sessel in der Nähe des Brunnens saß und sich mit Luchs und Iya unterhielt.
    »Ich hätte nicht erwartet, dich schon abseits des Krankenbetts zu sehen«, rief sie aus, ohne auf all die Blicke zu achten, die ihr folgen, als sie zu ihm ging, um ihn etwas linkisch zu umarmen.
    »Anordnung der Heiler«, erwiderte er mit rauer Stimme. Sein rundes, unrasiertes Antlitz; war kreidebleich, aber seine Augen leuchteten vor Verwunderung, während er sie anstarrte.
    Sie ergriff seine Hand. »Es tut mir so leid um deinen Großvater. Wir könnten seinen Rat jetzt gut gebrauchen.«
    Traurig nickte er. »Er hätte dir gedient, so wie ich es tun werde.« Nikides musterte sie eingehender. »Du bist wirklich ein Mädchen. Beim Licht, ich wollte es glauben, aber es schien mir unmöglich zu sein. Ich hoffe, du ernennst mich zu deinem Geschichtsschreiber. Mein Gefühl sagt mir, dass es wundersame Dinge festzuhalten geben wird.«
    »Der Posten gehört dir. Aber ich brauche auch Gefährten, und ich möchte, dass du und Luchs die ersten werden, zusammen mit Ki natürlich.«
    Nikides lachte. »Bist du sicher, dass du mich dafür willst? Du weißt doch bereits, was für ein erbärmlicher Schwertkämpfer ich bin.«
    »Du besitzt andere Begabungen.« Sie wandte sich Luchs zu. Seine dunklen Augen wirkten immer noch heimgesucht, sogar, wenn er lächelte. »Was ist mit dir?«
    »Als Fürst Nikides’ Knappe, meinst du? Fürst Tharin hat mir das bereits vorgeschlagen.«
    »Nein. Du bist mein Freund und hast zu mir gehalten. Ich erhebe dich in den Stand eines vollwertigen Gefährten. Ihr werdet euch beide eigene Knappen suchen müssen.«
    Überrascht blinzelte Luchs. »Ich fühle mich geehrt, und du kannst dir meiner ewigen Gefolgstreue gewiss sein. Aber du weißt doch, dass mein Vater nur ein Ritter war. Ich bin ein zweitgeborener Sohn ohne eigenen Landbesitz.«
    Die Hand auf dem Schwertgriff wandte sich Tamír den Versammelten zu.
    »Ich nehme an, ihr habt das alle gehört? Nun, dann lauscht aufmerksam. Getreue Männer und Frauen, die mir dienen, werden nach ihren Verdiensten beurteilt, nicht nach ihrer Geburt. Es gibt keinen Adeligen in Skala, dessen Ahnen mit Kronen auf dem Kopf geboren wurden. Wenn es Illiors Wille ist, dass ich über Skala herrsche, so soll bekannt sein, dass ich der Menschen Herzen und Taten betrachte, nicht ihre Herkunft. Nikides, wenn du willst, kannst du das als einen meiner ersten Erlässe festhalten.«
    Sie vermochte nicht zu sagen, ob er hustete oder lachte, als er sich im Stuhl vor ihr verbeugte. »Ich werde es mir aufschreiben, Hoheit.«
    »Im ganzen Reich soll bekannt sein, dass allen, die ich zu befördern entscheide, dieselbe Achtung wie Adeligen der sechsten Generation entgegenzubringen ist. Umgekehrt werde ich nicht zögern, Titel und Besitz jenen zu entziehen, die sich ihrer als unwürdig erweisen.«
    Darob empfing sie warnende Blicke von Tharin und Iya, aber ein Großteil der Menge jubelte.
    Als Nächstes wandte sie sich Una zu. »Was sagst du, Fürstin Una? Schließt auch du dich unseren Rängen an?«
    Una sank auf ein Knie und bot Tamír ihr Schwert dar. »Mit ganzem Herzen, Hoheit!«
    »Dann ist das geklärt.«
    Auch Luchs kniete nieder. Tamír zog das Schwert erneut und berührte ihn damit an der Schulter. »Ich ernenne dich hiermit zu Fürst … Warte, wie lautet dein richtiger Name?«
    Nikides setzte dazu an, diese Auskunft beizusteuern, doch Luchs hielt ihn mit einem scharfen Blick davon ab. »Ich werde schon so lange Luchs genannt, dass es sich wie mein richtiger Name anfühlt. Sofern das annehmbar ist, würde ich gerne Luchs bleiben.«
    »Wie

Weitere Kostenlose Bücher