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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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ihre Totenbeschwörer zu kämpfen. Die bedeutenden Chronisten jenes Zeitalters schreiben ihnen zu, die Flut des Krieges eingedämmt zu haben.
    Niryn und seine weiß gewandeten Meuchler haben mir ins Gedächtnis gerufen, was Zauberer zu erreichen vermögen, wenn sie ihre Kräfte vereinen. Wenn die Spürhunde solche Macht für Böses schaffen konnten, ist dann nicht in selber Weise Gutes möglich? Ich schwöre Euch bei unserem heiligsten Eid, Hoheit – bei Illiors Licht und meinen Händen, meinem Herzen und meinen Augen –, dass die Zauberer, die heute vor Euch stehen, einen Bund zum Wohle Skalas schmieden wollen – wie in den Tagen Eurer Ahnin, um Euch, die von Illior Ausersehene, zu unterstützen. Das ist unser höchstes Anliegen. Mit Eurer Erlaubnis möchten wir unseren guten Glauben und die Macht der Einheit vor diesen Zeugen verdeutlichen.«
    »Nur zu.«
    Iya und die anderen bildeten einen Kreis um die zu Boden geworfenen Broschen. Iya hob die Hände darüber, und das Metall zerschmolz zu einer dampfenden Pfütze. Dylias schwenkte eine Hand, und das Metall formte eine makellose Kugel. Auf Kiriars Befehl hin schwebte sie in Augenhöhe empor. Zagur wob mit einem Zauberstab aus poliertem Holz ein Zeichen in die Luft, woraufhin sich die Kugel zu einer Scheibe plättete und einen Silberspiegel bildete. Saruel trat vor und zeichnete ebenfalls ein Muster in die Luft, wodurch sich die Ränder des Spiegels in einen erlesenen Rahmen aus Aurënfaie-Blumenfiligran verwandelten. Zuletzt wirkte Arkoniel einen Zauber, der ein schwarzes Portal in der Luft öffnete. Der Spiegel verschwand darin und fiel aus dem Nichts in Tamírs Hände. Er fühlte sich noch warm an.
    Sie hob das Stück an und bewunderte die außergewöhnliche Handwerkskunst. Die ineinandergeschlungenen Kupferblätter und -ranken des Rahmens konnten sich ohne Weiteres mit den besten Arbeiten messen, die sie je am Stand eines Silberschmieds gesehen hatte.
    »Er ist entzückend!« Damit reichte sie den Spiegel zur Begutachtung an Ki weiter, danach wurde er von Hand zu Hand im Hof herumgereicht.
    »Ich bin froh, dass er Euch gefällt, Hoheit. Bitte nehmt dies als Geschenk der Dritten Orëska an«, sagte Iya.
    »Der was?«, fragte Illardi.
    »Orëska ist ein Aurënfaie-Wort und bedeutet ›als Zauberer geboren‹«, erklärte Iya. »Die Magie der Aurënfaie ging durch Blut auf unser Volk über, die freien Zauberer oder Zweiten Orëska. Unsere Kräfte unterscheiden sich von jenen der Aurënfaie, und zumeist sind wir weniger mächtig. Nun jedoch beabsichtigen wir, eine neue Art von Magie und eine neue Art der Ausübung zu erschaffen, wie Ihr es gerade bezeugt habt. Somit sind wir eine neue, dritte Art.«
    »Und Eure Dritten Orëska werden Skala dienen?«, erkundigte sich Kyman.
    »Ja, Herr. Das ist Illiors Wille.«
    »Und Ihr wollt nichts als Gegenleistung?« Kyman wirkte nach wie vor argwöhnisch.
    »Wir ersuchen lediglich um das Vertrauen der Königin und einen sicheren Ort, um die mit der Gabe Geborenen aufzuziehen und zu unterrichten.«
    Tamír vernahm aus der Menge einiges Schnauben und Gemurmel, schenkte dem jedoch keine Beachtung und dachte stattdessen an die Waisen, die Arkoniel bereits um sich geschart hatte und beschützte – so wie er und Iya sie beschützt hatten. »Das soll Euch gewährt sein, solange Eure Gefolgstreue aufrecht bleibt.«
    »Nun müssen wir unser Augenmerk Ero widmen. Herzog Illardi, was habt Ihr zu berichten?«
    »Die Winterernten wurden von den Plenimarern kaum beschädigt, aber wir haben die Kornspeicher verloren. Wenn die Frühlingsernten nicht gepflanzt werden, droht nächsten Winter die Gefahr einer Hungersnot. Im Augenblick jedoch bereiten mir Obdach und Seuchen das meiste Kopfzerbrechen. Wenn sich die Menschen auf andere Städte verteilen, können sie Krankheiten verbreiten, andererseits kann man nicht von ihnen erwarten, ewig auf der Ebene in Zelten zu leben. Auf die eine oder andere Weise muss ihnen Beistand geleistet werden, sonst haben wir einen Aufstand, bevor Eure Herrschaft richtig begonnen hat.«
    »Natürlich, ihnen muss geholfen werden.«
    »Und sie müssen wissen, dass die Hilfe von Euch stammt, Hoheit«, warf Tharin ein. »In Atyion lagern reichlich Vorräte verschiedenster Art. Lasst von dort Lebensmittel, Kleider und Holz herbringen. Jenen, die von den Drysiern als gesund genug erachtet werden, könnte man gestatten, nach Atyion zu ziehen, oder an einen Ort, wo sie Verwandtschaft haben. Der Rest muss hier versorgt

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