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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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dort einfach … leer. Die Brüste stören mich nicht halb so sehr wie das. Es ist, als wäre ich eines jener armen Schweine, die von den Plenimarern entmannt wurden!«
    Ki verzog das Gesicht und beugte sich zu ihr, schmiegte die Schulter an die ihre. Dankbar lehnte sie sich an ihn. Eine Weile standen sie einfach da und beobachteten die Möwen.
    Schließlich räusperte sich Ki und sagte, ohne sie anzusehen: »Das mag dir Illior genommen haben, aber jetzt hast du eben stattdessen … was Mädchen dort haben, oder? Es ist ja nicht so, dass du ein Eunuch bist.«
    »Ich denke schon.«
    Er musterte sie mit hochgezogener Augenbraue. »Du denkst?«
    »Ich habe nicht richtig nachgesehen«, gestand sie elend. »Jedes Mal, wenn ich daran denke, wird mir schlecht.«
    Ki verstummte, und als sie endlich in der Lage war, ihn anzusehen, stellte sie fest, dass er bis zu den Ohren hochrot angelaufen war. »Was?«
    Er schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder auf die Brüstung, mied ihren Blick.
    »Komm schon, Ki! Ich merke es, wenn dir etwas auf der Zunge liegt.«
    »Es steht mir nicht zu, es auszusprechen.«
    »Also, das habe ich jetzt zum ersten Mal von dir gehört. Worum geht es?«
    »Na ja … wenn du dort unten ein richtiges Mädchen bist, dann …«Er verstummte und errötete noch mehr.
    »Bei Bilairys Hintern, Ki, jetzt spuck es schon aus!«
    Er stöhnte. »Also, wenn du ein richtiges Mädchen bist, dann hast du eigentlich nichts verloren. Was das Vergnügen angeht, meine ich. Die Mädchen sagen mir, dass es ihnen genauso viel Freude bereitet wie den Männern.«
    Als Tamír begriff, dass er über Mädchen redete, mit denen er ins Bett stieg, konnte auch sie ihn nicht mehr ansehen.
    »Jedenfalls haben all die Frauen meines Vaters und meine älteren Schwestern immer behauptet, dass Frauen wollüstiger als Männer sind«, fügte er rasch hinzu. »Die ersten ein, zwei Mal vielleicht noch nicht, aber danach … Alle, die ich kenne, sagen, dass sie es gerne tun.«
    »Du musst es ja wohl wissen«, erwiderte Tamír.
    Ki schwieg einen Augenblick, dann seufzte er. »Du hast so etwas noch nie gemacht, oder?«
    »Nein. Ich mochte keine Mädchen.«
    Ki nickte und blickte wieder nachdenklich aufs Meer hinaus. Sie wussten beide, wen sie gemocht hatte.

Kapitel 7
     
    Lutha saß an dem langen Tisch fernab von Korin und den anderen alleine unter Soldaten und Kleinadeligen, die er nicht kannte, unter Männern, die es auf der Suche nach einem König, dem sie dienen konnten, nach Cirna verschlagen hatte. Sie jedoch wussten, wer Lutha war, und beäugten ihn über ihren Wein hinweg neugierig. Zweifellos fragten sie sich, was er so fern seines rechtmäßigen Platzes tat. Wahrscheinlich vermuteten sie, dass er in Ungnade gefallen sei, und es um sie selbst kaum besser stand.
    Scham und Trotz schwelten in Luthas Herz, als er beobachtete, wie Korin und die älteren Gefährten mit Niryn lachten, während Caliel unbeachtet trübsinnig in seinen Kelch starrte. Lutha war zu den Gefährten gestoßen, als er acht Jahre alt gewesen war, und seither hatte er Korin tagtäglich treu ergeben gedient. Dasselbe galt für Caliel. Nun sprach Korin kaum noch mit ihnen beiden. Und alles nur, weil Caliel an ihrem ersten Morgen hier vorgeschlagen hatte, einen Gefährten zurück nach Ero zu entsenden, um die Wahrheit über Tobin herauszufinden, und Lutha dem zugestimmt hatte.
    Gerüchte hatten schon immer über Tobin kursiert – über den Wahnsinn in seiner Familie, über den dämonischen Geist und natürlich über ihn und Ki. Allerdings wussten weder Lutha noch Caliel, was sie von diesen jüngsten Neuigkeiten halten sollten. Sie waren zu viele Male nackt mit Tobin geschwommen, um zu glauben, dass er ein Mädchen in Jungenkleidern gewesen war. Nun fühlte sich Lutha hin- und hergerissen zwischen der Frage, ob Tobin über Nacht irgendwie wahnsinnig geworden war oder ob er sich plötzlich in einen Verräter und Lügner verwandelt hatte. Beides konnte sich Lutha bei dem Tobin, den er kannte, nicht vorstellen. Noch unwahrscheinlich erschien ihm, dass Ki bei einer solchen Posse mitspielen würde. Nein, es musste in der Tat etwas äußerst Seltsames vor sich gehen.
    Lutha war der Seitenblicke seiner Tischgefährten überdrüssig und wollte nichts mehr, als sich mit Barieus oder Caliel und einem Weinbeutel in sein Zimmer davonstehlen, aber Caliel wollte nicht von Korins Seite weichen, und Barieus hatte augenblicklich alle Hände voll zu tun, zumal er versuchte, die

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