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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Zügen, doch mit einem so herzlichen Lächeln, dass sie es unwillkürlich erwiderte, als sie ihm die Hand reichte. Sein Knappe, ein braunäugiger Junge namens Barieus, ähnelte ihm. Die beiden anderen, Fürst Alben und Fürst Urmanis, entsprachen eher dem, was Nalia erwartet hatte: stolz und gut aussehend. Sie gaben sich wenig Mühe, ihre Geringschätzung für ihr wenig ansprechendes Äußeres zu verhehlen. Sogar ihre Knappen gebärdeten sich rüde.
    Zuletzt stellte Korin seinen Schwertmeister vor, einen grauhaarigen alten Krieger namens Porion. Der Mann war höflich und respektvoll, aber kaum mehr als ein gemeiner Soldat. Trotzdem behandelte ihn Korin mit größter Achtung. Zusammen mit Niryns Zauberern ergab sich eine recht eigenartige Truppe, die ihren jungen Gemahl umgab. Nalia grübelte darüber nach, während sie freudlos in ihrem gebratenen Lamm stocherte.
    Nach dem Essen wurde sie bis zum Einbruch der Nacht wieder im Turm sich selbst überlassen. Tomara hatte irgendwo an diesem schrecklichen Ort Öle und Duftwasser aufgetrieben. Sie bereitete Nalia für das Ehebett vor, dann entfernte sie sich.
    Nalia lag starr wie ein Leichnam da. Sie gab sich keinerlei Wunschdenken hin und kannte ihre Pflicht. Als sich die Tür letztlich öffnete, trat jedoch nicht Korin, sondern Niryn ein und stellte sich an ihr Bett.
    »Du!«, zischte sie und rutschte gegen die Kissen zurück. »Du Natter! Du Verräter!«
    Niryn lächelte und setzte sich auf die Bettkante. »Aber, aber. Redet man so mit seinem Wohltäter, meine Liebe?«
    »Wohltäter? Wie kannst du das sagen? Hätte ich einen Dolch, ich würde ihn dir ins Herz rammen, auf dass du wenigstens einen Bruchteil der Schmerzen spürst, die du mir bereitet hast!«
    Der Schimmer der Kerze fing sich in seinem rötlichen Bart, als er den Kopf schüttelte. Einst hatte sie die Farbe als wunderschön empfunden. »Ich habe dir das Leben gerettet, Nalia, als du andernfalls im Zuge der Säuberungen des Königs gestorben wärst. Deine Mutter und all ihre Verwandtschaft wurde getötet, aber ich habe dich beschützt und großgezogen, und nun habe ich dich zur Königsgemahlin gemacht. Deine Kinder werden über Skala herrschen. Wie kann das Verrat sein?«
    »Ich habe dich geliebt! Ich habe dir vertraut! Wie konntest du mich glauben lassen, du wärst mein Geliebter, obwohl du nie vorhattest, mit mir zusammenzubleiben?« Mittlerweile weinte sie und hasste sich für ihre Schwäche.
    Niryn streckte die Hand aus und fing eine ihrer Tränen mit der Fingerspitze auf. Er hob sie ans Kerzenlicht und bewunderte sie wie einen seltenen Edelstein. »Ich muss ein wenig Schwäche meinerseits gestehen. Du warst ein so liebes, hingebungsvolles kleines Ding. Hätte Korin selbst eine geeignete Braut gefunden, wer weiß? Vielleicht hätte ich dich dann sogar selbst behalten.«
    Erneut brannte Zorn die Tränen hinfort. »Du wagst es, von mir zu sprechen, als wäre ich ein Jagdhund oder ein Falke, den du erworben hast? Ist das wirklich alles, was ich für dich war?«
    »Nein, Nalia.« Seine Stimme klang zärtlich, als er sich vorbeugte und ihr die Hand auf die Wange legte. Unwillkürlich lehnte sie sich ein wenig in die vertraute Liebkosung. »Du bist die Zukunft, mein liebes Vögelchen. Meine. Jene Skalas. Durch dich und Korins Samen werde ich der Welt wieder Frieden und Ordnung bescheren.«
    Ungläubig starrte Nalia ihn an, als er sich zum Gehen erhob. »Und du hast all das bereits gewusst, als du mich als verwaisten Säugling gefunden hast? Wie?«
    Niryn lächelte, und etwas an dem Lächeln jagte ihr Kälte ins Herz. »Ich bin ein großer Zauberer, meine Liebe, von den Göttern berührt. Dies wurde mir viele Male in Visionen gezeigt. Es ist dein Schicksal, deine Bestimmung.«
    »Ein Zauberer!«, spie sie ihm nach, als er zur Tür ging. »Sag, warst du es, der mich verhext und wieder zur Jungfrau gemacht hat?«
    Diesmal genügte sein Lächeln als Antwort.
    Ein wenig später kam Korin zu ihr, nach Wein stinkend wie in jener ersten Nacht, aber diesmal sauber. Ohne sie anzusehen, entkleidete er sich. Zum Vorschein kam ein prächtiger junger Körper, der jedoch nur spärliche Erregung verriet. Kurz zögerte er neben dem Bett, dann blies er die Kerze aus und kletterte zwischen den Laken auf sie. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sie zu küssen, bevor er ihr Nachthemd hochschob und sein schlaffes Glied zwischen ihren Schenkeln rieb, um es steif zu bekommen. Korin ertastete ihre Brüste und streichelte sie, dann

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