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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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stammt aus einer der Städte und versteht dein Volk nicht so wie wir, die wir in den Hügeln leben. Ich nehme deine Heilkunst für meine Tiere an, wenn du mir bei deiner Mondgöttin schwörst, dass du nichts Böses im Schilde führst.«
    »Ich schwöre bei der Mutter, dass ich nur Gutes wirke«, gelobte Mahti, drückte sich eine Hand aufs Herz und umfasste seinen Oo’lu .
     
    Drei Tage blieb er bei Irman und dessen Klan im Wald, übte Skalanisch und lachte über sich und sein Volk, weil sie geglaubt hatten, die Sprache zu beherrschen. Im Gegenzug heilte er einen siechenden Ochsen und spielte mit dem Oo’lu die Würmer aus Irmans Ziegen. Es ängstigte seine Gastgeber ein wenig, als sich die Hexenmale auf seiner Haut zeigten, wenn er seine Macht heraufbeschwor, dennoch ließ Irman ihn einen fauligen Zahn heilen und ersuchte ihn anschließend, über seiner alten Gemahlin zu spielen, die einen Knoten im Bauch hatte.
    Die greise Frau lag zitternd auf einer Decke unter dem Mond, während der gesamte Klan das Geschehen mit einer Mischung aus Verwunderung und Besorgnis beobachtete. Mahti betastete behutsam die Schwellung und stellte fest, dass sie sich heiß und zornig anfühlte. Dies bedurfte einer tiefreichenden Heilung, wie er sie für Teolin vollzogen hatte.
    Er nahm Irman beiseite und versuchte, ihm zu erklären, dass er den Geist aus dem Körper spielen würde, um ungestört daran arbeiten zu können.
    Der Mann rieb sich die Wange, wo Mahti den schlimmen Zahn geheilt hatte. Schließlich nickte er. »Tu für sie, was immer du kannst.«
    Mahti ließ sich neben ihr nieder und legte das Ende des Oo’lu neben ihre Hüfte. »Schlaf jetzt, Frau«, sagte er, wobei er sein neu gelerntes Skalanisch verwendete. »Schlaf gut. Ich mache dich nicht krank. Du gibst mir deine …« Ihm fiel nicht das richtige Wort ein. Er brauchte ihre Zustimmung.
    »Ich gebe dir meine Erlaubnis«, flüsterte die Frau. »Es wird nicht wehtun, oder?«
    »Keine Schmerzen«, versicherte er ihr.
    Er summte sie in den Schlaf und rief ihren Geist dazu auf, im Mondlicht zu baden, dann begann er, ihren Bauch zu erkunden. Zu seiner Erleichterung handelte es sich nur um einen entzündeten Eierstock. Schlimm entzündet zwar, dennoch gelang es ihm bald, die heißen Körpersäfte zu kühlen und abzuleiten. Es würde einiger Tage und reinigender Kräuter bedürfen, die Aufgabe abzuschließen, doch als er sie zurückspielte und sie bat, die Augen zu öffnen, drückte sie eine Hand an die Seite und lächelte.
    »O ja, es ist viel besser! Irman, er ist ein guter Heiler. Warum erzählen sich die Leute solch böse Geschichten über sie?«
    »Wir können auch Schaden anrichten«, gestand Mahti. »Es gibt auch böse Hexer und solche, die gegen die Südländer kämpfen.« Er bedachte die anderen mit einer entschuldigenden, kleinen Verneigung. »Das sind nicht meine Freunde, aber diejenigen, die uns töten, nehmen uns unser Land weg.«
    »Ist es wahr, dass dein Volk früher bis zum östlichen Meer gelebt hat?«, fragte einer von Irmans Enkelsöhnen.
    Mahti nickte traurig. Die Alten sangen noch immer von geheiligten Plätzen an jenem Salzgewässer – von Felsschreinen und geweihten Quellen und Hainen, die seit Generationen nicht mehr gehütet wurden. Die Hügel und Gebirgstäler hatten die Retha'noi nur deshalb noch, weil die Skalaner sie nicht wollten.
    Am vierten Morgen bereitete er sich zum Aufbruch vor. In der Nacht davor träumte er wieder von Lhel, und sie drängte ihn ungeduldig zum Weiterziehen, allerdings nicht wieder nach Norden, sondern nach Süden.
    Irman schenkte ihm Lebensmittel und Kleider, mit denen er die Reise besser bewältigen sollte. Die Kittel und Hosen, die er von ihm erhielt, lagen enger an als sein loses Hemd und Beinkleid, und es waren keine Talismane darin eingenäht. Mahti nähte einige an die Innenseite der Jacke, außerdem behielt er seine Halskette mit Elch- und Bärenzähnen um. Auch ein skalanisches Messer nahm er an. Sein eigenes verbarg er in einem Stoffbeutel mit den Lebensmitteln, die ihm geschenkt worden waren.
    »Was ist mit deinem Horn?«, erkundigte sich Irman, als Mahti es in eine Stoffschlinge wickelte. Mahti zwinkerte nur. Es war recht einfach, es die Menschen nicht sehen zu lassen, wenn er es nicht wollte.
    »Kann ich jetzt sagen, dass ich ein Zengati bin?«, fragte er grinsend.
    »Ich denke, das ist immer noch besser, als zu verraten, was du wirklich bist«, meinte Irman. »Bist du sicher, dass du dich zu diesem

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