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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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ihrer Stirn schimmerte der goldene Reif und hob sich deutlich von ihrem schwarzen Haar ab.
    »Sie sieht ganz hübsch aus, findest du nicht?«, meinte Iya.
    Arkoniel musste ihr beipflichten, wenngleich Tamír immer noch ging wie ein Mann. Ki war an ihrer Seite und wirkte in seinem dunklen Wappenrock aus Samt älter und überaus adelig. Das lange Haar trug er zurückgebunden, wobei die zwei dünnen Kriegerzöpfe lose zu beiden Seiten des Gesichts herabhingen. Als Arkoniel die anderen Gefährten betrachtete, fiel ihm auf, dass sie es ihm gleichgetan hatten, abgesehen von Nikides, der sich das Haar nur schlicht zurückgebunden hatte.
    »Ich vermute, das war Tamírs Idee«, murmelte Iya. »Gefällt mir. Es weist auf eine Veränderung hin.«
    Zwischen den Fleisch- und Fischgängen stand Tamír auf und brachte ein Trankopfer für die Götter dar, anschließend prostete sie ihren Befehlshabern zu. Nachdem sich der Jubel gelegt hatte, wandte sie sich den Zauberern zu und erhob den Kelch auf sie.
    »Meine Freunde«, begann sie, und Arkoniels Herz setzte einen Schlag aus, als der Blick ihrer dunklen Augen auf seinem Gesicht länger als bei den anderen verharrte. »Meine Freunde, ihr habt erneut euren großen Wert und euer Können bewiesen. Skala dankt euch! In meiner Stadt wird es keinem Zauberer, der den Dritten Orëska dient, je an einem Dach über dem Kopf oder an Speis und Trank mangeln.«
    Als man sich wieder dem Mahl widmete, beugte sich Arkoniel zu Iya und flüsterte: »Glaubst du, sie hat uns endlich vergeben?«
    »Das hoffe ich. Um sie zu beschützen, müssen wir ihr weiterhin nahe bleiben.«
    Die Festgemeinde löste sich spätnachts auf, Arkoniel verweilte jedoch in der Hoffnung, einige Worte mit Tamír wechseln zu können. Sie wollte sich gerade zurückziehen, entschuldigte sich aber von den anderen und zog ihn quer durch den Saal in eine verwaiste Ecke.
    »Ja?«
    Arkoniel lächelte und fühlte sich ein wenig verlegen. »Ich bin dir dankbar für deine freundlichen Worte heute Abend. Du weißt, dass ich dir mein Leben gewidmet ha be, aber … nun, ich hoffe, dein Herz kann sich dazu überwinden, mich wieder als Freund zu betrachten.«
    Tamír schwieg einen Augenblick, dann streckte sie die Hand aus. »Es tut mir leid, wenn ich abweisend gewesen bin. Es war hart, aber mittlerweile erkenne ich wahrhaftig, was wir zusammen vollbringen können. All dies sollte so geschehen. Du und Iya, ihr seid mir treue Hüter gewesen.«
    Arkoniel musste plötzliche Tränen zurückblinzeln, sank vor ihr auf die Knie und drückte ihre Hand an seine Lippen. »Ich werde dich niemals verlassen, meine Königin.«
    Sie kicherte. »Nun, ich hoffe, du verlässt mich jetzt, damit ich zu Bett gehen kann.«
    »Selbstverständlich.« Arkoniel stand auf und verneigte sich.
    Sie wandte sich zum Gehen, dann hielt sie mit einem eigenartigen Ausdruck in den Augen inne – es war eine Frage, hinter der sich ein Anflug von Zweifeln verbergen mochte. Schließlich sagte sie: »Wenn ich nach Afra reise, werden du und Iya mich doch begleiten, oder? Zumal Illior dort zu euch gesprochen hat.«
    »Nur zu Iya«, erinnerte Arkoniel sie.
    »Auch du hast die Bürde getragen. Ich will euch beide dabeihaben.«
    »Wie du wünschst.«
    »Gut. Erst regle ich die Dinge in Atyion, dann treten wir die Reise an.« Sie beugte sich näher und vertraute ihm an: »Tatsächlich freue ich mich darauf. Gegen Kämpfe und Feierlichkeiten habe ich nichts, aber Hof zu halten, ist so langweilig. Na ja, gute Nacht dann.«
    Arkoniel unterdrückte ein Lachen, während er beobachtete, wie sie sich wieder zu den Gefährten gesellte und ging.
     
    Tamír verabschiedete sich von ihren Freunden und begab sich mit Ki in ihr Zimmer.
    »Das war ein gutes Fest«, meinte Ki und klopfte sich wohlig auf den Bauch. »Ein gutes Fest für einen guten Sieg.«
    »Ja«, pflichtete Tamír ihm bei, doch an ihr nagten schon den ganzen Tag andere Gedanken. »Kannst du dir vorstellen, auf ähnliche Weise gegen Korin anzutreten?«
    »Du sorgst dich immer noch wegen eines möglichen Krieges gegen ihn.«
    »Du etwa nicht?«
    »Doch, aber was kannst du schon tun? Er hat bislang keinen Versuch unternommen, mit dir zu reden, sondern hockt bloß in Cirna und schart seine Armee um sich. Du denkst doch nicht, dass er das nur zum Zeitvertreib macht, oder?«
    »Aber ich habe auch keine Bemühungen unternommen, Verbindung mit ihm aufzunehmen.«
    »Du bist die rechtmäßige Königin. Es liegt an ihm, zu dir zu

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