Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin
Reitgesellschaft an?«
»So ist es. Beabsichtigt Ihr, Euren Angriff fortzusetzen? Meine Armee und meine Zauberer stehen bereit, um gegen Euch zu kämpfen.«
»Zauberer? Ah, Orëska. Zahnloses Wandervolk.«
»So zahnlos sind sie nicht«, entgegnete Tamír ruhig und deutete auf die brennenden Schiffe. »Das ist ihr Werk. Gestattet mir, Euch zu überzeugen.«
Arkoniel wirkte seinen Zauber erneut, und Tamír schoss einen flammenden Pfeil durch das Loch. Auf dem Wasser fing das Hauptsegel von Odonis’ Schiff Flammen.
Mit einem Mal wirkte der feindliche Admiral nicht mehr so selbstgefällig. »Was ist das?«
»Dies ist das Werk meiner Orëska, und sie werden dasselbe mit Eurer gesamten Flotte tun, wenn Ihr nicht unverzüglich unsere Gestade verlasst.«
»Ihr kämpft nicht ehrenvoll gegen uns!«
»War es den ehrenvoll, dass der Befehlshaber, der vor Euch kam, unbehelligt aus einem Sturm herausgesegelt kam und über eine schlafende Stadt herfiel? Es war ein feiger Überfall, und dennoch wurde er mit all seinen Streitkräften durch Illiors Willen und skalanische Krieger und Zauberer geschlagen. Seine Schiffe ruhen mittlerweile am Grund des Hafens von Ero. Den Rest Eurer Flotte wird dasselbe Schicksal ereilen, wenn Ihr Euch nicht zurückzieht und nach Hause segelt. Geht zurück zu Eurem Oberherrn und sagt ihm, dass wieder eine Tochter des Thelátimos herrscht und Skala wieder unter dem Schutz des Lichtträgers steht.«
Odonis dachte darüber nach, dann verneigte er sich steif. »Ich werde Eure Worte überbringen.«
»Ich bin noch nicht fertig«, herrschte Tamír ihn an. »Ich verlange Entschädigung für Ero. Ich werde zehn Eurer Schiffe behalten. Ihr werdet sie mir unverzüglich übergeben und hier vor Anker lassen.«
»Zehn!«
»Die Besatzungen könnt Ihr mitnehmen. Ich habe keine Zeit, um mich mit ihnen herumzuschlagen. Lasst die Schiffe mitsamt ihren Vorräten hier und nehmt den Rest. Andernfalls lasse ich sie alle unter Euren Füßen verbrennen und jeden Plenimarer töten, der es an Land schafft.«
Sie hatte keine Ahnung, ob die erschöpften Zauberer ihre Drohung in die Tat umzusetzen vermochten, doch das konnte auch Odonis nicht wissen, und er hatte keinen Grund, an ihren Worten zu zweifeln.
Tamír sah durch den Bart des Mannes, wie seine Kiefer mahlten, als er vor Verärgerung mit den Zähnen knirschte. Schließlich verneigte er sich abermals. »So sei es. Zehn Schiffe samt Ladung, aber ohne Besatzungen.«
»Ihr händigt mir Euer Banner als Zeichen der Anerkennung Eurer heutigen Niederlage aus. Vor den hier versammelten Zeugen stelle ich Euch unter meinen geheiligten Schutz, wenn Ihr meine Gestade unverzüglich verlasst. Geht Ihr erneut an Land, lasse ich niemanden am Leben. Ich schlage vor, Ihr brecht umgehend auf, bevor ich es mir anders überlege.«
Odonis verneigte sich ein letztes Mal widerwillig, dann kehrte er mit raschen Schritten zu seinem wartenden Boot zurück. Tamírs Gefolgschaft bejubelte seinen Abzug.
Tamír blieb stehen und sah ihm nach, bis er sich in einiger Entfernung befand, erst dann sank sie erschöpft auf einen Stein.
»Tharin, lass verbreiten, dass sich alle ein wenig ausruhen sollen, bevor wir zurückreiten. Ausnahmslos alle«, fügte sie mit einem bedeutungsvollen Blick zu den Gefährten hinzu. Grinsend verteilten sie sich um sie und legten sich auf ihre Mäntel an den Strand.
Ki streckte sich neben ihr aus und lehnte sich auf die Ellbogen zurück. Er hatte nach wie vor Blut im Gesicht, aber aus seinem Mundwinkel hing ein Halm wilden Hafers, und er wirkte zufrieden mit sich und der Welt.
»Das war ein guter Kampf, Majestät, abgesehen davon, dass du ohne uns losgeprescht bist«, sagte er, gerade laut genug für ihre Ohren.
»Ich dachte, ihr würdet mit mir Schritt halten.«
Der Halm wackelte an Kis Lippen, während er eine Weile schweigend darauf kaute. »Darf ich dir, obwohl du jetzt meine Königin bist, immer noch sagen, dass ich deinen Hintern von hier nach Alestun trete, wenn du so etwas noch einmal machst?«
Die letzte Anspannung des Tages löste sich auf, als sie ein Lachen ausstieß und ihm freundschaftlich gegen die Schulter schlug. »Ja, ich denke, das darfst du immer noch.«
Ki grinste zu ihr empor. »Nun, da es dir gelungen ist, die Torheit zu überleben, kann ich dir wohl auch anvertrauen, was ich von einigen der Krieger gehört habe. Sie halten dich für sowohl von Sakor als auch vom Lichtträger gesegnet.«
»Allmählich glaube ich das auch.« Allerdings
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