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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Ihre Brüste waren etwas runder geworden, aber immer noch klein. Die Hüftknochen und Rippen traten so scharfkantig wie eh und je unter der Haut hervor. Sie musste Hüfthalter tragen, um zu verhindern, dass ihr die Röcke von den schmalen Hüften rutschten. Tobins Hüften, dachte sie missmutig. Am schlimmsten war es, die verborgene Spalte zwischen ihren Beinen zu berühren. Auch nach all den Monaten spürte sie noch den Mangel dessen, was sich dort befunden hatte. Sie vermisste das tröstliche Gewicht des Gemächts, das sie besessen hatte. Unter dem flaumigen Dreieck aus weichem Haar, das ihr geblieben war, verbarg sich nur eine geheimnisvolle Spalte, die anzufassen sie sich kaum überwinden konnte. Nun jedoch zwang sie sich dazu. Wie es sich anfühlte, was sie dabei empfand, ließ sie nach Luft schnappen. Es war warm und feucht, ganz anders als zuvor, und es hinterließ den Geruch des Meeres an ihren Fingern. Sie drehte sich auf den Bauch herum und vergrub das lodernde Gesicht in der Kühle ihres Kissens, außerstande, die eindringliche Gefühlsmischung aus Verwunderung und Abscheu zu ertragen, die sie empfand.
    Was bin ich wirklich?
    Und gleich darauf folgte der Gedanke: Was sieht er, wenn er mich betrachtet! Ist das der Grund, weshalb er Abstand wahrt?
    Nie zuvor hatte sie Lhel mehr vermisst. Wer sonst könnte sie verstehen? Während sie in der Dunkelheit lag und mit Tränen kämpfte, gelobte sie, zur Feste zurückzukehren, sobald es ihr möglich war. Sie empfand es geradezu als Erleichterung, als Bruder ihr in jener Nacht flüsternd einen Besuch abstattete.
    »Was siehst du, wenn du mich betrachtest?«, fragte sie leise.
    Was ich immer sehe, Schwester, erwiderte er. Ich sehe diejenige, die mein Leben hat. Wann wirst du mich ruhen lassen?
    »Ich will, dass du frei bist«, sagte sie. »Ich will, dass wir beide frei sind. Kannst du mir nicht mehr verraten?«
    Doch wie immer erwies er sich als keinerlei Hilfe.
     
    Untertags hatte sie keine andere Wahl, als solche Gedanken zu verdrängen, da andere Sorgen ihren Platz beanspruchten. Während Wochen vergingen, ließ sie immer wieder auf der Suche nach ihrem Boten den Blick durch den Audienzsaal wandern, aber er war nirgendwo zu sehen.
    Arkoniel bemerkte ihre Geistesabwesenheit und nahm sie eines Tages nach der morgendlichen Audienz in der Galerie beiseite. Ki folgte ihr wie üblich. Bei Tag gebärdete er sich als ihr vertrauensvoller Schatten.
    »Du hast doch nicht etwa meine Gedanken gelesen, oder?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Selbstverständlich nicht. Mir fällt nur deine offenkundige Enttäuschung auf, die dir jedes Mal anzusehen ist, wenn ein Bote eintrifft.«
    »Oh. Nun ja, du kannst es eigentlich ruhig wissen: Ich habe Korin einen Brief geschrieben.«
    »Ah, ich verstehe. Du denkst immer noch, man könne vernünftig mit Korin reden?«
    »Vielleicht, wenn ich ihn von Niryn wegbekommen könnte.«
    »Was meinst du, Ki?«, fragte Arkoniel.
    »Tamír weiß, was ich denke«, antwortete Ki stirnrunzelnd. »Ich habe ihn von Anfang an für ein schwaches Schilfrohr gehalten.«
    »Ein schwaches Schilfrohr?«
    »So pflegte mein alter Herr zu jemandem zu sagen, der sich zu leicht beirren lässt. Korin mag in seinem Herzen kein schlechter Mensch sein, aber wenn es darauf ankommt, besitzt er keinen Mumm. Zum ersten Mal haben wir das bei dem Kampf gegen jene Banditen erlebt, dann erneut in Ero. Und er ließ sich immer von Alben und den anderen zu Unfug verleiten. Jetzt ist es eben Niryn.«
    »Hm. Nun, man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass Korin tatsächlich glaubt, er sei der rechtmäßige König.«
    »Was kann ich nur tun?«, fragte Tamír.
    »Eyoli hat angeboten, für dich in den Norden zu reisen. Ich glaube, er kann in den Hof dort gelangen und als deine Augen und Ohren wirken. Seine Magie ist nicht stark genug, um die Aufmerksamkeit der Spürhunde zu erregen, aber sie ermöglicht es ihm, sich frei in der Feste zu bewegen.«
    »Er will erneut sein Leben für mich aufs Spiel setzen?«, gab Tamír zurück. »Ich denke, er ist der vielleicht Mutigste deiner Zauberer.«
    »Er ist dir und allem, wofür du stehst, treu ergeben. Soll ich ihn auffordern, es zu tun?«
    »Ja. Falls es sonst nichts bringt, kann er uns vielleicht sagen, ob Lutha und Barieus noch am Leben sind.«
    Nachdem Arkoniel gegangen war, seufzte Ki und schüttelte den Kopf. »Wenn sie noch bei ihm sind, dann aus freien Stücken.«
    Den Rest ließ er unausgesprochen, doch sie wusste, was er dachte. Wenn

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