Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
haben.«
    »Gute Idee«, stimmte Ehlana zu und erhob sich ebenfalls. »Außerdem verzehrt mich die Neugier.«
    »Ach?«
    »Nun, wenn ich schon mit ihm schlafen werde, sollte ich diesen Anakha wenigstens ein bißchen kennenlernen, meinst du nicht? Mit Wildfremden ins Bett zu gehen, schadet dem Ruf eines Mädchens, weißt du.«
    »Sie schläft noch«, sagte Danae und schloß leise die Tür von Sephrenias Gemach.
    »Geht es ihr gut?« fragte Sperber.
    »Natürlich nicht! Was hast du erwartet, Sperber? Ihr Herz ist gebrochen!«
    »Komm mit. Wir müssen reden.«
    »Ich glaube nicht, daß ich mich zur Zeit mit dir unterhalten möchte, Vater. Ich bin nicht gerade zufrieden mit dir.«
    »Damit kann ich leben.«
    »Sei dir da nicht zu sicher.«
    »Komm schon!« Er nahm sie bei der Hand und führte sie eine lange Treppe hinauf bis an die Zinnen des Turms. Vorsichtshalber schloß und verriegelte er die Tür hinter ihnen. »Du hast einen Fehler gemacht, Aphrael!« rügte er.
    Sie schob das Kinn vor und bedachte Sperber mit einem eisigen Blick.
    »Komm mir nicht so, junge Dame! Du hättest Sephrenia nie nach Delphaeus reisen lassen dürfen!«
    »Sie mußte dorthin. Und sie wird noch mehr durchstehen müssen. Es ist so etwas wie ihre Bestimmung!«
    »Das schafft sie nicht. Es ist mehr, als sie ertragen kann.«
    »Sie ist stärker, als sie aussieht!«
    »Hast du denn kein Herz? Siehst du denn nicht, wie sie leidet?«
    »Natürlich sehe ich es, und es schmerzt mich viel mehr als dich, Vater.«
    »Du bringst Vanion ebenfalls um, ist dir das klar?«
    »Auch er ist stärker, als er aussieht! Warum habt ihr euch in Delphaeus alle gegen Sephrenia gewandt? Ein paar freundliche Worte Xanetias genügten, daß ihr dreihundert Jahre Liebe und Hingabe vergessen habt! Dankt ihr Elenier es euren Freunden immer auf diese Weise?«
    » Sephrenia wollte eine Entscheidung erzwingen, Aphrael. Sie hat ein Ultimatum gestellt. Ich glaube nicht, daß du auch nur ahnst, wie stark ihr Haß auf die Delphae ist. Sie war so unvernünftig, wie ich es noch nie erlebt habe. Was steckt eigentlich dahinter?«
    »Das geht dich nichts an!«
    »Ich glaube doch! Was ist während der Cyrgai-Kriege wirklich passiert?«
    »Das sage ich nicht!«
    »Habt Ihr Angst zu sprechen, Göttin?« fragte eine Stimme.
    Sperber wirbelte herum und stieß vor Erstaunen eine Verwünschung aus, als er Xanetia sah, die – nun wieder glühend – unweit von ihnen stand.
    »Es hat nichts mit Euch zu tun, Xanetia«, entgegnete Aphrael kalt.
    »Ich muß Euer Herz kennen, Göttin. Die Feindschaft Eurer Schwester ist nicht von Bedeutung. Eure dagegen würde uns große Sorgen machen. Seid Ihr mir übelgesinnt?«
    »Warum lest Ihr nicht in meinen Gedanken? Dann erfahrt Ihr es auf diese Weise!«
    »Ihr wißt, daß ich das nicht kann, Aphrael. Eure Gedanken und Gefühle sind mir verschlossen.«
    »Freut mich, daß Ihr das bemerkt habt.«
    »Benimm dich!« tadelte Sperber seine Tochter streng.
    »Halt dich da raus, Sperber!«
    »O nein, Danae, das werde ich nicht! Bist du für Sephrenias unmögliches Benehmen in Delphaeus verantwortlich?«
    »Lächerlich! Ich habe sie nach Delphaeus geschickt, um sie von diesem Unsinn zu kurieren !«
    »Bist du da ganz sicher, Aphrael? Dein Benehmen läßt zur Zeit sehr zu wünschen übrig.«
    »Ich mag Edaemus nicht, und sein Volk mag ich auch nicht. Ich will Sephrenia nur aus Liebe zu ihr kurieren, nicht aus Zuneigung zu den Delphae.«
    »Aber Ihr habt Euch gegen Euresgleichen gestellt, als dies alles begann, Göttin!« erinnerte Xanetia sie.
    »Auch das habe ich nicht aus Liebe zu Eurer Rasse getan, Xanetia. Meine Familie war im Unrecht, und ich habe mich aus Prinzip gegen sie gestellt. Doch das könnt Ihr nicht verstehen, nicht wahr? Es hatte mit Liebe zu tun, und ihr Delphae seid dem entwachsen, nicht wahr?«
    »Wie wenig Ihr uns kennt, Göttin«, sagte Xanetia traurig.
    »Da wir alle so offen reden, sollte ich vielleicht erwähnen, daß mir bei Euren Bemerkungen ein gewisses Vorurteil gegen die Styriker nicht entging, Anarae«, warf Sperber ein.
    »Ich habe meine Gründe dafür, Anakha – viele Gründe.«
    »Das bezweifle ich nicht. Aber ich bin sicher, daß auch Sephrenia ihre Gründe hat. Doch ob ihr euch mögt oder nicht, ist für unsere Sache ohne Bedeutung. Ich werde das alles in Ordnung bringen. Ich habe zu arbeiten und das kann ich nicht, wenn ihr euch in meiner Gegenwart wie zerstrittene dumme Kinder benehmt. Ich werde dafür sorgen, daß ihr Frieden

Weitere Kostenlose Bücher