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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gefährlich ist.«
    » Was? «
    »Er treibt ein falsches Spiel mit Euch, Anakha. Sein Herz und sein Verstand gehören Cyrgon.«

18
    »Das ist völlig unmöglich!« rief Danae. »Zalasta liebt meine Schwester und mich. Er würde uns nie verraten!«
    »Wahrlich liebt er Eure Schwester über alle Maßen, Göttin«, bestätigte Xanetia. »Seine Gefühle für Euch jedoch sind nicht so freundlich. Er haßt Euch!«
    »Ich glaube dir nicht!«
    Sperber war Soldat, und Soldaten, die sich nicht sofort auf Überraschungen einstellen können, leben selten lange genug, um Veteranen zu werden.
    »Du warst in Delphaeus nicht dabei, Aphrael«, erinnerte er die Kindgöttin. »Bhelliom bot uns die Gewähr, daß Xanetia gar nicht anders kann, als die Wahrheit zu sagen.«
    »Das behauptet sie nur, um einen Keil zwischen uns und Zalasta zu treiben!«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Sperber fiel plötzlich einiges ein, das sich zu einem Bild zusammenfügte. »Das Bündnis ist für die Delphae zu wichtig, als daß sie es mit kleinlichen Verleumdungen gefährden würden. Und was Xanetia uns eben anvertraute, erklärt so manches, was zuvor keinen Reim machte. Lassen wir sie zu Ende reden. Falls es Zweifel an Zalastas Ehrlichkeit gibt, sollten wir jetzt besser alles darüber hören. Was genau habt Ihr in seinem Geist entdeckt, Anarae?«
    »Sein Verstand ist verwirrt, Anakha«, antwortete Xanetia bedauernd. »Einst mag Zalasta aufrichtig und edel gewesen sein, nun aber taumelt er an der Schwelle des Wahnsinns dahin, verzehrt von einem Gedanken und einem Verlangen. Er liebt Eure Schwester seit frühester Kindheit, Göttin, doch seine Liebe ist nicht die brüderliche Zuneigung, für die Ihr sie gehalten habt. Dies weiß ich mit größerer Sicherheit als alles andere, da diese Liebe und Zalastas Verlangen allgegenwärtig in ihm sind. In seinen Gedanken betrachtet er Sephrenia als die ihm versprochene Braut.«
    »Das ist lächerlich!« rief Danae. »Sephrenia wäre das nie in den Sinn gekommen!«
    »Nein, aber ihm. Ich habe nur flüchtig in seinem Gedächtnis verweilt; deshalb weiß ich noch nicht alles. Als ich auf seinen Verrat aufmerksam wurde, verpflichtete mein Gelöbnis mich, es Anakha mitzuteilen. Gebt mir ein wenig mehr Zeit, und ich werde mehr erkennen.«
    »Was hat Euch veranlaßt, seine Gedanken zu lesen, Xanetia?« fragte Sperber interessiert. »Im Gemach waren viele Menschen. Warum habt Ihr Euch mit Zalasta beschäftigt – oder lauscht Ihr allen gleichzeitig? Das käme mir sehr verwirrend vor.« Er verzog das Gesicht. »Ich glaube, jetzt zäume ich das Pferd von hinten auf. Es würde mir helfen, wenn ich wüßte, wie Eure Gabe funktioniert. Ist es so, als hätte man ein weiteres Ohrenpaar? Hört Ihr jeden Gedanken um Euch – und alle gleichzeitig?«
    »Nein, Anakha.« Sie lächelte leicht. »Wie Ihr selbst sagtet – das wäre zu verwirrend. Unsere Ohren nehmen zwar jeden Laut auf, doch meine Wahrnehmung der Gedanken anderer bedarf der Einstellung auf eine bestimmte Person. Ich muß mich auf sie konzentrieren – es sei denn, die Gedanken von jemandem ganz in meiner Nähe sind so eindringlich, daß sie wie ein Schrei werden. So war es bei Zalasta. Sein Geist rief den Namen Sephrenia immer wieder aus.
    Im gleichen Maße rief sein Geist Euren Namen, Göttin, und diese Schreie sind voll des Hasses auf Euch. Für ihn seid Ihr eine Diebin, die ihm seine ganze Hoffnung auf Glück gestohlen hat.«
    » Eine Diebin? Ich? Er war es doch, der mein Eigen zu stehlen versuchte! Ich brachte meine Schwester hierher auf diese Welt. Sie ist mein! Sie war immer mein! Wie kann er es wagen?« empörte sich Danae und ihre schwarzen Augen blitzten.
    »Das ist nicht gerade eine deiner anziehenden Seiten, Göttin«, rügte Sperber. »Wir betrachten andere Menschen nicht als Eigentum!«
    »Ich bin kein Mensch, Sperber. Mir gehört, was ich besitzen will!«
    »Du reitest dich nur noch tiefer hinein! Ich würde damit aufhören!«
    »Aber ich nicht, Vater! Ich habe Sephrenia Hunderte von Jahren gewidmet, und die ganze Zeit fiel mir Zalasta in den Rücken und hat versucht, sie mir zu stehlen!«
    »Aphrael«, ermahnte Sperber sie sanft, »in dieser Inkarnation bist du Elenierin, also mußt du aufhören, wie eine Styrikerin zu denken. Es gibt bestimmte Dinge, die anständige Elenier nicht tun, aber das willst du offenbar nicht wahrhaben. Sephrenia gehört nur sich selbst – nicht dir, nicht Zalasta, nicht einmal Vanion. Ihre Seele ist ihr Eigen!«
    »Aber ich

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