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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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keine große Rolle.«
    »Ihr hättet schon festgestellt, welche Rolle es spielt, wenn wir ein großes Gewässer entlangreiten müßten«, sagte sie ätzend. »Es ist zu ungenau!«
    Vanion blickte über die Schulter nach Westen. »Es ist schon fast Sonnenuntergang. Wie wär's, wenn wir diese Straße jetzt verlassen und einen Lagerplatz für die Nacht suchen, um uns dann in Ruhe über dieses Problem zu unterhalten?«
    Sperber lächelte. Trotz Vanions ständiger Einwände, daß er nicht mehr der Hochmeister der Pandioner sei, ergriff er ungefragt die Führung, es sei denn, ihm fielen plötzlich seine neuen Lebensumstände ein. Sperber störte es nicht besonders. Er war es gewöhnt, Befehle von Vanion entgegenzunehmen, und daß sein Freund das Kommando an sich riß, ersparte ihm die lästigen Einzelheiten, die dabei unvermeidlich waren.
    Sie ritten etwa zwei Meilen in die Wüste und schlugen ihr Lager in einer kleinen Mulde hinter hoch aufragenden, verwitterten Felsblöcken auf.
    Im Unterschied zur rendorischen Wüste, die zum größten Teil eine Sandfläche war, schien die cynesganische aus rostigem braunen und sonnengebackenen Kieselgeröll zu bestehen, in dem keine Spur von Leben zu entdecken war. Die Dünen Rendors verliehen der Wüste wenigstens den Anschein steter Veränderung, die cynesganische Wüste aber war völlig tot. Kahle Felsen schienen nach dem Himmel zu krallen, und die schier endlose Leere aus Kiesel und Fels wurde nur von flachen, weißgebleichten Alkalifeldern unterbrochen.
    Ulath schaute sich um. »Häßlicher Ort«, brummte er. Er war an Bäume und schneebedeckte Gipfel gewöhnt.
    »Schade, daß du so darüber denkst.« Kalten grinste. »Ich hatte eigentlich vor, ihn dir zu verkaufen.«
    »Ich würde ihn nicht geschenkt nehmen!«
    »Bedenk doch seine gute Seite. Es regnet hier nur äußerst selten.«
    »Ich glaube, das ist Teil des Problems.«
    »Aber es dürfte hier eine Menge jagdbares Wild geben.«
    »Wirklich? Zu sehen ist aber nichts.«
    »Doch. Schlangen, Eidechsen, Skorpione und dergleichen.«
    »Hast du Geschmack an gebackenen Skorpionen gefunden?«
    »Äh – nein, eigentlich nicht.«
    »Dann würde ich auch keine Pfeile an sie vergeuden.«
    »Da wir gerade vom Essen reden…«
    »Tun wir das?«
    »Es ist ein Thema, das von Zeit zu Zeit zur Sprache kommen muß. Hast du eine Ahnung, wie man mit Steinen Feuer macht?«
    »Nein. Im Moment wüßte ich es wirklich nicht.«
    »Dann melde ich mich freiwillig, heute das Abendessen zu bereiten. Ich habe hier in der Gegend weder Reisig noch irgendwelche Zweige, ja, nicht mal trockenes Laub gesehen, also können wir auch kein Feuer machen. Aber etwas Kaltes zum Essen hat noch nieman dem geschadet.«
    »Feuer brauchen wir nicht unbedingt«, erklärte Vanion. »Wohl aber Wasser für die Pferde.«
    »Aphrael und ich kümmern uns darum, Liebster«, versicherte Sephrenia ihm.
    »Gut. Ich glaube, wir werden etwa einen Tag hierbleiben. Sperber und Aphrael werden mit Bhelliom an unserem kleinen Problem der genauen Ortsbestimmung arbeiten.« Er blickte die Kindgöttin fragend an. »Werdet ihr sehr lange brauchen?«
    »Schwer zu sagen, Vanion. Wenn ich es tue, kann ich mich nach der Umgebung richten. Ich weiß also, wo ich bin, egal, wie schnell ich mich bewege. Bhelliom aber springt ohne Zeitverlust und irgendwelche Bezugspunkte von einem Ort zum anderen. Das ist ein völlig anderer Verlauf einer solchen Reise. Entweder müssen Sperber und ich lernen, wie Bhellioms Methode funktioniert, oder wir müssen Bhelliom beibringen, unsere Vorgehensweise zu verstehen.«
    »Was ist einfacher?« fragte Kalten.
    »Das weiß ich nicht. Es ist möglich, daß es keinen großen Unterschied gibt – daß beide Methoden sehr, sehr schwierig sind.« Sie blickte Vanion an. »Sind wir hier jetzt einigermaßen sicher?«
    Vanion kratzte sich unter dem kurzen silbergrauen Bart. »Niemand rechnet damit, daß wir hier sind. Natürlich könnte jemand durch Zufall über uns stolpern, aber eine geplante Suche dürfte unwahrscheinlich sein. Sie wissen nicht, wo wir sind, und die Ringe sind abgeschirmt; also kann unser Freund da draußen sie nicht orten. Ich würde sagen, wir sind hier sicher.«
    »Gut, das verschafft uns ein wenig Zeit. Nutzen wir sie, ein ungetrübteres Verhältnis zwischen Sperber und Bhelliom herzustellen. Momentan tut sich nichts so Wichtiges, daß einige Patzer und Fehlstarts Schaden anrichten würden. Später dagegen könnten Pannen zur Katastrophe

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