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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Überqueren der Grenze auf uns allein gestellt sind.«
    »Sie werden wissen wollen, wieso.«
    »Dann lügt ihnen was vor. Gott wird Euch vergeben. Eine der Gottheiten jedenfalls.«
    »Es ist einfach unmöglich, mit Euch zu reden, wenn Ihr so argumentiert!«
    »Dann redet eben nicht mit mir. Zur Zeit ist es mir sowieso lieber, wenn Ihr es laßt!«
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Es war ein gewaltiger Schock für mich, als Ihr die Wolke aufgelöst habt und sie auf styrisch zu fluchen begann.«
    »Das ist mir nicht entgangen.« Sperber verzog das Gesicht. »Wie könnte es jemandem entgangen sein? Ich nehme an, daß es eine besondere Bedeutung hat, oder?«
    »In welcher Sprache flucht Ihr , wenn Ihr euch die Zehe stoßt?«
    »Elenisch, natürlich.«
    »Eben. Es ist Eure Muttersprache. Läßt das nicht darauf schließen, daß Styrisch die Muttersprache desjenigen ist, der hinter diesem Schatten steckt?«
    »Daran hatte ich gar nicht gedacht! Ihr habt gewiß recht.«
    »Und genau das macht mir zu schaffen, Sperber – sehr sogar. Es deutet auf Dinge hin, mit denen ich mich nicht so leicht abfinden kann.«
    »Zum Beispiel?«
    »Daß ein Styriker mit unserem Feind zusammenarbeitet, und zwar einer mit gewaltigen Kräften. Dieser Schatten ist das Ergebnis eines sehr komplizierten Zaubers. Ich bezweifle, daß es mehr als acht bis zehn Personen in ganz Styrikum gibt, die das fertigbrächten. Und ich kenne jede einzelne von ihnen. Sie sind meine Freunde. Es schmerzt, sie verdächtigen zu müssen. Und jetzt geht, stört jemand anderen und überlaßt mich meinen Gedanken.«
    Sperber zügelte Faran und wartete auf die anderen, um mit ihnen zu reden. »Es gibt eine kleine Änderung in unseren Plänen. Aphrael ist zur Zeit anderswo beschäftigt. Das bedeutet, daß wir die Grenze nicht unbemerkt überqueren können.«
    »Was macht sie denn?« erkundigte sich Bevier.
    »Glaub mir, Bevier, das willst du gar nicht wissen. Gerade du nicht.«
    »Arbeitet sie wieder an einem dieser Gottesdinge?« fragte Talen.
    »Talen!« wies Bevier ihn zurecht. »Das heißt Wunder, nicht Gottesdinge.«
    Talen schnippte mit den Fingern. »Das war das Wort, das mir einfach nicht eingefallen ist.«
    Vanion runzelte die Stirn. »Grenzüberquerungen sind immer zeitraubend. Und die Cynesganer sind berüchtigt, daß sie sich sehr viel Zeit mit den Formalitäten lassen. Es dauert manchmal tagelang, bis sie mit einem Bestechungsgeschenk zufriedengestellt sind.«
    »Dafür gibt es Streitäxte, Hochmeister Vanion!« grollte Ulath. »Wir benutzen sie, um allerlei Ungelegenes aus dem Weg zu räumen – Unterholz, Bäume, lästige Beamte und dergleichen.«
    »Auf internationale Verwicklungen sollten wir lieber verzichten, Ritter Ulath«, warnte Vanion. »Aber wir könnten die Dinge vielleicht ein wenig beschleunigen. Ich habe einen von Kaiser Sarabian höchstpersönlich unterzeichneten Paß. Möglicherweise hat er soviel Gewicht, daß man uns die Grenze ohne längere Verzögerung überschreiten läßt.«
    Die Grenze zwischen Edom und Cynesga wurde durch die Pela gebildet, und am anderen Ende der festen Brücke über diesen Fluß erhob sich ein großes massives Blockhaus mit einer Pferdeweide dahinter.
    Vanion führte die Gefährten über die Brücke bis zur Schranke auf der cynesganischen Seite, wo eine Schar Bewaffneter in eigentümlichen, wallenden Gewändern wartete.
    Der kaiserliche Paß, den Vanion den Grenzwachen vorwies, verschaffte ihnen keinen sofortigen Durchgang, sondern komplizierte die Angelegenheit. »Woher soll ich wissen, daß das wirklich die Unterschrift Seiner Majestät ist?« fragte der cynesganische Hauptmann mißtrauisch. Er war ein dunkelhäutiger Mann in einem losen, schwarzweiß gestreiften Gewand und einem langen, kunstvoll um den Kopf gewickelten Stoffstreifen. Sein Tamulisch besaß einen starken Akzent.
    »Was der Sache wohl näher kommt, Nachbar – wie wollt Ihr wissen, daß es nicht seine Unterschrift ist?« fragte Sperber auf tamulisch. »Die Ataner können sehr unfreundlich sein gegenüber Personen, die direkte Befehle des Kaisers mißachten.«
    »Des Kaisers Unterschrift zu fälschen wird mit dem Tode bestraft!« sagte der Hauptmann drohend.
    »Das habe ich gehört«, erwiderte Vanion. »Aber das gilt auch für Personen, die seine Befehle mißachten. Ich würde sagen, einer von uns ist in Schwierigkeiten.«
    »Meine Männer müssen euer Gepäck nach Schmuggelgut durchsuchen!« sagte der Hauptmann von oben herab. »Ich werde mir die Sache

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