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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Zeitlang tonlos. Dann lächelte er. »Hab' sie überrascht! So, dann wollen wir.« »Was geht hier vor?« fragte Talen heftig.
    »Ich habe Aphrael mitgeteilt, was wir gerade herausgefunden haben.« Stragen zuckte die Schultern.
»Ihr? Wann habt Ihr styrische Magie gelernt?«
    »So schwierig ist sie gar nicht, Talen.« Stragen grinste. »Ich habe oft genug gesehen, wie Sperber es macht, und immerhin spreche ich Styrisch. Die Gesten waren ein bißchen kompliziert, doch Aphrael hat sie mir erklärt. Das nächste Mal wird es schon besser gehen.« »Woher wußtet Ihr, daß es funktionieren würde?«
    »Sicher war ich mir nicht, aber ich hielt es für an der Zeit, es mal zu versuchen. Aphrael hat mich gelobt.«
    »Euch ist doch klar, daß Ihr Euch damit freiwillig in ihren Dienst begeben habt, nicht wahr? Soviel weiß ich jedenfalls über sie. Jetzt seid Ihr ihr Sklave, Stragen! Jetzt gehört Ihr zu Aphrael!«
    »Na und?« Stragen zuckte die Schultern. »Es gibt Schlimmeres. Aphrael stiehlt selbst; deshalb bin ich sicher, daß wir gut miteinander auskommen werden.« Er straffte die Schultern. »Also, gehen wir?«

18
    »Bist du ganz sicher?« fragte Sperber die Kindgöttin aufgeregt.
    »Kalten ist jedenfalls überzeugt davon. Er ging an dem Haus vorbei, und Alean fing an zu singen. Er würde doch ihre Stimme erkennen, oder nicht?«
    Sperber nickte. »Mit ihrem Gesang könnte sie ihn von den Toten auferwecken. Wie schnell kannst du mich nach Natayos bringen?«
    »Erst befördern wir die anderen nach Dirgis. Ich möchte Xanetia und Sephrenia Bescheid geben, was sich getan hat.«
    »Das weiß ich bereits alles. Ich muß nach Natayos, Aphrael!«
    »Eile mit Weile, Sperber. Wir brauchen nicht lange für den Abstecher nach Dirgis, und wer weiß, vielleicht haben die anderen einige nützliche Ideen.« »Aphrael …«, protestierte er.
    »Wir werden es auf meine Weise tun, Sperber! So lange dauert es nicht, und in der Zwischenzeit wird deine Wut sich ein wenig legen. Im Augenblick bist du für niemanden von großem Nutzen. Die anderen sind schon reisefertig und warten auf uns. Holen wir sie, und dann auf nach Dirgis.«
    Es kam zu einer kleinen Meinungsverschiedenheit, bevor sie aufbrachen. »Ich brauche kein Pferd!« beharrte Betuana. Sie bückte sich und schnürte einen ihrer Halbstiefel fester zu.
Aphrael seufzte. »Bitte, Betuana, tu's mir zuliebe.«
    »Ich kann schneller rennen als ein Pferd. Warum soll ich mich da mit einem belasten?«
    »Weil du weißt, wie weit es von hier nach Dirgis ist, das Pferd aber nicht. So ist es leichter für mich. Bitte, Betuana, tu's für mich.« Die Kindgöttin blickte die gerüstete atanische Königin beschwörend an.
Betuana lachte und gab sich geschlagen.
    So traten sie alle auf den schneebedeckten Innenhof, saßen auf und ritten hinaus auf die Straßen von Sarna. Dicke Wolken bedeckten den Himmel und verhüllten die Berge. Es schneite pausenlos. Sie verließen die Stadt durch das Osttor und plagten sich den steilen Hang der Schlucht hinauf.
    Sperber, Itagne und Vanion ritten an der Spitze und trampelten für die Königin der Ataner, die Aphrael unter dem dicken Umhang in den Armen hielt, einen Weg durch den Schnee. Sperber dachte über die beunruhigenden zwei Persönlichkeiten der Kindgöttin nach. Er wußte, daß sie weiser war, als er es je begreifen konnte; trotzdem war sie in vieler Hinsicht ein kleines Mädchen. Dann erinnerte er sich an die nackte Wirklichkeit der wahren Göttin, und jegliche Hoffnung schwand, sie jemals zu verstehen.
    »Können wir nicht ein bißchen schneller reiten?« fragte Vanion.
    Unbeschreibliche Ungeduld quälte Sperbers Freund, seit er von dem Anschlag auf Sephrenia wußte, und Sperber hatte schon mehrmals befürchtet, er müßte ihn mit Gewalt zurückhalten. »Ob schnell oder langsam, spielt keine Rolle, Vanion«, sagte er. »Wir können rennen oder kriechen und werden trotzdem etwa zur selben Zeit ankommen.«
»Wie könnt Ihr nur so ruhig sein?«
    Sperber bemühte sich um ein Lächeln. »Mit der Zeit gewöhnt man sich daran.« Ungefähr eine Viertelstunde später überquerten sie den Kamm dieses langgestreckten Hügels und blickten hinunter auf Dirgis – wo die Sonne hell schien. »Das gibt es nicht!« rief Itagne. Dann drehte er sich um und blickte den Weg zurück, den sie eben heraufgekommen waren, und plötzlich weiteten sich seine Augen. »Ich habe dich gebeten, das nicht zu tun, Itagne!« erinnerte Aphrael ihn.
    »Dort unten schneit es immer noch!«

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