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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Vorliebe gibt. Danae kriegt dich, Talen! Du hast keine Chance!«
    »Könnten wir vielleicht über etwas anderes reden? Dieses Thema gefällt mir gar nicht.«
    Stragen lachte, und sie traten durch die geflickte Tür am Ende der Treppe. Im schwachen Licht einer einzigen Kerze saß Valash und hörte mit gequältem Gesicht ergeben zu, während Ogerajin wirres Zeug stammelte.
    »Sein Zustand hat sich offenbar nicht gebessert«, sagte Stragen leise, als er und Talen sich zu den beiden am Tisch gesellten.
    »Er wird auch nicht besser, Vymer.« Valash seufzte. »Ich weiß, wie diese Krankheit verläuft. Kommt ihm nicht zu nahe. Sie ist in diesem Stadium besonders ansteckend.«
    »Ich möchte wirklich nicht bekommen, was er hat.« Talen schüttelte sich. »Hast du was für mich?« Valash blickte ihn an.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, Meister Valash«, antwortete Talen vorsichtig. »Die Burschen, von denen ich es hab', sind nicht sehr zuverlässig, glaub' ich. Aber vielleicht solltet Ihr trotzdem Panem-Dea davon in Kenntnis setzen. Es betrifft Eure Freunde dort ziemlich direkt. Könnte sein, daß sie ein paar zusätzliche Vorkehrungen treffen möchten.« »Sprich!« forderte Valash ihn ungeduldig auf.
    »Ich hab' in einer Hafenkaschemme zwei arjunische Soldaten belauscht – echte arjunische Soldaten, meine ich, keine Kerle, die Durchlaucht Scarpa rekrutiert hat. Sie unterhielten sich über bestimmte Anordnungen, die kurz zuvor aus der Hauptstadt von Arjuna eingetroffen waren. Soweit ich ihren Worten entnehmen konnte, erhielten die Männer den Befehl, sich auf einen Sturmangriff im Urwald vorzubereiten. Die beiden Soldaten vermuten, daß sie Durchlaucht Scarpas Lager in Panem-Dea angreifen werden.« »Unmöglich!« schnaubte Valash.
    »Sie sagten, die Anordnungen seien direkt von König Rakya gekommen. Natürlich wurden die Befehle direkt an die Offiziere gesandt; da könnten diese zwei Soldaten schon ein bißchen was durcheinandergebracht haben. Aber sie waren sicher, daß die arjunische Armee Scarpas überfallen wird. Ich dachte, das solltet Ihr wissen.« »Diese Soldaten waren besoffen, Reldin. König Rakya ist unser Verbündeter!« »Wirklich? Das ist ja erstaunlich. Dann sollte Rakya dies aber auch seine Truppen wissen lassen. Die beiden Soldaten, die ich belauschte, schwärmten schon von der Riesenbeute, die sie in Panem-Dea machen würden.«
    »Die Königin kommt nach Panem-Dea«, sang Ogerajin plötzlich heiser zur Melodie eines alten Kinderlieds. »Die Königin kommt nach Panem-Dea.« Dann brach er in schrilles Lachen aus.
    Plötzlicher Zorn huschte über Valashs Gesicht. »Beruhigt Euch, Meister Ogerajin«, sagte er mit einem besorgten Blick auf Stragen und Talen.
    »Die Königin kommt in einer Kutsche nach Panem-Dea«, sang Ogerajin ungerührt weiter.
    »Achtet nicht auf ihn«, sagte Valash ein bißchen zu schnell. »Er plappert nur Unsinn.«
»Sein Verstand läßt wirklich nach«, bemerkte Stragen.
    »Sechs weiße Pferde mit silbernem Zaum …«, trällerte Ogerajin weiter.
    »Habt Ihr je einen solchen Schwachsinn gehört?« Valash lachte gezwungen.
»Vielleicht ist unsere Anwesenheit daran schuld«, meinte Stragen. »Schläft er später am Abend ein?«
»Meistens.«
    »Gut. Von jetzt an werden Reldin und ich erst gegen Mitternacht herkommen, wenn er im Reich der Träume ist.«
    »Das wäre nett von euch, Vymer.« Valash blickte die beiden mit immer noch besorgtem Gesicht an. »Er war nicht immer so, wißt Ihr. Es ist die Krankheit.« »Das dachte ich mir schon. Vermutlich weiß er gar nicht, was er daherredet.« »Eben. Genau. Er ist völlig wirr im Kopf. Vergeßt seinen irren Gesang einfach, ja?« Valash riß seinen Beutel vom Gürtel und fischte mehrere Münzen heraus. »Hier! Kommt wieder, wenn er eingeschlafen ist!« Die beiden Diebe verbeugten sich und gingen.
    »Er ist ganz schön nervös«, stellte Talen fest, als sie wieder die Treppe hinunterstiegen.
    »Und wie! Er hat sich sogar freiwillig von ein paar Münzen getrennt!«
»Wohin?« fragte Talen am Fuß der Stiege.
»Zur Zeit nirgendwohin. Behalte das für dich, Talen.«
»Was?«
    Doch Stragen sprach bereits in wohlklingendem Styrisch und fächelte die Finger in kompliziertem Muster in der Luft.
    Talen starrte Stragen ungläubig an, als dieser die Hände mit den Handflächen nach oben hob und eine werfende Bewegung machte, so, als würde er eine Brieftaube in die Höhe schleudern. Seine Augen wirkten abwesend, und seine Lippen bewegten sich eine

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