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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Tempels.
»Sei gegrüßt, Cyrgon!« sagte er höflich.
    »Sei gegrüßt, Anakha«, erwiderte der Gott. »Ich hatte dich falsch eingeschätzt. Nunmehr bist du würdig, mein Gegner zu sein. Ich hatte an dir gezweifelt, hatte befürchtet, du würdest dein wahres Wesen nie erkennen. Deine Lehrjahre waren lange und, wie mir deucht, durch deine unziemliche Verbindung zu Aphrael behindert.«
    »Wir vergeuden Zeit, Cyrgon!« unterbrach Sperber die gezierten Höflichkeiten. »Laß uns beginnen. Ich möchte mein Frühstück nicht noch länger hinausschieben.« »So sei es denn, Anakha!« Cyrgons klassische Züge drückten Zustimmung aus. »Verteidige dich!« Er hieb sein Schwert mit gewaltigem Schwung nach Sperbers Kopf.
    Doch Sperber hatte bereits zum Schlag ausgeholt, und so schmetterten ihre Waffen wie bei einem Vorgeplänkel klirrend aufeinander.
    Es tat gut, wieder zu kämpfen. Hier war keine Staatskunst erforderlich, keine verwirrende Wortfechterei, keine verlogenen Versprechungen, nur das Klirren von Stahl auf Stahl und das geschmeidige Dehnen und strecken von Muskeln und Sehnen.
    Cyrgon war behende – so flink und geschickt, wie Martel es in seiner Jugend gewesen war. Und ungeachtet seines Hasses auf Neuerungen lernte er schnell. Die komplizierten Bewegungen von Handgelenk und Arm und Schulter, die den Meister des Schwertes auszeichneten, schienen wie von selbst und beinahe gegen seinen Willen zu diesem Gott der Antike zu kommen. »Sehr erfrischend, nicht wahr«, keuchte Sperber grinsend und verpaßte dem Gegner einen blitzschnellen Stich in die Schulter. »Es gibt noch viel zu lernen, Cyrgon. Überraschende kleine Dinge wie diese.« Seine Klinge zuckte vor, und ihre Spitze biß in Cyrgons Schwertarm. Der Unsterbliche stürmte auf Sperber ein, rammte den gewaltigen runden Schild gegen ihn und versuchte, den erfahreneren Gegner mit wuchtigen Hieben in die Knie zu zwingen.
    Sperber blickte in das makellose Gesicht und sah Bedauern und Verzweiflung darin. Er schob die Schulter vor, wie Kurik es ihn gelehrt hatte, und fing den Hagel von Hieben mit seinem Schild und leichten Parierstreichen mit der Klinge ab. »Gib auf, Cyrgon«, rief er, »wenn du leben willst. Ergib dich. Wir werden Klæl für immer vertreiben. Es ist unsere Welt, Cyrgon. Mögen Klæl und Bhelliom sich um andere Welten streiten. Wähle das Leben und zieh mit deinem Volk ab. Dann wird dein Blut nicht vergossen.«
    »Dein beleidigendes Angebot verlangt nach einer angemessenen Antwort, Anakha!« brüllte Cyrgon.
    »Ich glaube, damit ist den Anforderungen der Ritterlichkeit Genüge getan«, murmelte Sperber mit einer gewissen Erleichterung zu sich selbst. »Der Himmel mag wissen, was ich getan hätte, wärst du auf den Handel eingegangen.« Er hob die Klinge. »Dann also Kampf, Bruder. Es scheint, daß für uns beide ohnehin nicht genug Platz auf dieser Welt ist.« Er sammelte alle Kraft. Körper und Wille wurden eins. »Paß auf, Bruder«, zischte er mit schmalen Lippen. »Paß gut auf! Zeit, dir eine Lektion zu erteilen.«
    Der fünfhundertjährigen Waffenerfahrung und dem gewaltigen Zorn Sperbers war dieser arme ohnmächtige Gott, der die Welt um den Frieden gebracht hatte, nicht gewachsen. Der Grimm um diesen verlorenen Frieden, nach dem er sich seit seiner Rückkehr aus dem rendorischen Exil gesehnt hatte, führte Sperbers Klinge. Mit dem klassischen Vierpas schlug er Cyrgon eine tiefe Wunde in den Schenkel. Mit Martels genialem Neunerparadepas zerschnitt er ihm das makellose, klassische Gesicht, und mit Vanions Täuschungsmanöver Drei durchhieb er die obere Hälfte von Cyrgons übergroßem rundem Schild. Unter allen Ordensrittern waren die Pandioner im Umgang mit den Waffen unerreicht, und von allen Pandionern war Sperber der Beste. Bhelliom hatte ihn gottgleich genannt, doch Sperber focht den Kampf eines Sterblichen – perfekt ausgebildet, ein wenig aus der Übung vielleicht und allmählich zu alt für diese Dinge, doch ganz und gar zuversichtlich, daß das Schicksal der Welt noch immer gut in seinen Händen aufgehoben war.
    Sein Schwert blitzte im Schein der aufgehenden Sonne, zuckte schimmernd durch die Luft – in immer neuen Figuren, die der Gott aus uralter Zeit verzweifelt zu parieren suchte.
    Dann bot sich die Gelegenheit, und sie hätte in Sperbers Augen nicht passender sein können. Cyrgon, der nie mit dem Schwert zu kämpfen gelernt hatte, bot dem schwarzgerüsteten Pandioner dieselbe Blöße wie Martel einst in Azashs Tempel. Martel war

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