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Tango der Liebe

Tango der Liebe

Titel: Tango der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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nimmt.“
    Empört wollte er wissen: „Und du glaubst ihr?“ „Laut Presse hast du eine legendäre Anzahl von Affären gehabt, und meines Wissens leugnest du es nicht.“
    „Das habe ich nicht nötig.“ Seinen erstklassigen Ruf in der Geschäftswelt hätte er mit allen Mitteln zu verteidigen gesucht, aber mit den gewaltig übertriebenen Behauptungen über sein Privatleben setzte er sich nie auseinander. „Und was Sally angeht, sie hat mir Avancen gemacht, obwohl sie verheiratet ist. Eine verschmähte Frau …“
    „Wenn du es sagst.“ Mit ungläubiger Miene zuckte Emily die Schultern, wandte sich ab und verschwand im Badezimmer.
    Er wollte ihr schon folgen, um sie von der Wahrheit zu überzeugen, doch dann schaltete sich sein männlicher Stolz ein. Er hatte nie zuvor das Bedürfnis gehegt, sich einer Frau gegenüber zu rechtfertigen, und er wollte auch jetzt nicht damit anfangen. Es roch zu sehr nach Bettelei.
    Zorn überwältigte ihn. Antonio stieß eine Litanei spanischer Flüche aus und stürmte hinaus an Deck. Er fürchtete, momentan in ihrer Nähe die Beherrschung zu verlieren, und das war einfach undenkbar.
    Als er sich beruhigt hatte und wieder in die Kabine ging, lag Emily im Bett und schlief fest. Sie war so unschuldig und leichtgläubig! Vermutlich hatte Sally von ihrer Zuhörerin gewusst und ihr vorsätzlich einen Haufen Lügen aufgetischt.
    Emily war den raffinierten Frauen nicht gewachsen, die in seinen Kreisen verkehrten, und ebenso wenig den Spürhunden von den Medien, die Jagd auf Männer in Antonios Position machten.
    Aufgrund seiner fragwürdigen Herkunft wusste er schon seit Langem, dass jedes Leugnen sinnlos war. Es heizte die Gerüchteküche nur noch mehr an. Jede Frau, mit der er gesehen wurde, galt automatisch als seine neueste Affäre. Dabei hatte er sich nie wirklich eine Geliebte gehalten.
    Seine weitgehend vaterlose Kindheit und die trostlose Warterei seiner Mutter auf ihren Liebhaber waren wirkungsvolle Lektionen gewesen.
    Als umtriebiger Single war er sexuell natürlich nicht abstinent. Aber er war im Laufe der zumeist mehrmonatigen Beziehungen nie fremdgegangen, hatte allerdings auch nie mit einer Frau zusammengelebt. Sein Freiraum war ihm einfach zu wichtig. Aber er respektierte seine „Verflossenen“, mit denen er überwiegend befreundet geblieben war und die er an zwei Händen abzählen konnte. Im Übrigen hatte es nur einen einzigen One-Night-Stand gegeben, und zwar mit Eloise.
    Ob Emily ihm das glaubte, war zwar fraglich, aber er musste versuchen, sie zu überzeugen. Das war er ihr schuldig – was ihr Vater Suki auch angetan hatte.
    Behutsam glitt Antonio zu Emily ins Bett und legte ihr einen Arm um die Taille. Sie rührte sich nicht. Lange Zeit lauschte er ihren regelmäßigen Atemzügen und nahm sich fest vor, die Dinge gleich am nächsten Morgen richtigzustellen.
    Das perfekte Abbild einer glücklichen Ehe, dachte Emily sarkastisch, während sie Seite an Seite mit Antonio an der Reling stand und den letzten Gästen zum Abschied zuwinkte.
    Antonio nahm sie bei den Schultern und drehte sie zu sich um. „Nun, wo möchtest du jetzt gern hin? Ich muss nächsten Montag in New York sein, aber uns bleibt eine ganze Woche. Wir können über das Mittelmeer kreuzen oder zu meiner griechischen Inselvilla fahren. Was ist dir lieber?“
    Emily sah ihn an und wusste genau, woran er dachte. Sie war in seinen Armen aufgewacht, und nun schwelten in ihnen beiden Erinnerungen an das frühmorgendliche Liebesspiel.
    Nein, es war nur Sex, korrigierte sie sich mit einem inzwischen vertrauten dumpfen Schmerz in der Herzgegend.
    Danach hatte Antonio ihr erneut versichert, dass er nicht auf Sally Hardings Annäherungsversuche eingegangen war, zumal ihr Ehemann zu seinen engen Freunden zählte. „Natürlich gab es einige Frauen in meinem Leben. Aber wenn es so viele wären, wie mir die Medien andichten, wäre mir keine Zeit geblieben, ein so großes Vermögen anzuhäufen. Und ich wäre längst vor Erschöpfung gestorben.“
    Emily gab vor, ihm zu glauben, um des lieben Friedens willen. Doch im Stillen wunderte es sie sehr, wie strikt er den körperlichen vom emotionalen Aspekt trennen konnte, wenn es um sein Sexleben ging.
    Dazu war sie eigentlich nicht fähig. Aber sie saß in der Falle, und zwar nicht nur aus Sorge um ihre Angehörigen. Sie war außerdem gefangen durch ihr hilfloses Verlangen nach ihm. Es war wie ein Fieber. Nach ihrer Entdeckung vom Vortag hatte sie gehofft, geheilt zu sein,

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