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Tango der Liebe

Tango der Liebe

Titel: Tango der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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musterte sie mit unverhohlenem Verlangen und näherte sich ihr. „Ich wollte mit dir zusammen duschen.“
    „Zu spät.“ Sie zwang sich zu lächeln und verfluchte die Welle der Hitze, die sein Vorschlag auslöste. „Da es der letzte Abend deiner Gäste an Bord ist, sollte ich zur Cocktailstunde an Deck erscheinen, bevor wir an Land zu der Party gehen. Wenn du mich also bitte entschuldigst …“
    Antonio stellte sich ihr in den Weg und verzog die Lippen zu einem gequälten Lächeln. „Die perfekte Gastgeberin … Du hast natürlich recht. Ich kann warten. Aber ich habe etwas für dich.“ Er holte eine samtene Schachtel aus einem kleinen Safe in der holzvertäfelten Wand. „Das wollte ich dir eigentlich schon in der Hochzeitsnacht geben, aber ich wurde irgendwie abgelenkt.“ Er nahm eine funkelnde Diamantkette heraus. „Vielleicht möchtest du sie heute Abend tragen.“
    „Danke. Sie ist wunderschön.“ Emily hielt ihn zurück, als er ihr die Kette anlegen wollte. „Aber sie passt nicht zu diesem Kleid. Vielleicht trage ich sie ein andermal.“
    Es geschah zum ersten Mal, dass eine Frau ein kostbares Geschenk von ihm ablehnte. Anstatt vor Dankbarkeit zu zerfließen wie seine früheren Geliebten, wirkte seine Ehefrau völlig unbeeindruckt von dem Vermögen in Diamanten, das er ihr anbot. Wie konnte sie es nur wagen! Grimmig musterte er ihr Gesicht und erahnte, dass sie seine überschwängliche Freude an diesem wunderschönen Tag nicht teilte.
    „Wie du meinst.“
    Er legte die Kette zurück in die Schachtel und verschloss sie wieder im Safe.
    Als er sich zu Emily umdrehte, befestigte sie gerade etwas in ihrem Nacken. Ihr Haar war zu einem eleganten Knoten verschlungen, was ihren langen Hals und die ebenmäßigen Gesichtszüge voll zur Geltung brachte. Das schimmernde hautenge Kleid enthüllte viel nackte seidige Haut. Sie bot einen atemberaubenden Anblick, doch seine Aufmerksamkeit galt vor allem dem herzförmigen Medaillon aus Saphiren und Diamanten, das an einem Halsband aus Platin zwischen ihren weichen Brüsten hing.
    „Ein hübscher Anhänger.“ Er streckte eine Hand aus, befühlte das Medaillon und fragte sich, wer es ihr geschenkt haben mochte. Nur aus Neugier, sagte er sich, bestimmt nicht aus Eifersucht.
    „Mir gefällt es auch.“ Sie wich zurück. „Und ich habe auch das dazu passende Armband.“ Sie hielt das Handgelenk hoch, an dem eine kleinere Version des Herzmotivs baumelte.
    „Das habe ich noch nie an dir gesehen. Vom wem hast du das?“
    „Das Medaillon habe ich zu meinem achtzehnten Geburtstag von meinen Eltern bekommen und das Armband zu meinem einundzwanzigsten von meinem Vater. Und wie durch ein Wunder passen sie genau zu dem Ring, den du mir geschenkt hast. Ist das nicht ein glücklicher Zufall?“
    „Allerdings.“ Antonio runzelte die Stirn bei der Erwähnung ihres Vaters, aber eigentlich war er erleichtert. Lieber ihr Vater als ihr Exverlobter.
    Sie wandte sich zum Gehen.
    Doch er hielt sie am Handgelenk fest. „Warte.“
    „Ist sonst noch etwas?“
    „Eigentlich nicht.“ Diese Unschlüssigkeit sah ihm gar nicht ähnlich. Aber irgendetwas an Emily missfiel ihm. Sie war so hübsch wie immer und auch so höflich, aber ihre Augen gaben nicht länger jeden ihrer Gedanken preis. Sie blickten vielmehr kalt, ja beinahe zynisch.
    Er ließ sie los, und sie ging wortlos hinaus.
    Antonio fragte sich, ob er für ihre Veränderung verantwortlich war. Dann zuckte er die Schultern. Denn seiner Erfahrung nach waren alle Frauen notorisch sprunghaft. Der falsche Zeitpunkt im Monat, drückende Schuhe – alles Mögliche konnte sie aus dem Gleichgewicht bringen.
    Neugierig schaute Emily sich in dem vornehmen Nachtklub um und begutachtete die glamourösen, überwiegend prominenten Gäste – ganz besonders aber die Frauen.
    Antonio, dessen Arm besitzergreifend auf ihrer Taille ruhte, fühlte sich in diesen Kreisen wie zu Hause. Er hatte sie dem Besitzer des siegreichen Rennstalls und unzähligen anderen Leute vorgestellt, deren Namen sie sich gar nicht merken wollte. Sie beschäftigte vielmehr die Frage, mit wie vielen dieser Frauen ihr Ehemann geschlafen haben mochte.
    Seiner eigenen Aussage nach besuchte er schon seit Jahren den Grand Prix von Monaco. Unwillkürlich fiel ihr ein, was sie von Miguel über die Boxenluder wusste. Welch entwürdigender Spitzname für weibliche Fans! Und ihr eigener Mann gehörte vermutlich zu denjenigen, die sich mit diesen Frauen zu vergnügen pflegten.
    Er

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