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Tango der Liebe

Tango der Liebe

Titel: Tango der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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doch seit dem erotischen Erwachen an diesem Morgen wusste sie, welch krasser Irrtum das war.
    Mit jedem Tag, den sie mit Antonio verbrachte, geriet sie mehr und mehr in seinen Bann. Sie konnte ihm nicht widerstehen, und das wusste er genau. Inzwischen war sie geradezu süchtig nach dem Sex mit ihm. Sie sehnte sich nach seinen Liebkosungen, und das beschämte sie und beeinträchtigte ernsthaft ihr Selbstwertgefühl.
    Da Miguel die letzten Gäste an Land begleitete, war Emily mit Antonio und der Crew nun allein an Bord. Seltsamerweise wirkte die Jacht plötzlich viel kleiner. Die Vorstellung, eine ganze Woche ohne Fluchtmöglichkeit an Bord zu verbringen, alarmierte sie. An Land bot sich zumindest die Gelegenheit, sich zeitweise seiner überwältigenden Anziehungskraft zu entziehen.
    Mit einem Anflug von Sarkasmus fragte sie: „Ich nehme an, nach Hause zu fahren kommt nicht infrage, oder?“
    „Dein Zuhause ist bei mir.“ Er verstärkte den Griff um ihre Schultern. „Entscheide dich. Sonst tue ich es für dich.“
    „Dann bin ich für die Villa.“
    „Gut. Ich instruiere gleich den Kapitän, und dann habe ich zu arbeiten. Amüsier dich für eine Weile allein.“ Er zog sie an sich und küsste sie besitzergreifend. „Ich komme später zu dir.“
    Das vorfreudige Glitzern in seinen Augen verriet ihr, dass er diese Zusage zu halten gedachte. „Okay“, murmelte sie und blickte ihm grüblerisch nach. Vermutlich war es das einzige Versprechen, das er Frauen gegenüber nicht brach.
    Sie beugte sich über die Reling und dachte zurück an den Schwur in der Kirche. Es schien eine Ewigkeit zurückzuliegen. Das Ehegelübde war für sie sehr bedeutungsvoll, für ihn aber nur ein Mittel zum Zweck. Und seine Erklärung zu seinen ehemaligen Geliebten – sofern sie überhaupt passé waren – glaubte sie ihm nicht eine Sekunde lang.
    Er besaß einen sehr ausgeprägten Sexualtrieb, was sogar Emily in ihrer Unerfahrenheit merkte. Wenn sie sich ihm verweigerte, zögerte er sicherlich nicht, mit irgendeiner anderen zu schlafen. Dieser Gedanke bereitete ihr Kummer – und brachte sie auf eine Idee.
    Antonio war unglaublich wohlhabend und hatte es doch versäumt, einen Ehevertrag aufsetzen zu lassen. Vermutlich glaubte er, so etwas nicht zu benötigen, weil er ihr einen luxuriösen Lebensstil bot und von seiner Fähigkeit überzeugt war, sie sexuell zu befriedigen.
    Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er ihr treu blieb, war nicht sehr groß. Sie musste also nur abwarten. Er hatte ihr versprochen, dass sie ihre Karriere weiterverfolgen konnte, und sein Beruf führte ihn durch die ganze Welt. Daher standen ihnen unausweichlich viele Zeiten der Trennung bevor. Sie brauchte nur von einem einzigen Fehltritt zu erfahren. Schon konnte sie sich scheiden lassen und mindestens so viel Abfindung von ihm verlangen, dass er ihre Angehörigen nie wieder bedrohen konnte.
    Es war ein furchtbar zynischer Gedanke, der ihr gar nicht ähnlich sah. Da sie aber mit einem Zyniker wie Antonio zusammenlebte, wunderte es sie nicht, dass sie wie er zu denken begann.
    Vielleicht sollte sie ihn sogar zum Vorbild nehmen und während der Zeit auf der Insel die neu entdeckte sinnliche Seite ihres Wesens ausleben. Seinen Ausführungen zufolge wurde ein Paar nur von Lust zusammengeschweißt, die irgendwann erlosch. Nun, nach Ablauf der Woche, wenn sie körperlich gründlich befriedigt war, gelang es ihr womöglich, ihre Sehnsucht nach ihm zu überwinden oder sich zumindest besser zu beherrschen.
    Ja, die letzte Flitterwoche sollte ein Fest der Sinne werden, selbst wenn die Ehe ein Fiasko war.
    In Shorts und T-Shirt trat Emily hinaus auf die Veranda. Der gedeckte Frühstückstisch kündete davon, dass Antonio schon gegessen hatte. Bereits vor über einer Stunde war er aufgestanden, um wichtige Anrufe zu tätigen. Wo er nun steckte, wusste sie nicht.
    Sie trat an die Balustrade und bewunderte die Aussicht. Die Villa lag auf einem Hügel und bot einen freien Ausblick auf eine wunderschöne Bucht. Die farbenfroh blühenden Gärten erstreckten sich bis zu einem weißen Sandstrand, der in das tiefgrüne Meer überging.
    Emily wusste, dass sich hinter dem Kap ein Fischerdorf mit einem kleinen Hafen befand, denn dort waren sie am vergangenen Nachmittag vor Anker gegangen. Doch hier oben auf dem Anwesen fühlte sie sich wie der einzige Mensch auf Erden.
    Ein Arm legte sich um ihre Taille und zog sie zurück an einen warmen starken Männerkörper. „Nun? Gefällt dir mein

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