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Tango der Liebe

Tango der Liebe

Titel: Tango der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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beugte sich näher zu ihr und fragte leise: „Nun, hast du genug gesehen?“
    Sie versteifte sich. Prompt verstärkte er den Griff um ihre Taille. Seine Nähe stellte eine große Versuchung dar, der sie jedoch zu widerstehen gedachte.
    „Nein.“ Sie blickte ihm in das markante Gesicht und ignorierte den sinnlichen Ausdruck in seinen Augen. „Ich möchte ins Kasino. Carlo hat mir erzählt, dass ihr für gewöhnlich alle zusammen nach der Party dorthin geht. Offensichtlich hat das auch Tradition bei dir.“
    Im Stillen verfluchte er Carlos’ Redseligkeit. Denn er brannte darauf, endlich mit Emily ins Bett zu gehen. Doch er konnte ihr den Wunsch kaum abschlagen, zumal seine Motorsportfreunde im Kasino warteten und ihn schon zur Genüge wegen der Verbindung der Flitterwochen mit dem Grand Prix hänselten.
    Mit angehaltenem Atem beobachtete Emily, wie die Kugel im Roulettekessel ausrollte und auf der Vierundzwanzig landete. Aufgeregt rief sie: „Ich habe schon wieder gewonnen! Mein Alter bringt mir Glück.“
    Der Croupier schenkte ihr ein breites Lächeln und schob ihr einen riesigen Stapel Chips zu. „Das ist wohl wahr.“ Antonio hielt ihre Hand fest, als sie erneut setzen wollte. „Aber wir sind schon seit über drei Stunden hier. Die anderen sind längst gegangen. Du hast mindestens zehntausend Euro gewonnen. Fordere dein Glück nicht zu sehr heraus.“ Die Freude über den Sieg seines Teams war ihm gründlich vergangen, seit Emily die Rückkehr auf die Jacht immer wieder hinauszögerte. Allmählich reichte es ihm.
    „Habe ich wirklich so viel gewonnen?“ Sie schenkte ihm ein gekünsteltes Lächeln. „Das bestätigt das alte Sprichwort: Glück im Spiel, Pech in der Liebe.“
    „Lass den Sarkasmus und sammle deine Chips ein! Wir gehen.“ Er konnte nicht verstehen, was plötzlich in sie gefahren war. Seit sie nach ihrem anfänglichen Streit zugestimmt hatte, die Ehe in zivilisierter Form fortzusetzen, gab es nichts an ihrem Verhalten auszusetzen. Sie gab sich stets höflich zu den Gästen und war ihm eine willige Bettgefährtin. Dass sie ihn gelegentlich mit Sarkasmus strafte, konnte er ihr nicht verdenken angesichts der Flitterwochen in Gesellschaft und der schockierenden Enthüllungen über ihren Vater. Aber er war kein Narr und ahnte, dass der Schuh nun ganz woanders drückte.
    Dieser Eindruck verstärkte sich, sobald sie endlich die Kabine erreichten und er sie in die Arme zog. Sie versuchte sich ihm zu entwinden, doch er hielt sie entschieden fest. „Darauf habe ich die ganze Nacht gewartet.“ Er senkte den Kopf, um ihren Mund zu küssen.
    Sie wandte das Gesicht ab, und seine Lippen streiften nur ihre Wange. „Entschuldige, aber es ist vier Uhr morgens, und nach den letzten hektischen Tagen bin ich hundemüde.“ Sie mied seinen Blick und versteifte sich in seinen Armen. „Außerdem muss ich in ein paar Stunden schon wieder aufstehen. Einige unserer Gäste reisen ganz früh ab.“
    „Nur ein Kuss.“ Er legte ihr eine Hand in den Nacken und küsste sie, bis sie sich hingebungsvoll in seine Arme schmiegte. Dann hob er den Kopf und musterte ihr erhitztes Gesicht. „Bist du wirklich zu müde?“
    Sie sah ihn lange an, und er beobachtete, wie sie sich in sich selbst zurückzog, wie das Verlangen in ihren Augen erlosch. „Ja, tut mir leid.“ Sie entzog sich seinen Armen. „Aber lass dich nicht aufhalten. Ich habe aus verlässlicher Quelle erfahren, dass sich mindestens zwei andere Frauen an Bord befinden, mit denen du geschlafen hast. Ich bin sicher, dass eine von ihnen sich bereitwillig in deine Arme begibt. Falls nicht, kannst du immer noch an Land flitzen und mühelos ein Boxenluder aufgabeln.“
    Antonio versteifte sich. Einen Moment lang sagte er gar nichts, sondern bemühte sich nur, den Zorn über diesen Affront gegen seine moralische Integrität zu zügeln. „Eine interessante Meinung, die du da von mir hast! Vielleicht werde ich dein großzügiges Angebot später annehmen. Aber zuerst möchte ich wissen, wer dir diese unglaublichen Lügen aufgetischt hat.“
    „Nun, die Sache mit Eloise weiß ich ja längst“, konstatierte sie in kühlem desinteressierten Ton. „Und während du dich heute morgen in der Boxengasse herumgetrieben hast, musste ich mir anhören, wie Sally Harding sich über deine unglaublichen Fähigkeiten im Bett ausgelassen und mich bemitleidet hat. Sie meint, dass kein anderer Mann so krass ist und mindestens zwei seiner Exgeliebten mit in die Flitterwochen

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