Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
Vom Netzwerk:
Denkmal des Christentums befindet, ein großes Kreuz, das an die Ankunft der ersten christlichen Missionare in Ostafrika erinnern soll.
    Links davon führt eine prächtige Allee zur ersten katholischen Mission Ostafrikas , der Mission der Brüder zum Heiligen Geist (Holy Ghost Catholic Mission). Obwohl an der Küste von jeher der Islam klar dominierte, überließen die Stadtverantwortlichen der katholischen Glaubensgemeinschaft 1868 ein Stück Land. Ursprünglich fungierte die Mission als Zufluchtsort für befreite Sklavenkinder.
    Zuerst erblickt man rechter Hand das Missionsdenkmal sowie das 1873 erbaute, heute einsturzgefährdete Old Fathers’ House, das bald renoviert werden soll. Daneben strahlt die fein säuberlich gepflegte Kathedrale (Holy Ghost Church, gebaut 1910–1915), und schräg dahinter blitzt der weiße Livingstone Tower. Der Kirchturm war einst Teil der ersten Kirche, doch diese wurde mittlerweile abgerissen. Links außen, im ehemaligen, 1876 errichteten Sisters’ House (Nymba ya Masista), befindet sich das Missionsmuseum , das unbedingt einen Besuch wert ist. Hier finden sich interessante Exponate aus der Sklavenära ebenso wie aus der Kolonialzeit und den ersten zaghaften Anfängen der Missionierung, darunter Ketten, Folterutensilien, Ausrüstungsgegenstände der kolonialen Armeen, eine deutschsprachige Zeitung aus Tanga aus dem Jahr 1913 und Freibriefe von Sklaven. Viele der Museumsstücke sind in deutscher Sprache gehalten und lassen deutlich erkennen, wie sehr die Geschichte der Küste von den deutschen Kolonialherren dominiert wurde.tgl. 10–17 Uhr, Eintritt 1500 TSH.
    Welterbe in Ostafrika
    Insgesamt sieben Stätten in Tansania wurden von der Unesco für würdig befunden, den Titel eines Welterbes zu tragen – eine Auszeichnung, die die historische und kulturelle Bedeutung Ostafrikas untermauert. Doch mit der Auszeichnung sind nicht nur Lorbeeren und Reputation verbunden, sondern die Nominierung verpflichtet auch dazu, bestimmten Aufgaben zur Erhaltung und Restaurierung nachzukommen.
    Bereits 1979 wurde die Ngorongoro Conservation Area in Tansania in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Es folgten 1981 die Serengeti und die Ruinen von Kilwa , 1982 das Selous Game Reserve , 1987 der Kilimanjaro und 2000 schließlich Stone Town. Zuletzt wurden 2006 die wenig bekannten Felsenmalereien von Kondoa zum Welterbe erklärt. Bagamoyo (als Teil der ostafrikanischen Sklavenroute) wartet hingegen bislang vergeblich auf die Ernennung.
    Die Unesco stellt zwar fachliche, aber nur wenig finanzielle Hilfe zum Erhalt ihrer Kultur- und Naturdenkmäler zur Verfügung. Denn mit einer Aufnahme verpflichten sich die betreffenden Länder, selbst die Verantwortung für den kontinuierlichen Schutz der Stätten zu übernehmen – ein schier aussichtsloses Unterfangen in einem Land wie Tansania, dessen Wirtschaft größtenteils von ausländischen Geldgebern abhängt. Ausgebildetes Personal fehlt ebenso wie das notwendige Bewusstsein, von Geldmitteln ganz zu schweigen.
    Ohne internationale Hilfe kämen die wenigsten Denkmäler in Tansania aus; deutsche, schweizerische oder amerikanische Organisationen engagieren sich intensiv für deren Erhalt. Hinzu kommen weitere Herausforderungen – Klimawandel, Naturkatastrophen, der Abbau von Bodenschätzen, Bevölkerungsdruck oder fehlende Managementpläne.
    Eine weitere Bedrohung stellt ironischerweise der Hoffnungsträger Tourismus dar. Zwar spielt die Unesco mit einer Ernennung dem betreffenden Land ein marketingpolitisches Instrument in die Hände, doch bei fehlendem Know-how können Naturräume durch ein Zuviel an Tourismus unwiderruflich geschädigt werden. Über kurz oder lang würden dann Touristen ausbleiben und wichtige Deviseneinnahmen entfielen.
    Alte Karawanserei
    Dieses Sklavenlager war bereits im Jahre 1800, also lange vor der Ankunft der Deutschen, in Gebrauch – als Endpunkt der Sklavenkarawanen aus dem Landesinneren. Hier, westlich der Boma und in Nachbarschaft des heutigen Marktes, warteten die versklavten Menschen auf den Abtransport nach Sansibar, denn in Bagamoyo selbst existierte kein Sklavenmarkt. Ein großer Zaun schützte das kostbare „Gut” vor Angriffen von Tieren. Auch die Träger lebten in diesem Camp. Später, in den 1870er-Jahren, wurde es von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft neu erbaut, um Lagerräume für Elfenbein und andere Waren zu schaffen. Heute ist hier ein Museum über Sklaverei untergebracht; eine kleine Fotoausstellung

Weitere Kostenlose Bücher