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Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
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haben.
    Der erhoffte Aufschwung nach der Wahl von Jakaya Kikwete zum Präsidenten hat sich schon in seiner ersten Amtszeit zerschlagen. Das Straßenbauprojekt, das Dar es Salaam mit dem Saadani National Park verbinden soll, liegt noch immer auf Eis. Um den Tiefseehafen von Kaole, der Bagamoyo an den Linienschiffsverkehr zwischen Dar es Salaam und Sansibar anbinden soll, ist es auch still geworden. Die Grundstücke am Meer entlang der geplanten Straße sind zwar längst alle verkauft und die Pläne für mehrere Hotels warten in den Schubläden, aber ob einer der ärmsten Distrikte des Landes jemals aus der Abwärtsspirale gelangt, ist ungewiss.
Sehenswürdigkeiten
    Ein Spaziergang sollte nur in Begleitung eines ortskundigen Führers unternommen werden. Der Ortskern lässt sich gut zu Fuß erkunden, da alles auf engem Raum beisammen liegt. Nur die Kaole-Ruinen müssen mit dem Fahrzeug besucht werden, wobei ebenfalls ein Guide mitzunehmen ist.
    Rund um das Old Fort
    Die imposante Festung Old Fort (Altes Fort) am südlichen Ende der Stadt wurde im 19. Jh. von den Sultanen nach und nach zu einer Befestigungsanlage ausgebaut. Vorher war es das private Wohnhaus eines arabischen Händlers, wo sich auch ein Sklavenbunker befand. Die deutschen sowie die englischen Kolonialherren nutzten es als Garnisonsquartier mit Gefängnis, und bis 1990 war hier die lokale Polizei untergebracht. Heute finden hier nur mehr Tagungen der Denkmalbehörde statt. Es dürfte sich um das älteste Steingebäude von Bagamoyo handeln.tgl. 8–18 Uhr, Eintritt US$2/2000 TSH.
    Obwohl der Hanging Tree beim Eingang des Badeco Hotels (zur Zeit der Recherche geschlossen), wo angeblich die Bushiri-Aufständischen gehängt wurden, vermutlich nie wirklich dort gestanden hat, sondern in der Nähe des Old Fort, erinnert das Denkmal an alle Widerstandskämpfer, die während der deutschen Kolonialzeit ermordet wurden.
    Weiter südlich den Strand entlang liegt versteckt hinter Palmenhainen der Deutsche Friedhof. 20 gut erhaltene und gepflegte Gräber mit deutschen Inschriften erinnern u. a. an die Gefallenen der Wissmann-Einheit, die in der großen Schlacht während des Bushiri-Aufstands (s. S. 221 ) 1888 ihr Leben lassen mussten. Der Friedhof wurde zwischen 1889 und 1894 genutzt.
    Rund um die Boma
    Die heutige India Street , die dereinst die prachtvolle Kaiserstraße war, zieht sich vom Alten Fort Richtung Norden stadteinwärts. Erst 2006 wurde sie mit europäischen Geldern gepflastert.
    Südlich der Boma steht das Liku- oder Emin-Pasha-Haus , das wohl weniger geschichtliche Bedeutung als eher anekdotischen Wert hat. Emin Pasha hieß ursprünglich Eduard Schnitzer, war gebürtiger Schlesier und regierte als Gouverneur von Equatoria (heutiger südlicher Sudan) unter der Krone Großbritanniens. Nachdem er 1889 heil von einer Forschungsreise zurückgekommen war, wurde zu seinen Ehren ein feucht-fröhlicher Empfang in ebenjenem Haus gegeben. Dabei schaute er zu tief ins Glas, stürzte aus dem Fenster des 1. Stocks und zog sich ernsthafte Verletzungen zu.
    Linker Hand steht die weithin sichtbare Boma. Das monumentale ehemalige Bezirkshauptquartier von Deutsch-Ostafrika wurde 1895–1897 errichtet und erfüllte diese Funktion auch bis zum Ende der Kolonialherrschaft. Danach diente es als Distriktverwaltungsgebäude. Seit 2009 renoviert man die Boma.
    Vor der Boma an der Kaiserstraße, dem Meer zugewandt, liegt ein Platz (erkennbar an den halbrunden Mauern), wo früher das Wissmann-Denkmal stand. Es sollte an die deutschen Soldaten erinnern, die in den Schlachten von Deutsch-Ostafrika zu Tode gekommen waren. 1946 demontierten die britischen Kolonialisten es; die Bronzeplatten des Denkmals befinden sich heute im Nationalmuseum in Dar es Salaam. An jenem Platz stand lange Zeit eine etwas verwahrlost wirkende Tafel zum Gedenken an die Entdecker Burton und Speke. Sie wurde aber im Zuge der Renovierungsarbeiten der Boma demontiert; möglicherweise wird sie wieder aufgestellt.
    Weiter vorne, auf der linken Seite, erhebt sich ein großes, imposantes Gebäude mit dicken, runden Pfeilern, die einen herrlichen Balkon stützen. Das Arabische Teehaus (Arab Teahouse), das einst einen Laden und im 1. Stock ein Hotel beherbergte, wurde in den 1860er-Jahren erbaut. Später, in der deutschen Kolonialzeit, wurde es als Offiziers-Krankenhaus genutzt, wobei 1913 zwei neue Flügel angebaut wurden. Mittlerweile wurde das herrschaftliche Gebäude revitalisiert; heute sind Behörden darin

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