Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Magen-Darm-Beschwerden lindern kann.
Medizinische Versorgung
Niemand denkt gerne an medizinische Notfälle im Urlaub. Doch gerade für Tansania, wo die Versorgung bei Weitem nicht dem europäischen Niveau entspricht, ist im Vorfeld einer Reise ein klein wenig Planung notwendig.
Verkehrsunfälle sind die häufigste Ursache von medizinischen Notfällen in Tansania. Der Verkehr ist mörderisch, die Fahrzeuge befinden sich in schlechtem Zustand und Geschwindigkeitsbeschränkungen gelten nicht viel. Bei Unfällen besteht ein sehr hohes Risiko, nicht rechtzeitig in ärztliche Behandlung zu kommen. Rettungshubschrauber fehlen ebenso wie funktionierende Notrufnummern oder ein Erste-Hilfe-Netzwerk. Das größte Problem ist der Transport vom Ort des Unfalls in das nächstgelegene kompetente Krankenhaus.
Für diese Fälle gibt es zum Glück die Notfallevakuierung, u. a. First Air Responder von Knight Support oder die von Nairobi aus operierenden Flying Doctors , deren temporäre Mitgliedschaft eine unbezahlbare Investition darstellt (s. Kasten S. 64 ).
Bei anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, wie Infektionskrankheiten, Zahnschmerzen oder Ähnlichem, kann man internationale und teilweise auch deutsch sprechende Ärzte in den Ballungszentren aufsuchen, wo eine akzeptable ärztliche Versorgung nur eine Frage des Geldes ist. Gerade in Dar es Salaam und Arusha ist die Dichte an guten Ärzten aus Übersee recht hoch. Zwar müssen die Kosten vor Ort ausgelegt werden, doch über Reiseversicherungen werden sie vollständig oder teilweise erstattet, ein entsprechender Abschluss vor Reisebeginn ist daher zu empfehlen. Die jeweiligen Botschaften und Konsulate können deutschund englischsprachige Ärzte in Tansania nennen. Sie strecken im Notfall auch Geldmittel vor, sollte es Engpässe bei der Begleichung von Krankenhaus- oder Arztrechnungen geben.
Vorschlag für eine Reiseapotheke
Erste Hilfe
Verbandszeug (sterile Mullbinden, Pflaster sowie Blasenpflaster, Leukoplast, elastische Binden, sterile Kompressen, Dreieckstuch, Pinzette)
Mittel zur Wunddesinfektion
Einweg-Handschuhe (auch für den Fall, dass andere um Hilfe bitten)
Beipackzettel
Breitband-Antibiotikum oder Antibiotika-Salben (zur Unterstützung der Wundheilung bei Infektionen)
Malaria und Insekten (s. S. 515 )
Anti-Mücken-Milch , evtl. Imprägnierspray für Kleidung
Malaria-Prophylaxe und Stand-by-Therapie (sofern man sich dafür entschieden hat)
Juckreizstillende Mittel , z. B. Aloe-Vera-Gel
evtl. cortisonhaltige Salben zur Behandlung von schmerzenden Insektenstichen
Antihistaminikum
Schmerzen, Fieber, Erkältungen
stärkere Schmerzmittel , z. B. Ibuprofen oder Thomapyrin
Aspirin
Nasentropfen für verstopfte Nasen, z. B. Nasivin oder Rhinodoron (Weleda)
Lutschbonbons oder -tabletten gegen Halsschmerzen, z. B. Neoangin oder Tonsiotren
Allergien oder allergische Reaktionen
Augensalbe (ist hitzebeständiger als Augentropfen)
ggf. antiallergische Augen- und Nasentropfen
Magen- und Darmerkrankungen
Mittel gegen akuten Durchfall (v. a. vor längeren Fahrten), z. B. Imodium
Elektrolyt-Lösungen (zur Rückführung von Mineralien; Kinder: Oralpädon-Pulver)
homöopathische Tropfen oder Globuli bei Magenverstimmung, z. B. Okoubaka
bei entsprechender Empfindlichkeit ein Mittel gegen Reisekrankheit , z. B. Paspertin oder homöopathische Globuli, z. B. Cocculus
Haut und Sonnenpflege
ausreichend Sonnenschutzmittel mit hohem Schutzfaktor und Sun Blocker, After Sun Lotion
Lippenpflege, Lippenbalsam
Wund- und Heilsalbe (zur Linderung von trockener Haut, rissigen Lippen oder für kleinere Wunden), z. B. Bepanthen oder Calendula Wundsalbe (Weleda)
evtl. Salbe gegen Pilzerkrankungen bei Prädisposition, z. B. Canesten
Sonstiges
Verhütungsmittel
Eine gute Anlaufstelle im Notfall sind auch die Missionskrankenhäuser. Oft tun hier deutsche oder europäische Ärzte sowie Famulanten oder Freiwillige Dienst. Die Kunde, wo weiße Ärzte stationiert sind, dringt auch bis in den letzten Winkel des Buschs vor; die Frage nach einem
daktari wa mzungu
(weißen Arzt) kann also recht unbürokratisch beantwortet werden. Solche Krankenhäuser entsprechen zwar nicht unseren Vorstellungen, bieten aber – besonders mit internationalen Ärzten vor Ort – solide, den Umständen entsprechende Gesundheitsdienste. Gerade bei Verdacht auf Malaria kann man sich vertrauensvoll an eine solche Klinik wenden, deren Know-how zumeist erstaunlich ist. Bei Malaria lohnt sich auch der Gang in eine
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