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Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
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geschwindigkeitsverliebt, doch zumeist lassen die Straßenbedingungen und die Personenlast eine rasante Fahrweise gar nicht zu. Gerade in Regenzeiten verwundert es, wie die Fahrer es schaffen, die schlammigen Straßen zu bewältigen oder den Bus durch tiefe Pfützen zu manövrieren. Dann ist allerdings kein Verlass auf Daladalas, denn viele Gebiete sind in dieser Jahreszeit gänzlich unpassierbar.
Überlandbusse
    Relativ komfortabel und (eigentlich viel zu) schnell sind Überlandbusse, die auf den meisten Hauptrouten verkehren. Sie halten nur in größeren Städten und dürfen nur so viele Passagiere mitnehmen, wie Sitzplätze vorhanden sind, die deshalb auch im Voraus gebucht werden müssen. In vielen Buslinien werden die jeweiligen Sitzplätze zugewiesen.
    Die Büros der einzelnen Buslinien befinden sich entweder am großen örtlichen Busbahnhof oder in dessen Nähe. Busbahnhöfe machen ihrem schlechten Ruf alle Ehre, und in der Regel gehört ihre Umgebung zu den unsichersten Gebieten überhaupt. Sie ziehen zwielichtige Gestalten an wie die Motten das Licht, und außer zum Ticketkauf oder zur Abfahrt sollte man einen weiten Bogen um sie machen. Busbahnhöfe liegen in der Regel zentral; nur in den größten Städten gibt es je nach Fahrtrichtung oder Gesellschaft unterschiedliche Abfahrtsplätze.
    Überlandbusse haben feste Abfahrtszeiten, die sie einhalten müssen. Nachtfahrten sind generell nicht zugelassen. Deshalb brechen viele Busse, die lange Distanzen zu bewältigen haben, schon zeitig auf. Leider unterliegen die Busse engen Zeitplänen, was zum Teil die enorm hohe Anzahl der oft tödlichen Busunfälle erklärt. Die fehlende Verkehrssicherheit markiert nämlich den einzigen Wermutstropfen des sonst gut etablierten Systems. Busfahrer sind als brutale und rücksichtslose Fahrer bekannt, die sich weder von Geschwindigkeitsbeschränkungen,
speed bumps
(Rüttelschwellen) oder miserablen Straßenverhältnissen davon abhalten lassen, ihrem Geschwindigkeitsrausch zu frönen. Man sollte sich allerdings hüten, den Fahrer um Drosselung der Geschwindigkeit zu bitten, denn solche Bitten bewirken meist das genaue Gegenteil. Der Fahrer fühlt sich in seinem Bus als Boss, dem sich alle anderen unterzuordnen haben. Gesellschaftspolitisch und gesetzlich lässt sich dagegen nicht ankommen. Die Straßenpolizisten haben wenig Autorität, die Straßenverkehrsordnung wird nach Belieben übertreten und wenn ein Unfall passiert, dann ist es für den Fahrer ein Leichtes, unterzutauchen und in einem weit entfernten Dorf eine neue Identität anzunehmen. Erschwerend hinzu kommt, dass die Busse teilweise in katastrophalem technischem Zustand sind.
    Busse: Sicherheit
    Zu den wichtigsten Bedürfnissen von Reisenden gehört die Auswahl relativ sicherer Buslinien. Leider kann keine eindeutige Empfehlung gegeben werden. Wenn die Einheimischen „sichere” Busse meinen, sprechen sie von „luxury buses”. Sie haben ihre Busdepots selten am öffentlichen Busbahnhof. Dar Express, Akamba oder Kilimanjaro Express gelten auf der Nord-Süd-Route als sicher, doch hauptsächlich in Bezug auf den Wartungszustand ihrer Busse. Für die Busfahrer selbst kann keine Garantie gegeben werden.
    Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen. Mangelhafte medizinische Versorgung sowie Überfälle nach Unfällen, vor allem auf Weiße, können einer Reise ein jähes, unliebsames Ende bereiten.
    Die Menschen verstehen wenig von Erster Hilfe und stehen einem Unglück genauso hilflos gegenüber wie man selbst. Oft werden schwer Verwundete einfach sich selbst überlassen, da eine adäquate medizinische Versorgung ohnehin nicht möglich ist.
Eisenbahn
    Weitaus sicherer als eine Busreise ist die Fahrt mit der Bahn, die allerdings keine echte Alternative zum Bussystem darstellt, da es nur zwei Bahnlinien mit Personenbeförderung gibt. Von Dar es Salaam aus verkehrt zum einen die Tazara Line in Richtung Mbeya und Sambia, zum anderen die Central Line , die Kigoma und Mwanza ansteuert. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Bahn liegt bei weniger als 40 km/h, für den flotten Transport von A nach B sind Züge also denkbar ungeeignet. Zudem befindet sich das gesamte Schienennetz in vernachlässigtem Zustand, die Zuggarnituren sind veraltet und die auf den Fahrplänen vermerkten Zeiten allenfalls als ungefähre Richtwerte zu betrachten. Um die Landschaft zu genießen oder mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen, ist die Eisenbahn allerdings ideal. Wer die Zeit hat, eine

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