Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
Pfarrer, er würde kurz kommen und keine weiteren Umstände machen«, erwiderte Francesca. »Er vergaß aber zu erwähnen, dass er hier in Finch ein Museum bauen will. Und es nach sich selbst zu benennen. Das CulverInstitut.«
    Meine Augenbrauen gingen hoch. »Wer hat Ihnen das denn erzählt?«
    »Mrs Pyne fand einen ganzen Stapel Briefe, als sie Katrinas Zimmer aufräumte«, sagte Francesca.
    »Sally Pyne hat Katrinas private Post gelesen?«, rief ich entsetzt.
    »Sie lagen direkt neben ihrem Computer«, erklärte Francesca, »wo jeder sie sehen konnte.
    Und in all diesen Schreiben geht es um Spendenaufrufe für das CulverInstitut.« Sie warf den Kopf in den Nacken. »Und das ist auch der Grund, warum Sally Pyne ihren Tearoom aufmöbelt und die Peacocks ihren Pub aufpolieren.
    Die denken alle, das CulverInstitut würde Finch zugute kommen.«
    »Würde es das nicht?«
    »Wir brauchen keine Neulinge mehr im Dorf«, sagte Francesca entschieden. »Davon rennen sowieso schon genug hier herum.«
    »Oh, danke vielmals«, sagte ich.
    Francesca errötete. »Ich meine nicht Sie oder die Buntings und solche Leute. Sie funken ja niemandem dazwischen. Aber Dr. Culver wird ganz schön dazwischenfunken. Es wird so schlimm werden wie mit Mrs Kitchen. Außerdem«, fuhr sie fort, »ich halte nichts davon, dass man Sachen, die Toten mal gehört haben, in Museen zeigt. Das ist nicht richtig.«
    »Ist Ihr Medaillon nicht auch aus einem Museum?«
    »Nein, das ist es nicht«, erklärte sie. »Mein Vater hat die Phalera mit eigenen Händen gemacht. Er hätte niemals die Sachen toter Menschen ausgegraben und in ihnen herumgewühlt.
    Was man von dem aufgeblasenen Dr. Culver nicht behaupten kann.«
    Als wir auf dem Dorfplatz angekommen waren, hatte sich Francescas Wutanfall gelegt. »Bill hat angerufen«, sagte sie in ruhigerem Ton. »Er sagte, er und Derek Harris würden im Pub zu Abend essen.«
    Ich fühlte einen kleinen Stich der Enttäuschung. Ich hatte mich darauf gefreut, meinem Mann den neuesten Klatsch zu erzählen, und Francescas zusätzliche Informationen waren Gold wert. Wenn Adrian Culver wirklich vorhatte, ein Museum in Finch zu bauen, dann hätte Sally Pyne gleich zwei sehr gute Gründe, das GladwellSchriftstück zu stehlen. Ein Museum für Altertümer würde ihrem Geschäft sehr nützen und gleichzeitig ihrer alten Feindin, Peggy Kitchen, ein ständiger Dorn im Fleisch sein.
    Je länger ich darüber nachdachte, desto aufregender fand ich es. Sally Pyne war nicht die Einzige, die von einem Museum in Finch profitieren würde. Christine Peacocks Pub würde florieren.
    Katrina Graham hätte ein richtiges Labor zur Verfügung für ihre Untersuchungen, über die sie in Peggys Laden mit Simon gesprochen hatte.
    Und kein Archäologe, der etwas auf sich hält, würde die Chance verpassen, ein Museum zu gründen, das seinen Namen trägt.
    Egal, ob Adrian, Katrina oder Christine am Sonntagabend von der Existenz des Dokuments erfahren hatten, jeder von ihnen hätte einen guten Grund, es verschwinden zu lassen.
    Als der Mercedes über den Dorfplatz holperte, musste ich beim Anblick von Bills Fahrrad seufzen. Schließlich konnte ich meinem Mann nicht verübeln, dass er meinem Vorschlag folgte, aber ich hoffte, er würde nicht zu lange im Pub bleiben. Ich brannte darauf zu erfahren, was Adrian ihm über den Bischof erzählt hatte – und ihn in meinen Verdacht einzuweihen.

    Das Abendessen war fantastisch gewesen: kalte Gurkensuppe, pochierter Lachs mit Salat und zum Nachtisch selbst gemachtes Zitronensorbet.
    Bei dem Gedanken, dass Bill dieses Festmahl entgangen war, bekam ich beinahe Mitleid mit ihm.
    Zum hundertsten Mal sah ich auf die Uhr, dann faltete ich die Hände, die ich keine Sekunde ruhig halten konnte.
    Nach dem Essen war ich mit den Jungen spazieren gegangen, hatte sie gebadet und zu Bett gebracht. Dann hatte ich etwa eine Stunde mit Francesca in der Küche gesessen, um über den Rahmen ihrer Arbeit zu sprechen, das heißt, sie hatte ruhig ihre Bedingungen genannt und ich zu allem okay gesagt.
    Nachdem ich meine Pflicht als Personalchefin erfüllt hatte, legte ich mich im Wohnzimmer auf die Couch, um die Ereignisse des Tages in Lilian Buntings kleinem roten Spiralbuch festzuhalten.
    Ich wollte bereit sein, wenn Bill nach Hause kam.
    Francesca saß in dem mit Chintz bezogenen Sessel und nähte den Saum eines Rockes um.
    Wenn sie hochsah, nickte ich ihr lächelnd zu und ermahnte mich innerlich, mir keine Sorgen zu machen. Bill

Weitere Kostenlose Bücher